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SMK-Blog

Nur wenige Schüler vom Unterricht abgemeldet

Nur wenige Schüler vom Unterricht abgemeldet

Die Schulbesuchspflicht ist derzeit aufgehoben. Doch nur wenige Schüler machen davon Gebrauch.

Schülerinnen und Schüler, gegebenenfalls vertreten durch ihre Eltern, können sich von der Teilnahme an der Präsenzbeschulung schriftlich abmelden. Diese Regelung sieht die Schul- und Kita-Coronaverordnung bereits seit November vergangenen Jahres vor. Wie eine Stichtagserhebung unter den öffentlichen Schulen am 7. Januar 2022 ergeben hat, machen von dieser Möglichkeit lediglich 4.639 von insgesamt 362.598 erfassten und gemeldeten Schülerinnen und Schüler Gebrauch. Das entspricht einer Quote von rund 1,3 Prozent. Zum Vergleich: Im Februar vergangenen Jahres hatten sich 3,7 Prozent abgemeldet.

Aktuell sind alle öffentlichen Schulen geöffnet. Bei 40 Schulen sind einzelne oder mehrere Klassen in die häusliche Lernzeit geschickt worden.


19 Kommentare zu “Nur wenige Schüler vom Unterricht abgemeldet

  1. Guten Abend!

    Nachdem der Blogbeitrag auf mächtiges Interesse in anderen sozialen Netzwerken gestoßen ist (nicht unbedingt zum Positiven) möchte ich die Chance wahrnehmen, hier ein paar Gedanken (allgemeiner Art) dazu loszuwerden:

    Das Freistellen vom Präsenzunterricht wird schwierig, wenn Lehrer*innen nicht in der Lage bzw. nicht gewohnt sind, digitalen Unterrichtsstoff in ansprechender Form zu liefern und mit den Schüler*innen entsprechend zu agieren. Immerhin läuft digitale Kommunikation nach anderen Regeln ab als dies in der realen Welt oft der Fall ist.

    Andererseits macht alleine die technische Ausstattung (Internetzugang bzw. dessen Geschwindigkeit) digitalen Unterricht sehr oft (insbesondere im nicht-urbanen Raum Sachsen) fast unmöglich. Übertragungsgeschwindigkeiten von 1,5 Mbit/s (Up- und Download) sprechen eine „deutliche“, wenn auch nicht „21. Jahrhundert“-Sprache (heute erst von einer großen Firma in Kamenz erfahren, die Schwierigkeiten hat, schnellere Internetzugänge zu erhalten).

    Ich freue mich, von Ihnen zu hören, was sich in Richtung Erhöhung digitaler Lernangebote in ganz Sachsen (auch vor dem Hintergrund von Omikron) gegenwärtig tut.

    1. Lieber Ralf Lippold,

      vielen Dank für Ihren Beitrag und Ihre Fragen, die wir gern beantworten. Einen Einblick zu den Maßnahmen, um unsere Lehrerinnen und Lehrer digital fit zu machen, finden Sie in unserem Blog. Beachten Sie dazu beispielsweise gern die Beiträge Digital fit: Mehr Fortbildungsangebote für Lehrerinnen und Lehrer, Einer für alles: »Schullogin« bündelt alle digitalen Dienste für Schulen auf einer Plattform oder etwa Fit fürs neue Schuljahr: Noch mehr Fortbildungsangebote für Schulen. Weitere Beiträge etwa zu Praxisbeispielen oder den verschiedenen Lernplattformen finden Sie unter den Suchbegriffen „Digitale Bildung“ und „Digitaler Unterricht“.

      Der Fortbildungskatalog hält auch aktuell zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich „digital“ bereit.

      Wenn Schulen Unterstützung in Sachen Medienbildung benötigen, können sie sich ans zuständige Landesamt für Schule und Bildung wenden. In den Bereichen Medienbildung und Digitalisierung an Schulen helfen auch die Medienpädagogischen Zentren. Hier gibt es also Unterstützungsangebote.

      Umfassende Informationen bietet auch unsere Webseite: http://www.medienbildung.sachsen.de.

      Zum Thema technische Ausstattung, etwa Lehrerlaptops, informierten wir beispielsweise im Juni vergangenen Jahres. Zur Verfügung standen rund 28 Millionen Euro. Neben Laptops, Notebooks und Tablets konnte auch erforderliches Zubehör angeschafft werden. Das Geld für die entsprechenden Laptops ging an die Schulträger, die diese Geräte besorgten und die diese den Lehrerinnen und Lehrern leihweise zur Verfügung stellen. Bei Fragen gern an die Schulleitung bzw. den Schulträger wenden.

      Im Punkt digitale Anbindung sind Sie bei uns nicht ganz an der richtigen Stelle, die Kolleginnen und Kollegen des SMWA können dazu jedoch Auskunft geben.

      Wir bereiten unsere Lehrerinnen und Lehrer umfassend für digitalen Unterricht und Lernangebote.

      Vielleicht an dieser Stelle noch ein weiterer Gedanke: Digitaler Unterricht kann Präsenzunterricht nicht ersetzen. Gerade im Hinblick auf die kleineren Schülerinnen und Schüler, die die Grundlagen in ihren Schulen erlernen, ist dieser Aspekt von zentraler Bedeutung.

      Herzliche Grüße
      Lynn Winkler

  2. Richtigstellung: Man beachte immer die Zeiträume, wenn Kinder nicht die Schule besucht haben. Letztes Jahr Februar standen Ferien an. Viele Eltern wollten in den Ferien nicht auch noch in Quarantäne sitzen und haben deshalb 1 bis 2 Wochen vor den Ferien ihre Kinder aus der Schule genommen. Ebenso lief es vor Weihnachten. Momentan stehen keine Ferien an, deshalb sind viele da. Man mutet den Eltern sehr viel zu. Selbst 8 bis 10 Stunden am Tag arbeiten, ebenfalls unter erschwerten Corona Bedingungen, abends Haushalt und teilweise mehrere Kinder beschulen. Sie sind alle mehr als urlaubsreif. Und nun kommt die abenteuerliche Erklärung zu den Halbjahresnoten, die vorher nicht kommuniziert wurde. Außerdem ist es komplett falsch zu behaupten, Kinder haben milde Verläufe. Das haben leider nicht alle. Außerdem leben die Kinder nicht im Landheim, sondern tragen die Infektionen auch in ihre Familien. Und die hoch gelobte Bildung findet eh nur abgespeckt statt. Es werden nur Hauptfächer unterrichtet, auch an zahlreichen Schulen fehlt Personal.
    Hier wird vieles beschönigt, was in der Realität leider so nicht stattfindet.

  3. Sehr geehrter Herr Reelfs,
    Leider ist ihr Artikel eindeutig fehlerhaft:
    Im Februar letzten Jahres waren 100 % der Schüler im Lockdown. Lediglich für die Abschlußklassen war eine Beschulung in Präsenz möglich. Beziehen sich die 3,7 % demzufolge nur auf die Abschlußklassen?
    Außerdem schrieben Sie an Daniela, dass es keine offiziellen Daten über die derzeitigen Homeschüler gibt. Woher werden diese Daten dann jetzt überhaupt generiert?
    Vielen Dank für Ihre Antwort

    1. Lieber Stefan,

      vielen Dank für Ihren Kommentar. Hier muss ich etwas korrigieren: Die Grundschulen (einschließlich Primarstufe der Förderschulen) öffneten im vergangenen Jahr zum 15. Februar wieder. Den Blogbeitrag dazu verlinke ich Ihnen direkt.

      Zum Zeitpunkt, als Daniela nachfragte, lagen noch keine Zahlen vor, das ist korrekt.

      Herzliche Grüße
      Lynn Winkler

      Herzliche Grüße
      Lynn Winkler

  4. Die Art der Kommunikation ist nicht erträglich! Die Zahlen stimmen – der Inhalt nicht. Wer sich schützen wollte oder will durch Verzicht auf Präsenz muss auf Schulung verzichten. Auf ihre Anweisung hin. Sie (also das SMK) hat klar darauf verwiesen, dass eine Befreiung von der Schulbesuchspflicht einhergeht mit dem Verzicht auf Beschulung. Damit müssen Schüler wieder auf kompetente Teilhabe via hybriden Unterricht oder Onlineunterricht verzichten-notfalls ein Schuljahr verlieren. Weil immernoch kein kompetentes Konzept als Alternative zum Präsenzunterricht in Sachsen existiert und es den Lehrern nicht zuzumuten ist. Bei allem Verständnis – den Schülern/ resp. Eltern auch nicht. Ich wünsche mir, dass Sie solche unsinnigen und verzerrenden Meldungen unterlassen. Im übrigen werden an die Schüler die gleichen Anforderungen gestellt, als ob es nie eine Pandemie gab – nicht besonders fair. Und wo sind eigentlich die Zeugnisse des III.Kurshalbjahres der 12?! wird das IV.HJ verlängert? die Abiprüfungen verschoben? Ungeheuerlich und max. intransparent! Wir brauchen keine Agitation – wir brauchen praktische und kompetente Umsetzung für unsere Kinder! Jetzt!

  5. Sehr geehrte Damen und Herren,

    welche Wahl bleibt denn den Eltern und Schülern wenn Ihnen folgendes von der Schulleitung angedroht wird: „Da jene Schülerinnen und Schüler, die permanent abgemeldet sind, keinen Anspruch auf Unterrichtung haben, könnten diese Versäumnisse dazu führen, dass das Schuljahr wiederholt werden muss, was wir alle nicht wollen. “

    Laut BVerfG gibt es ein Recht auf Bildung für alle Schüler.

    Ergreifen Sie endlich wirksame Maßnahmen zum Schutz aller Schüler vor dem Corona-Virus i. S. d. Empfehlungen der Unfallkassen und des RKI. Schade, dass das SMK hier immer wieder weitere „Schlupflöcher“ findet.

  6. Waren letztes Jahr im Februar nicht ohnehin die Kinder zu Hause, weil die Schulen geschlossen waren?
    Was meinen Sie mit abgemeldet?
    a) Kinder, die aufgrund der Verordnung befreit sind?
    b) Oder die, die gänzlich von der Schule abgemeldet wurden? Und wo zählen die rein, die
    c) den Test verweigern. Ich bitte Sie, die von Ihnen genannten Zahlen dahingehend aufzuschlüsseln! HERZLICHEN DANK

  7. Welchen Beitrag an den Zahlen hat
    1) die Drohung der Nichtversetzung bei zu wenigen Noten?
    2) das Vorenthalten von Arbeitsmaterialien per Verordnung?
    3) die Ungleichbehandlung von freiwillig isolierten und quarantänisierten SuS?

    4) die Tatsache, dass manche ungeimpften Grundschüler mittlerweile durch Klasseninfektion eine Grundimmunisierung haben?:

    Ist irgendwer bei Bildung Sachsen stolz auf Ihr verhalten?
    Warum werden die S3-Leitlinien nicht umgesetzt?

  8. Ich habe da so ein paar Theorien warum diese Zahl so ist wie sie ist. Schließlich ist nicht nur die Schulbesuchspflicht ausgesetzt. So wurde zum Beispiel von Anfang an kommuniziert, dann durch die Inanspruchnahme das Recht auf Bildung erlischt. Und natürlich haben auch viele den Brief an die Schulleiter:innen zum Umgang mit Bildungsempfehlungen usw. gesehen.

    Allein das Wissen um diese beiden Fakten sorgt natürlich für einen massiven Druck auf die Eltern.

    Insofern ist es tatsächlich eine positive Zahl: Mindestens 4.639 Schüler:innen haben ein schulisches Umfeld, in dem sich die Familie um beides keine Angst machen muss.

    Die Quote lässt sicher noch Luft nach oben. Aber es ist ein Anfang.

  9. Hier wäre es sicherlich sinnvoll, alle Fakten auf den Tisch zu legen, warum
    so wenige Kinder abgemeldet sind.

    Welche normale Familie kann das Kind von der Präsenzpflicht abmelden,
    wenn kein Anspruch auf Beschulung besteht und gleichzeitig mit
    Nichtversetzung gedroht wird? Da sollte man schon sehr leistungsstark
    sein oder einen pensionierten Lehrer in der Familie haben.

    Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass Kultusminister in dieser Pandemie
    nochmal die S3-Leitlinie des Bildungsministeriums oder die RKI-Empfehlungen
    für sichere Schulen umsetzen, würde mich aber gerne überraschen lassen.

    Es wäre vielleicht auch für Lehrer und Direktoren angenehmer, in den
    nächsten Wochen nicht Klasse für Klasse heimschicken zu müssen,
    sondern einen geordneten Wechsel- oder Distanzunterricht zu planen?
    Sie spielen hier auch mit den Ressourcen Ihres schon erschöpften
    Personals.

    1. Liebe Petra,

      vielen Dank für Ihre Gedanken. Es können nie alle Beteiligten einer Meinung sein oder mit allen getroffenen Maßnahmen zufrieden sein. Das ist uns nach wie vor bewusst. Bitte bedenken Sie, welche enormen Einschränkungen und Belastungen für Kinder und Jugendliche entstehen, die ihre Schulen nicht besuchen können. Inzwischen gibt es für viele an Schule Beteiligte die Möglichkeit der Impfung, von der wir wissen, dass sie den besten Schutz gegen das Virus bietet. Zusätzlich zu den anderen Schutzmaßnahmen ist die dreimalige Testung sehr engmaschig und liefert einen guten Überblick über das Infektionsgeschehen in der jeweiligen Schule. Das System hat sich bisher gut bewährt.

      (Eine Nachschärfung der bestehenden Maßnahmen wurde von Kultusminister Christian Piwarz nicht ausgeschlossen.)

      Für diejenigen, denen die Schutzmaßnahmen nicht weit genug gehen, besteht die Möglichkeit, ihre Kinder von der Präsenzpflicht abzumelden. Bitte lassen Sie hier nicht außer Acht, dass unsere Lehrerinnen und Lehrer ihr Bestes tun, eine Beschulung der Schülerinnen und Schüler in der aktuellen Zeit zu gewährleisten. Dazu zitiere ich gern einen Kommentar eines Nutzers, der uns gestern erreichte: „Wenn es mit einer „Kamera im Zimmer“ getan wäre, dann würden vermutlich auch viel mehr Lehrer das anbieten. Es ist aber ein allgemeiner Trugschluss, dass dies ausreicht oder auch nur im entferntesten vergleichbar ist. Theoretisch muss man als Lehrer dann didaktisch zwei Mal vordenken und das für oftmals nur wenige Schüler. Einige Lehrer können dabei auf Material aus dem Homeschooling zurückgreifen (wie auch ich, bloß gut, dass es das gab) und dieses „recyclen“. Viele müssten aber jetzt eben doppelt ran, was schlichtweg, und das sage ich emotionsfrei, nicht im Verhältnis steht.
      Ein guter Lehrer wird aber auch das beherzigen und eine Möglichkeit finden, in so fern es die Ausstattung der Schule zulässt. Davon gibt es viele, aber eben nicht überall gleich günstig verteilt.“

      Gestatten Sie mir noch eine weitere Ergänzung: Unsere Nutzerinnen und Nutzer berichten uns immer wieder von gemeinsamen Lösungen von Lehrkräften, Eltern und Schülern, für diejenigen, die vom Präsenzunterricht abgemeldet sind. Beachten Sie auch, dass wir davon ausgehen, dass die Schulbesuchspflicht nicht während des gesamten Schuljahres ausgesetzt bleiben wird. Insofern können mit dem Einsetzen der Schulbesuchspflicht weitere Noten gesammelt werden.

      Herzliche Grüße
      Lynn Winkler

  10. Wir würden gerne das Angebot für unsere beiden Grundschulkinder annehmen, doch durch die erheblichen Nachteile stehen wir vor der Entscheidung unseren Kindern den Bildungsweg zu verbauen, weil das SMK kein adäquates Angebot hat, oder eben weiter in der Schule den Gefahren von Corona auszusetzen. Die Aussetzung der Präsenzpflicht kann so nur als Feigenblatt wahrgenommen werden. Eine echte Wahl mit einem alternativen Beschulungsangebot besteht nicht.

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