Sachsen stellt sich auf die Aufnahme der geflüchteten Kinder aus der Ukraine ein. »Wir heißen die Kinder an unseren Schulen und Kitas herzlich willkommen und wollen ihnen einen Schutzraum bieten. Sie sollen sich sicher, gut behütet fühlen und ein Stück mehr Normalität bekommen, die sie in ihrer Heimat durch den Angriffskrieg verloren haben«, sagte Kultusminister Christian Piwarz heute in Dresden.
Kategorie: Flüchtlinge
Die Zahl der Schüler mit Migrationshintergrund an den sächsischen Schulen ist zum neuen Schuljahr angestiegen. Der mit Abstand größte Teil von ihnen lernt jedoch bereits in Regelklassen.
Eltern von Schülern mit Migrationshintergrund erhalten Hilfe und Informationen im neuen Flyer »Auf dem Weg zur deutschen Sprache«. Der Flyer ist in insgesamt zehn Sprachen erschienen und erklärt den Eltern, wie und in welchen Etappen die Schüler integriert werden.
Flüchtlinge und Asylbewerber, zahlreiche Menschen aus fremden Ländern und Kulturen kommen nach Deutschland und Europa. Das erzeugt Veränderung und Verunsicherung. Zusammen mit der Daetz-Stiftung Lichtenstein und der Stadt Lichtenstein lädt die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) deshalb am 4. und 5.11.2016 zur Tagung »Integration ohne Wenn und Aber? Was die integrierende Gesellschaft diskutieren sollte« ein. Zielgruppe der Tagung sind besonders auch Lehrer und Pädagogen.
Die Zahl der Vorbereitungsklassen für Schüler mit Migrationshintergrund ist an den öffentlichen Schulen auf aktuell 553 Klassen mit 9.114 Schülern gestiegen. Die Steigerung in den letzten Wochen geht dabei vor allem auf die Vorbereitungsklassen an den Kollegs zurück. Dort lernen momentan 108 Schüler über 18 Jahre, die ihr Abitur ablegen möchten. Meist standen sie im Herkunftsland kurz vor dem Abitur oder ihre Hochschulzugangsberechtigung wird hier nicht anerkannt. Insgesamt gibt es an den Kollegs in Breitenbrunn, Freiberg und Leipzig sechs Vorbereitungsklassen.
Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen erhalten Hilfe bei der Planung herkunftssprachlichen Unterrichts. Zu diesem Zweck hat das sächsische Bildungsinstitut nun eine Informationsschrift veröffentlicht.
Ein Thema prägte das Schuljahr 2015/16 besonders: Die enorm steigende Zahl an Schülern mit Migrationshintergrund durch den Flüchtlingsstrom nach Sachsen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Schüler in Vorbereitungsklassen um mehr als 70 % gestiegen. Sachsens Schulen haben diese Herausforderung bisher gut bewältigt. Eine Bilanz.
Aus fünfzehn Ländern kommen EU-Bildungsexperten am 1. Juni nach Sachsen, um sich anzusehen, wie bei uns schulische Integration funktioniert. Dabei haben sich die Experten den Freistaat für ihren Erfahrungsaustausch ganz bewusst ausgesucht. Sachsen ist deutschlandweit das einzige Bundesland, das seinen Lehrern wissenschaftlich geprüftes Material zur Verfügung stellt, mit dem sie die Sprachentwicklung ihrer Schüler beobachten können. Auf dieser Basis können die Schüler ganz gezielt in jedem Unterrichtsfach gefördert werden.
Die Zahl der Schüler in Vorbereitungsklassen ist mittlerweile auf 8.703 (Stand 9. Mai 2016) gestiegen. Derzeit gibt es 509 Vorbereitungsklassen (Stand 17. Mai 2016). Insgesamt sind es in Sachsen 24.579 Deutsch als Zweitsprache-Schüler. Nach aktuellen Prognosen sollen im Laufe dieses Jahres bis zu 15.000 weitere schulpflichtige Flüchtlinge nach Sachsen kommen. Damit sind die Schulen mehr als zuvor gefordert, pädagogische Konzepte zu entwickeln, um Schüler mit Migrationshintergrund zu integrieren und allen Schülern, unabhängig von der Herkunft, einen erfolgreichen Bildungsweg zu ermöglichen.
Die Zahl der Schüler in Vorbereitungsklassen ist in Sachsen von 3.751 zu Beginn des Schuljahres auf mittlerweile 7.531 (Stand 8. März 2016) gestiegen. Gestiegen ist damit auch die Zahl der Vorbereitungsklassen. Zum 21. März 2016 gab es 469 Vorbereitungsklassen. Zum Schuljahresbeginn im August 2015 waren es noch 290.