6. Münsterscher Bildungskongress: Sachsen gibt seine Erfahrungen zur Begabungs- und Begabtenförderung weiter
Vom 19. bis 22. September 2018 findet unter dem Titel „Begabungsförderung, Leistungsentwicklung, Bildungsgerechtigkeit – für alle!“ der 6. Münstersche Bildungskongress statt. Veranstalter des renommierten Kongresses, zu dem rund 1000 Teilnehmer erwartet werden, ist das Internationale Centrum für Begabungsforschung (ICBF) der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU). Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, hat die Schirmherrschaft übernommen.
Eine Besonderheit des diesjährigen Kongresses stellt die Einbindung der Förderinitiative „Leistung macht Schule“ (LemaS) dar. Bundesweit nehmen 300 Grund- und weiterführende Schulen am Projekt und damit auch am Kongress teil, darunter zehn aus Sachsen: Das Gymnasium St. Augustin zu Grimma, das Johannes-Kepler Gymnasium Chemnitz, die Anton-Philipp-Reclam-Schule – Gymnasium im Deutsch-Französischen Bildungszentrum der Stadt Leipzig, die Immanuel-Kant-Schule – Gymnasium der Stadt Leipzig, das Geschwister-Scholl-Gymnasium Löbau, das Goethe-Gymnasium Bischofswerda, das Gymnasium Dresden-Plauen, das Gymnasium Franziskaneum Meißen, das Humboldt-Gymnasium Radeberg und das Lessing-Gymnasium Hoyerswerda. Die Schulen sind Kompetenzzentrum bzw. Konsultationsschule für Begabungs- und Begabtenförderung und zentrale Anlaufstelle für Informations- und Beratungsangebote für Erzieher, Lehrer, Eltern und Schüler in der jeweiligen Region.
Insgesamt werden über 60 internationale und nationale Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft und Praxis erwartet, es soll mehr als 80 wissenschaftliche und praxisorientierte Beiträge, Workshops, Symposien und Poster zu einer großen thematischen Vielfalt geben.
So geben zum Beispiel Lehrkräfte des Gymnasiums Dresden-Plauen in einem praxisorientierten Vortrag ihre Erfahrungen zur „Begabungs- und Begabtenförderung am Regelgymnasium“ vom Konzept bis zur Umsetzung in die Praxis weiter.
Die Beratungsstelle zur Begabtenförderung am Landesamt für Schule und Bildung in Radebeul stellt in ihrem Vortrag „Zwischen IQ und Lehrplan – von mehrdimensionaler Diagnostik zu begabungsgerechter Förderung im Regelunterricht“ an zwei Fallbeispielen exemplarisch den professionsübergreifenden Beratungsprozess von der Diagnostik zur alltagstauglichen Förderung im Regelunterricht vor. In der Beratungsstelle zur Begabtenförderung arbeitet ein interdisziplinäres Team, um durch die Verbindung von psychologischer und pädagogischer Diagnostik eine Grundlage für praktikable pädagogische Handlungsoptionen im jeweiligen Schulkontext zu finden und diese entsprechend zu begleiten.
Hintergrund
Der 6. Münstersche Bildungskongress bildet den inhaltlichen Auftakt für die Arbeit der LemaS-Schulen. So werden parallel zum Kongressprogramm Veranstaltungen speziell für Beteiligte des LemaS Projektes stattfinden. Ziel der Initiative ist es, Ansätze zu entwickeln, um begabte und talentierte Schülerinnen und Schüler zu identifizieren und optimal zu fördern. Zur wissenschaftlichen Begleitung der Förderinitiative wurde ein Forschungsverbund aus insgesamt 28 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie acht Kooperationspartnern aus empirischer Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Fachdidaktiken unterschiedlicher Fächer und pädagogischer Psychologie gegründet. In 23 verschiedenen Teilprojekten werden gemeinsam mit den 300 Projektschulen Konzepte und Maßnahmen entwickelt, evaluiert und in die Breite getragen.