Begabung gezielt fördern: Ergebnisse der Bund-Länder-Initiative »Leistung macht Schule – LemaS« an weitere Schulen transferiert

Fünf Jahre lang haben zehn sächsische Gymnasien gemeinsam mit Wissenschaftlern Konzepte, Strategien und Maßnahmen erarbeitet, um begabte Schülerinnen und Schüler früher zu entdecken und gezielter im Unterricht fördern zu können. Phase 1 der Bund-Länder-Initiative »Leistung macht Schule – LemaS« ist damit abgeschlossen. Jetzt geht es mit weiteren Schulen in die Umsetzung.
Die gemeinsame Bund-Länder-Initiative der Kultusministerkonferenz »Leistung macht Schule – LemaS« läuft insgesamt zehn Jahre (Start 2018) in zwei fünfjährigen Phasen. Sie richtet sich schulformübergreifend an Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 bis 10 (Primarbereich und Sekundarstufe I) sowie ergänzend auch an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II.
Phase 1: Strategien und Maßnahmen entwickeln
In der ersten Phase nahmen seit 2018 bundesweit 300 Schulen verschiedener Schulformen aus dem Primar- und Sekundarbereich teil. Sachsen war mit zehn Gymnasien (den fünf sächsischen Kompetenzzentren und fünf Konsultationsschulen für Begabungsförderung) beteiligt. Sie wurden von den Ländern in einem mehrstufigen Auswahlprozess ausgewählt und von ihnen vor Ort betreut. Die Beratungsstelle zur Begabtenförderung am Landesamt für Schule und Bildung in Radebeul übernahm die Landeskoordination.
Ein interdisziplinärer Forschungsverbund mit 18 Universitäten hat den breit angelegten Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozess der 300 Schulen unterstützt. Zusammen mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern haben die Schulen verschiedene Konzepte, Strategien und Maßnahmen erarbeitet, mit denen Lehrkräfte ihren Unterricht so ausrichten können, dass sie die Potenziale ihrer Schülerinnen und Schüler früher entdecken und gezielter im Regelunterricht als auch außerunterrichlich fördern können. Ein wichtiger Baustein dafür: das individuelle Leistungsvermögen gezielt fördern. Gleichzeitig wurden die Schulen unterstützt, Schritt für Schritt eine leistungsfördernde Schulkultur zu entwickeln. Sachsen war hier durch die bestehenden Netzwerke GIFted im Vergleich zu anderen Bundesländern bereits auf einem guten Weg.
Phase 2: Ergebnisse transferieren
Mit Beginn des aktuellen Schuljahres 2023/24 ist die zweite Phase gestartet. Ziel ist es, an möglichst vielen Schulen bundesweit eine leistungs- und begabungsfördernde Schul- und Unterrichtskultur zu etablieren. Dazu werden die wissenschaftlich fundierten und in der Schulpraxis erprobten Konzepte, Strategien und Materialien der ersten Phase in den Schulalltag übertragen. Die Schulen aus der ersten Phase wirken dabei als Multiplikatoren für die neu hinzugekommenen Grundschulen, Oberschulen und Gymnasien. Sie arbeiten mit ihnen in vier regionalen Schulnetzwerken zusammen und geben ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiter. Der Transfer wird in der zweiten Phase wissenschaftlich durch einen zweiten Forschungsverbund aus 15 Hochschulen und weiteren Partnern unterstützt und begleitet. Die sächsischen Netzwerke sind im Regionalzentrum Ost integriert und werden vom Forschungsverbund durch die Humboldt Universität Berlin von Herrn Prof. Arnand Pant und Dr. Frederik Ahlgrimm betreut.
Förderung
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Länder finanzieren die Initiative »Leistung macht Schule – LemaS« zu gleichen Teilen mit insgesamt 125 Millionen Euro (erste Phase: fünf Millionen Euro pro Jahr; zweite Phase: 7,5 Millionen Euro pro Jahr). Der Anteil Sachsens liegt nach dem Königsteiner Schlüssel bei circa 3 Millionen Euro für das Gesamtprojekt (erste Phase circa 250.000 Euro pro Jahr und 375.000 Euro pro Jahr).
Weitere Informationen gibt es unter: lemas-forschung.de.