Sachsen stellt sich auf die Aufnahme der geflüchteten Kinder aus der Ukraine ein. »Wir heißen die Kinder an unseren Schulen und Kitas herzlich willkommen und wollen ihnen einen Schutzraum bieten. Sie sollen sich sicher, gut behütet fühlen und ein Stück mehr Normalität bekommen, die sie in ihrer Heimat durch den Angriffskrieg verloren haben«, sagte Kultusminister Christian Piwarz heute in Dresden.
Schlagwort: Flüchtlinge
Die Zahl der Schüler mit Migrationshintergrund an den sächsischen Schulen ist zum neuen Schuljahr angestiegen. Der mit Abstand größte Teil von ihnen lernt jedoch bereits in Regelklassen.
Eltern von Schülern mit Migrationshintergrund erhalten Hilfe und Informationen im neuen Flyer »Auf dem Weg zur deutschen Sprache«. Der Flyer ist in insgesamt zehn Sprachen erschienen und erklärt den Eltern, wie und in welchen Etappen die Schüler integriert werden.
Die Zahl der Vorbereitungsklassen für Schüler mit Migrationshintergrund ist an den öffentlichen Schulen auf aktuell 553 Klassen mit 9.114 Schülern gestiegen. Die Steigerung in den letzten Wochen geht dabei vor allem auf die Vorbereitungsklassen an den Kollegs zurück. Dort lernen momentan 108 Schüler über 18 Jahre, die ihr Abitur ablegen möchten. Meist standen sie im Herkunftsland kurz vor dem Abitur oder ihre Hochschulzugangsberechtigung wird hier nicht anerkannt. Insgesamt gibt es an den Kollegs in Breitenbrunn, Freiberg und Leipzig sechs Vorbereitungsklassen.
Ein Thema prägte das Schuljahr 2015/16 besonders: Die enorm steigende Zahl an Schülern mit Migrationshintergrund durch den Flüchtlingsstrom nach Sachsen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Schüler in Vorbereitungsklassen um mehr als 70 % gestiegen. Sachsens Schulen haben diese Herausforderung bisher gut bewältigt. Eine Bilanz.
Aus fünfzehn Ländern kommen EU-Bildungsexperten am 1. Juni nach Sachsen, um sich anzusehen, wie bei uns schulische Integration funktioniert. Dabei haben sich die Experten den Freistaat für ihren Erfahrungsaustausch ganz bewusst ausgesucht. Sachsen ist deutschlandweit das einzige Bundesland, das seinen Lehrern wissenschaftlich geprüftes Material zur Verfügung stellt, mit dem sie die Sprachentwicklung ihrer Schüler beobachten können. Auf dieser Basis können die Schüler ganz gezielt in jedem Unterrichtsfach gefördert werden.
Die Zahl der Schüler in Vorbereitungsklassen ist mittlerweile auf 8.703 (Stand 9. Mai 2016) gestiegen. Derzeit gibt es 509 Vorbereitungsklassen (Stand 17. Mai 2016). Insgesamt sind es in Sachsen 24.579 Deutsch als Zweitsprache-Schüler. Nach aktuellen Prognosen sollen im Laufe dieses Jahres bis zu 15.000 weitere schulpflichtige Flüchtlinge nach Sachsen kommen. Damit sind die Schulen mehr als zuvor gefordert, pädagogische Konzepte zu entwickeln, um Schüler mit Migrationshintergrund zu integrieren und allen Schülern, unabhängig von der Herkunft, einen erfolgreichen Bildungsweg zu ermöglichen.
Angesichts einer wachsenden Zahl von jugendlichen Flüchtlingen wird die Bildungsberatung für nicht mehr schulpflichtige Migranten gestrafft. Damit soll auch die Beratungsleistung besser auf die individuellen Bildungsbiografien der Flüchtlinge ausgerichtet werden.
Die Zahl der Schüler in Vorbereitungsklassen ist in Sachsen mittlerweile auf rund 6.777 gestiegen (Stichtag 8. Februar 2016). Aktuell gibt es 419 Vorbereitungsklassen. Es wird allerdings immer schwerer, für alle Flüchtlingskinder schnell einen Schulplatz bereitzustellen. Die richtigen Lehrer zu finden ist schwierig und bei den räumlichen Kapazitäten stößt Sachsen an Grenzen. Auch sofort einen Dolmetscher zu bekommen, gelingt nicht immer. Deshalb müssen die Kinder zum Teil länger auf einen Schulplatz warten als bisher. Das Land tut derzeit alles menschenmögliche, damit die Flüchtlingskinder möglichst schnell in die Schule gehen können. So werden jetzt auch zunehmend Vorbereitungsklassen an Gymnasien eingerichtet.
Die Zahl der Vorbereitungsklassen für Flüchtlingskinder ist in Sachsen deutlich gestiegen. Derzeit gibt es 377 Vorbereitungsklassen (Stand 21.12.2015). Ende Oktober waren es noch 340.