Lehrerbedarf: Bildungsforscher gehen an Besitzstände

Lehrerbedarf: Bildungsforscher gehen an Besitzstände

Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz hat heute den Bundesländern Empfehlungen zum Umgang mit akutem Lehrermangel vorgelegt. Kultusminister Christian Piwarz bezeichnete die Stellungnahme als richtungsweisend.

Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) ist ein unabhängiges Beratergremium bestehend aus 16 Bildungsforschern unterschiedlicher Disziplinen. In ihrer aktuellen Stellungnahme sehen die Bildungsforscher alle Bundesländer vom Lehrkräftemangel mehr oder weniger stark betroffen. Vor diesem Hintergrund schlägt die Kommission kurz- und mittelfristige Maßnahmen vor, die darauf ausgerichtet sind, dass vorhandene Lehrkräftepotenzial bestmöglich auszuschöpfen und auszuweiten. Gleichzeitig räumt das Gremium ein, dass die Maßnahmen eine zusätzliche Belastung für Lehrkräfte mit sich bringen würde und deshalb in der Umsetzung befristet werden müssten. »Bei aller zusätzlicher Belastung muss aber auch allen Akteuren im Schulsystem klar sein, dass die Gesellschaft vor einer historischen Herausforderung steht, die größte Anstrengungen erfordert, um den kommenden Generationen von Schülern ein Unterrichtsangebot zu machen, das ihnen soziale, kulturelle, gesellschaftliche und berufliche Teilhabe ermöglicht«, schreiben die Bildungsforscher in ihrer Stellungnahme.

Kultusminister Christian Piwarz begrüßte die Stellungnahme der Kommission. »Die Empfehlungen sind wichtig und in der dramatischen Situation folgerichtig. Sie decken sich an vielen Stellen mit unseren Überlegungen und Vorhaben. Die vorgeschlagenen Maßnahmen greifen zwar mitunter in gewachsene Besitzstände ein, aber wir müssen auch hier den Weg gehen, um dem Lehrkräftemangel wirksam entgegentreten zu können. Die gemachten Empfehlungen einfach abzulehnen und nur ›Nein‹ zu sagen, wird die Probleme nicht lösen«, so der Kultusminister.

Was die SWK vorschlägt und wie die Maßnahmen vom Ministerium (SMK) bewertet werden – eine Auswahl.

Erschließung von Beschäftigungsreserven bei Lehrkräften

SWK empfiehlt, eine Ergänzung der Arbeitszeitverordnungen zu prüfen. Diese sollte den Einsatz von Lehrkräften mit altersbedingten Anrechnungsstunden für außerunterrichtliche Tätigkeiten vorsehen.

Das SMK wird diesen Vorschlag sehr genau prüfen. Ziel soll es sein, mehr Lehrkräfte, die altersbedingt Abminderungsstunden erhalten, für außerunterrichtliche Tätigkeiten einzusetzen, um andere Lehrkräfte zu entlasten.

 

SWK empfiehlt, die Teilzeitarbeit von Lehrkräften zu begrenzen. Hier liege die größte Beschäftigungsreserve. Bereits eine maßvolle Aufstockung der Arbeitszeit aller teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte hätte erhebliche Effekte. Die Möglichkeit zur Reduktion der Arbeitszeit auf unter 50 Prozent sollte deshalb nur bei Vorliegen eng gefasster Gründe (z. B. Betreuung kleiner Kinder) gewährt werden.

Das SMK folgt der Empfehlung. In Vorbereitung des kommenden Schuljahres wird Lehrkräften Teilzeit nur noch gewährt bei gleichzeitigem Nachweis gesetzlicher Gründe. Auch die Möglichkeit für Sabbatjahre wird eingeschränkt.

 

SWK empfiehlt den Ausbau von Initiativen zur Beschäftigung von Lehrkräften im Ruhestand.

Stellungnahme SMK: Die Weiterbeschäftigung angestellter Lehrkräfte über das Erreichen der Regelaltersgrenze (65 Jahre plus X) hinaus ist problemlos möglich und wird seit 2014 im Landesschuldienst praktiziert.

 

SWK empfiehlt, die Möglichkeit einer befristeten Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung in Anlehnung an das Konzept der Vorgriffsstunden (in Kombination mit flexiblen Wegen der Rückerstattung der Vorgriffsstunden) zu prüfen.

SMK: Diese Maßnahme verspricht, deutlich mehr Lehrkräfte vor die Klasse zu bringen. Sachsen wird daher die Möglichkeit einer befristeten Erhöhung der wöchentlichen Unterrichtsverpflichtung beamteter und tarifbeschäftigter Lehrkräfte (z. B. mittels Einführung sog. Arbeitszeitkontenmodelle) prüfen. Zusätzlich geleistete Stunden können in einem solchen Lebensarbeitszeitmodell in späteren Jahren entsprechend reduziert werden.

 

SWK empfiehlt, eine systematische Aufgabenkritik der Tätigkeit von Lehrkräften vorzunehmen und auf dieser Grundlage dauerhaft Stellen für Verwaltungspersonal und weiteres pädagogisches Personal zu schaffen.

SMK wird die Entwicklung multiprofessioneller Teams zur Entlastung der Lehrkräfte weiter vorantreiben. Derzeit sind fast 670 Assistenzkräfte an Schulen tätig, Schulsozialarbeiter nicht mitgerechnet. Die Zahl der Schulassistenten soll in diesem Jahr auf 750 erhöht werden.

Weiterqualifizierung von Lehrkräften

SWK empfiehlt eine Ausweitung von Maßnahmen zur Nachqualifikation aktiver Lehrkräfte für Mangelfächer.

SMK: Bereits bestehende Qualifikationsprogramme für Seiteneinsteigende stehen auch grundständig ausgebildeten Lehrkräften offen. Sie sind in großen Teilen auf Bedarfsfächer ausgerichtet und finden in Bezug auf die wissenschaftliche Ausbildung an Universitäten statt.

Mehr Hybridunterricht und Selbstlernzeiten

SWK empfiehlt, Modelle des Hybridunterrichts in gymnasialen Oberstufen, in denen die nötige digitale Ausstattung vorhanden ist, zu erproben.

SMK: Sachsen erprobt bereits Hybridunterricht in Leistungskursen und hat ein großes Interesse daran, das Angebot auszuweiten. Damit könnten schulübergreifende Leistungskurse im ländlichen Raum eingeführt werden. Auch für andere Schularten werden derartige Modelle geprüft.

 

SWK empfiehlt, in der gymnasialen Oberstufe einen Teil der Unterrichtszeit durch individuelle und kollaborative Selbstlernzeiten zu ersetzen.

SMK: Es existieren dazu noch keine systematischen Projekte in Sachsen. Gleichwohl wird diese Methode zum Beispiel bei kurzfristigem Ausfall von Lehrkräften angewandt. Nach den Erfahrungen der Pandemie ist das Vorgehen für die meisten Gymnasiasten in den höheren Jahrgangsstufen sehr gut anwendbar, jedoch hat es bei leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern sowie jüngeren Schülern Grenzen.

Klassengrößen und Kleinstschulen prüfen

SWK empfiehlt, Klassenfrequenzen zunächst dort zu erhöhen, wo bislang Maximalfrequenzen aus nicht belegten Gründen unterschritten werden. Als Ultima Ratio darf auch eine befristete Erhöhung der maximalen Klassenfrequenz in der Sekundarstufe I nicht ausgeschlossen werden.

SMK: Besonders in Zeiten des Lehrkräftemangels kommt es mehr denn je darauf an, Lehrkräfte so effizient wie möglich einzusetzen. Der Klassenteiler steht derzeit zwar nicht zur Diskussion. Doch angesichts durchschnittlicher Klassengrößen zwischen 21 und 23 Schülern pro Klasse, muss zukünftig eine konsequentere Klassenbildung erfolgen.

SWK empfiehlt, in ländlichen Regionen kleinere Schulen zu größeren Einheiten zusammenzufassen.

SMK: Ein Basisnetz an Schulen im ländlichen Raum ist bereits festgelegt. Weitere Reduzierungen sind derzeit nicht vorgesehen.

 

Vorbeugende Maßnahmen zur Gesundheitsförderung

SWK empfiehlt Maßnahmen zur Erhaltung der Lehrergesundheit. Genannt werden u.a. Achtsamkeitstrainings oder Coaching- und (Gruppen)-Supervisionsangebote. Schulleitungen sollten für das Thema Lehrkräftegesundheit sensibilisiert und unterstützt werden.

SMK: Sachsen ist bundesweit führend in den Bereichen Arbeits- und Gesundheitsschutz im Schuldienst. Die Schulen werden durch Fachkräfte für Arbeitsschutz, Betriebsärzte und Arbeitspsychologen intensiv begleitet und unterstützt.

Dirk Reelfs, Pressesprecher im Sächsischen Staatsministerium für Kultus

16 Kommentare

  1. Lynn Winkler - SMK 1 Jahr vor

    Liebe Nutzerinnen und Nutzer,

    wir bedanken uns für Ihr Interesse am Thema und den regen Austausch. Sehen Sie bitte von der mehrfachen Kommentierung im Sinne einer wiederholten Absendung des exakt selben/inhaltlich identischen Kommentars ab. Beachten Sie gern auch, dass eine Bearbeitung mitunter etwas Zeit in Anspruch nehmen kann. Weitere Informationen können Sie gern unserer Netiquette entnehmen: https://www.bildung.sachsen.de/blog/index.php/netiquette/.

    Herzliche Grüße
    Lynn Winkler

  2. Haribo 1 Jahr vor

    Ich empfehle allen Theoretikern, erst einmal mindestens vier Wochen in einer Schule aktiv zu werden – und zwar als Klassenleitung von 28 Schülerinnen und Schülern, mit allen Aufgaben und Verantwortungen, die damit verbunden sind. Danach würden die Vorschläge, wie dem Lehrermangel begegnet werden sollte, vielleicht weniger realitätsfern aussehen. An den Schulen wird überall händeringend Unterstützung benötigt: Also los geht’s! Allen voran bitte die zuständigen Entscheider an den Schreibtischen aus dem Kultus- und dem Finanzministerium.
    Ich sehe inzwischen nicht mehr ein, warum Lehrerinnen und Lehrer, wie auch Schülerinnen und Schüler, die jahreslangen Fehlentscheidungen unserer Politiker ausbaden sollen. Allem voran wurden im Finanzministerium jahrelang Gelder für Bildung und ausreichend Lehrerstellen nicht möglich gemacht und eine völlige Fehlplanung betrieben. Als ich vor 14 Jahren mein Referendariat beendet habe, wurde uns Absolventen direkt ins Gesicht gesagt: „Bewerben Sie sich bitte gleich woanders. WIR BRAUCHEN SIE HIER NICHT.“ (O-Ton!)
    Wenn wir im Lehrerberuf (und in jedem anderen Beruf ebenso) unseren Schülerinnen und Schülern gegenüber solche Fehlentscheidungen treffen würden, würden wir fahrlässig handeln und dafür zur Verantwortung gezogen werden. Wie sieht es mit den Verursachern dieser Bildungsmisere aus, in der wir heute stecken? Wird dafür mal jemand zur Verantwortung gezogen?

    Inzwischen denken mehr und mehr Lehrerinnen und Lehrer über einen Berufswechsel nach bzw. hinterfragen Absolventen, ob sie ihren Dienst in der Schule unter diesen Bedingungen überhaupt antreten wollen. Völlig verständliche Gedanken. Rückzug aus dem Schulsystem kann aber auch anders aussehen: „quiet quitting“ – Dienst nach Vorschrift, Burnout o.a. Langzeiterkrankungen. Davon haben wir bereits genug und es werden durch die Umsetzung der vorgschlagenen Maßnahmen sicher nicht weniger.
    Der Lehrerberuf braucht allen voran Wertschätzung und Aufwertung, gut ausgestattete Schulen und Klassenräume (inkl. Büromaterial, welches Lehrerinnen und Lehrer zukünftig nicht mehr von zu Hause mitbringen müssen), multiprofessionelle Teams an JEDER Schule, funktionierende Unterstützungssysteme und ZEIT miteinander zu agieren.
    Die Vorschläge zur Gesundheitsförderung sind übrigens lachhaft. Wo sind den die Supervisionsangebote und Coachings in den Schulen? Mir ist noch keins begegnet. Sowas gehört an JEDE Schule, aber ich fürchte, dass für die Wahrnehmung dieser Angebote am Ende keine Zeit bleibt …

    • Lynn Winkler - SMK 1 Jahr vor

      Hallo Haribo,

      für Ihre Worte und Gedanken möchte ich Ihnen an dieser Stelle danken. Ich gebe Ihnen vollkommen recht, dass die Arbeit unserer Lehrerinnen und Lehrer eine elementare ist, die jede Wertschätzung verdient. Erlauben Sie mir einen kleinen Überblick über unsere Maßnahmen, die wir in den vergangenen Jahren umgesetzt haben, um dieser Herausforderung zu begegnen, den Lehrerberuf attraktiver zu gestalten und damit mehr Nachwuchskräfte zu gewinnen.

      Klar ist, es mangelt nicht an Geld oder freien Stellen, sondern an Köpfen. Das Problem des Fachkräftemangels ist dabei kein alleiniges Problem des Bildungsbereiches, sondern betrifft mittlerweile alle Berufszweige vom Busfahrer, Pfleger, Handwerker bis hin zum Arzt oder Richter. Die fehlenden Lehrkräfte sind kein spezifisch sächsisches Problem, sondern leider haben alle Bundesländer mit dieser Herausforderung zu kämpfen.

      Zur Bekämpfung des Lehrermangels haben wir 2018 ein 1,7 Mrd. Euro umfassendes Handlungsprogramm aufgelegt. Dazu gehört unter anderem die Verbeamtung der Lehrkräfte und die Erhöhung der Studienplätze von ursprünglich 1.000 auf 2.700. Zudem locken wir mit einer Gehaltszulage von rund 1.000 Euro Referendare aufs Land, wenn sich die Nachwuchslehrkräfte im Gegenzug verpflichten, nach ihrer Lehramtsausbildung für einige Jahre in Bedarfsregionen tätig zu sein. Damit sind sie deutschlandweit die bestbezahltesten Referendare. Auch die Einstellung von Seiteneinsteigerinnen und -einsteigern hilft uns bei der Unterrichtsversorgung. Mit einer neuen Lehrerwerbekampagne versuchen wir für den Lehrerberuf zu begeistern, denn wir müssen konsequent bei jungen Menschen für den Lehrerberuf werben: https://lehrer-werden-in-sachsen.de/. In Sachsen studieren 18 Prozent der Abiturientinnen und Abiturienten Lehramt. In ganz Deutschland sind es rund 10 Prozent. Die Grenzen sind also schon so gut wie ausgereizt. Wir müssen es nun schaffen, gemeinsam mit den Universitäten, die MINT-Fächer attraktiver zu machen. Parallel müssen die ländlichen Regionen Sachsens attraktiver werden, um Nachwuchslehrkräfte aus den Ballungszentren Leipzig und Dresden zu locken. Wir werben immer wieder mit den Pluspunkten von Schulen im ländlichen Raum: Kleinere Klassen, top ausgestattete Schulen, weniger heterogene Schülerschaft. Aber auch die Regionen müssen Aktivitäten entfalten.

      Um den Herausforderungen des Lehrerarbeitsmarktes zu begegnen, haben wir die Nutzung von budgetiertem Lehrerarbeitsvermögen durch die Schulleitung erweitert. Statt bisher jährlich sechs Millionen Euro stehen nun bis zu 13,5 Millionen Euro zur Verfügung. Zudem greifen wir auch auf Lehrkräfte zurück, die bereits in Rente sind oder gehen wollen. 2021 (2022 liegt noch nicht vor) sind rund 1.000 Bindungs- und Gewinnungszulagen gezahlt worden. Bindungszulagen erhalten Lehrkräfte ab 63 Jahren, wenn sie bleiben, obwohl sie gehen wollten. Gewinnungszulagen bekommen angestellte Lehrerinnen und Lehrer, wenn sie in Bedarfsregionen gehen.

      Des Weiteren unterstützen wir die Schulen und Lehrkräfte durch multiprofessionelle Teams an Schulen, zum Beispiel durch Schulassistenten, Inklusionsassistenten etc. Lehrkräfte und Schulleitungen können sich damit besser auf ihre Kernaufgaben konzentrieren (https://www.bildung.sachsen.de/blog/index.php/2019/03/18/sachsen-macht-sich-fuer-multiprofessionelle-teams-an-schulen-stark/).

      Zum Thema Gesundheitsmanagement möchte ich gern auf die Antwort von Dirk Reelfs verweisen.

      Es stimmt, dass diese Maßnahmen nicht von heute auf morgen greifen – das ist uns bewusst. Dennoch hoffe ich, Ihnen damit zeigen zu können, dass wir daran arbeiten und alles tun, um diese Herausforderung zu bewältigen.

      Ich wünsche Ihnen alles Gute.

      Herzliche Grüße
      Lynn Winkler

  3. UKno 1 Jahr vor

    Sehr geehrter Herr Reelfs, wie zufrieden wären Sie denn mit einer solchen Antwort wie der Ihren auf eine Sie bewegende Frage? Der Kollege hat ernsthaft nachgefragt, weil ihm das wie vielen anderen scheinbar wichtig ist.
    Meine Erwartung wäre statt des Verweises auf allgemeine Zielpapiere älteren Datums und Stabsstellen eine Liste mit konkreten Angeboten und den entsprechenden Ansprechpartnern. Im Sinne einer zielführenden Beantwortung der Frage wird diese sicher noch nachgereicht, im Sinne eines achtungsvollen und wertschätzenden Umganges Miteinanders sollten solche Kommentare wie der meine niemals wieder nötig sein.

  4. Ralph Kunzmann 1 Jahr vor

    Ich hätte gern gewusst, wo ich die entlastenden Maßnahmen, insbesondere für Lehrkräfte ab 60, nochmal nachlesen kann. Da wurde doch mal irgendwann etwas beschlossen, z.B. für die Durchführung von Klassenfahrten o.ä..
    Danke! Mit besten Grüßen.

  5. begeisterte Lehrerin 1 Jahr vor

    Zum Vorschlag der Einschränkung der Teilzeit, sollten alle Punkte bedacht werden – ansonsten wird das ein Eigentor und den Mangel nur verstärken.
    Denn ich beobachte viel mehr Folgendes:
    Junge Lehrer mit kleinen Kindern gehen Vollzeit des Geldes wegen. Diese Lehrer fehlen aber unter dem Strich übermäßig oft durch Krankheit der kleinen Kinder und eigener Krankheit. Es ist unmöglich so viele Fehlzeiten zu vertreten. Dann steht zwar auf dem Blatt der Vollzeitlehrer, der aber die Hälfte der Herbst- und Winterzeit wegen Krankheit fehlt. Wem ist dann damit geholfen? In der Schule keinem. Teilzeit geht man mit gutem Grund. Werden diese Gründe nicht mehr anerkannt, werden sich noch mehr Fehlzeiten anhäufen, weil die Lehrer schlichtweg ausbrennen. Ich liebe meinen Beruf über alle Maßen – aber ich bin ein Mensch und möchte auch als solcher gesehen werden und nicht als Unterrichtsroboter und Chatbot für Eltern und Stundenschrubber für die Statistik. Ebenso haben die Schüler ein Recht auf Bildung und Erziehung als junge Menschen und nicht als Besucher einer Schulfabrik. Machen Sie Schule endlich besser und nicht immer schlimmer.

  6. Stephanie Weiß 1 Jahr vor

    Vielleicht hat das Arbeiten in Teilzeit bei Lehrern in Sachsen damit zu tun, dass Lehrkräfte in der Vergangenheit in Sachsen immer wieder dazu aufgefordert worden sind, in Teilzeit zu arbeiten. Argumente wie Solidarität (damit niemand entlassen werden muss) bis hin zu „Bedarfen“ haben dabei eine Rolle gespielt. Viele, die einmal in die Teilzeit geschickt worden sind, haben diese dann beibehalten. Es gab Jahre, in denen kaum junge Absolventen eingestellt worden sind. Diese haben Sachsen in Größenordnungen gen Westen bzw. in andere ostdeutsche Bundesländer verlassen, nachdem sie hier studiert haben, und sind dort geblieben. Das betrifft besonders die sogenannte „verlorene Generation“, die, die heute Mitte 40 Jahre alt und in unseren Schulen als Altersgruppe kaum vertreten sind. Das ist aber genau die belastbarste Generation, für die Vollzeit keine Hürde ist. Es ist zu erwarten gewesen, dass wenn die „Boomer“ in Rente gehen, genau diese Alterskohorte, die das Rückrad eines jeden Unternehmens darstellt, fehlen wird. Junge Mütter und Väter, die kleine Kinder betreuen, sind auf Grund der enormen Belastungen in unseren Schulen, auf die sie ihr Studium kaum vorbereitet hat, auf Teilzeitarbeit angewiesen. Sie arbeiten in Teilzeit, auch wegen der Betreuungszeiten und – kosten in den KITAS… Und die „Alten“ haben in aller Regel ihre Belastungsgrenze erreicht. Und gehen, sowie es möglich ist, in den Ruhestand.
    Dass genau diese Situation eintreten wird, die wir heute erleben, wussten alle, die im Schuldienst tätig sind, bereits vor 20 Jahren, als wir die jungen, gut ausgebildeten Männer und Frauen haben in den Westen ziehen lassen, anstatt uns um Überbrückungsmöglichkeiten zu bemühen. Das hätte Geld gekostet aber auch Gestaltungsspielräume in den Schulen eröffnet. Aber die momentane Situation wäre nicht in solch extremer Form eingetreten. An der Schule, an der ich tätig gewesen bin, hatten wir Schuljahre, in denen keine Lehrkraft jünger als 50 Jahre gewesen ist… Problem ist aus meiner Sicht hausgemacht, sehenden Auges. Ich wage zu bezweifeln, dass die Anforderungen, die der wissenschaftliche Expertenrat gerade formuliert hat, junge Menschen ermuntern wird, sich für ein Lehramtsstudium zu entscheiden…

  7. Ralph Kunzmann 1 Jahr vor

    Mich interessiert diese Aussage „Die Schulen werden durch Fachkräfte für Arbeitsschutz, Betriebsärzte und Arbeitspsychologen intensiv begleitet und unterstützt.“
    Davon habe ich an unserer Schule kaum etwas bemerkt, insbesondere von Betriebsärzten und Arbeitspsychologen war bis jetzt niemand an meiner Schule. Was heißt „intensiv begleitet und unterstützt „?

  8. Lehrerin 1 Jahr vor

    Okay. Mehr Arbeit. Mehr Schüler in der Klasse. Also noch mehr fordernde Eltern und egozentrische Kinder in einer Klasse für den Klassenlehrer. Nicht mehr Geld aber vielleicht irgendwann weniger Stunden? Das schreckt den Nachwuchs weiter ab.
    Die Empfehlung zur Achtsamkeit empfinde ich als zynisch. Ich liebe meinen Beruf. Aber meine Motivation die Fehlentscheidungen des Kultus ausbaden zu dürfen, hält sich in Grenzen.

  9. C.B. 1 Jahr vor

    Als Lehrkraft frage ich mich, ob die „Maßnahmen“ wirkliche Maßnahmen sind und nicht einfach nur dazu dienen den Mangel zu verwalten und den Lehrerberuf noch unatraktiver machen.
    Ich finde, dass die Herausforderungen (auch ohne Lehrermangel) an den Lehrberuf bereits stetig wachsen, so sind viele Aufgaben (Klassenleitung, Administrierung von digitalen Notenbüchern, Lernsax, usw) momentan schon „nebenbei“ zu machen und es gibt nur wenig/keine Unterstützung. Weiterhin gibt es immer mehr Kinder, die besondere Unterstützung brauchen (damit meine ich nicht nur ofizielle Inklusionskinder). Wobei sich die Frage stellt, wie sollen diese Kinder wirklich individuelle Unterstützung bekommen, wenn zum einen die Lehrkräfte nicht wirklich dazu ausgebildet sind (Oder hab ich da mehrere Abschnitte in meinen Lehramtsstudium verpasst?) und andererseits sich um 28 Kinder pro Klasse kümmern sollen? Dabei versteht sich, dass man ja mehr als nur ein bis zwei Klassen unterrichtet.
    Als Problempunkte am Lehrerberuf sehe ich auch, dass sich Eltern immer weniger um ihre Kinder kümmern (zum Glück nicht alle) und immer mehr erwarten, dass Schule die Erziehung (in allen Bereichen) übernimmt. Zeitgleich findet aber auch eine unverhältnismäßige Einmischung von Eltern statt, die dazu führt, dass Lehrkräfte sich zunehmend unter Druck gesetzt fühlen, obwohl sie ihren Job unter den Bedingungen bestmöglich machen.
    Hier mal eine Maßnahme über die man nachdenken könnte:
    Die Lehrerausbildung sollte grundlegend umgestalltet werden. Wenn ich an mein Lehramtsstudium (Abschluss 2012) denke, so fällt mir ein, dass ich mich sinnlos durch sämtliche Diplommathevorlesungen gequält habe, wo ich Wissen erworben habe, was jenseits des Wissen liegt, was ich jetzt in der Schule brauche. Zudem hat es dazugeführt, dass viele schon im ersten Jahr das Handtuch geworfen haben und leider die Lehramtsausbildung nicht vorgesetzt haben. Es ist sicher sinnvoll, dass man als Gymnasiallehrer mehr Wissen erwirbt, als der Abiturient, aber würde es nicht reichen, wenn man in dem ersten Jahr Einblick bekommt und sich dann wichtigeren Themen zuwenden sollten, die man tatsächlich im Lehrberuf braucht, z.B. Umgang mit Dyskalkulie, LRS, ADHS,…, so dass man wirklich auf Integrationskinder eingehen kann?
    Weiterhin erinnere ich mich daran, in 5 Jahren 3 mal 4 Wochen Praktikum gehabt zu haben, wobei man mal ein paar Stunden gehalten hat, wovon die Lernenden im Allgemeinen auch begeistert waren, schließlich gab es mal Abwechslung. Das hat mich jedoch nicht wirklich auf den Lehrberuf vorbereitet und ich denke auch das ist ein Grund, weswegen manche dann auch das Referendariat abbrechen.
    Hier wäre mein Vorschlag, 3 Jahre Studium mit Abschluss, wobei schon Praxiserfahrungen gesammelt werden sollten. Auch sollte der Schwerpunkt auf Inhalten liegen, die einen wirklich zum Unterrichten befähigen und nicht nur zum Fachidioten machen. Danach Begleitung und Unterstützung einer Lehrkraft im Altag in einem Schuljahr (Integrationskinder könnten dadurch (mehr) benötigte Aufmerksamkeit bekommen. Lehrkräfte könnten dadurch Hilfe und Unterstüzung bei Planungen von Klassenfahrten, Unterrichtsgängen, Unterrichtsvorbereitung, etc bekommen. Angehende Lehrkräfte sammeln erste Erfahrungen.). Danach könnte weiterhin die Unterstützung der Lehrkraft erfolgen vielleicht schon im Team-Teaching, aber auch schon selbsständig Förderunterricht geboten werden.
    Dann Referendariat und selbstständiges Unterrichten. Dadurch würden Lehrkräfte entlastet und angehende Lehrkräfte könnten wirkliche Erfahrungen sammeln und unsere Lernenden würden auch nicht nur „verwaltet“.

  10. Ratlose 1 Jahr vor

    Sehr geehrter Herr Reelfs,
    ich bin seit etwa 18 Jahren an einer Grundschule im sozialen Brennpunkt tätig. Als ich begann, war ich die Jüngste im Kollegium. Die meisten anderen Kolleginnen waren weit über 50 und sind seit Jahren im verdienten Ruhestand. Ziemlich zeitig habe ich in unserer Schule Fachleiterstellen übernommen, Studenten in Praktika ausgebildet, die Digitalisierung im Team vorangetrieben und für die Universität Seminare gegeben. Zum Teil habe ich auch meine Schulleitung vertreten, wenn diese krankheitsbedingt für einige Zeit ausfiel. All dies neben der normalen Klassenleitung und all dem was damit zusammenhängt. Und all dies auch neben meiner eigenen Familie mit Kind. Auch wenn ich schon seit Beginn in Teilzeit arbeite, hat das die Belastung nicht verringert. Im Laufe der Jahre ist ein Großteil meiner Kolleginnen in Rente gegangen und die Schülerzahl an unserer Schule gestiegen. Das hieß für mich neue Kolleg*innen, Seiteneinsteiger*innen oder Quereinsteger*innen zu unterstützen, Abläufe zu erklären, Mentorenfunktionen zu übernehmen – auch wenn sie zum Teil unsere Schule nach wenigen Wochen oder sogar Tagen wieder verließen, weil sie das soziale Umfeld, in dem ich arbeite, als zu belastend empfanden. Die steigenden Schülerzahlen gingen mit einem steigenden Förderbedarf einher. Sozial-Emotionale Auffälligkeiten, sprachliche Defizite oder Leistungsschwächen verlangen einen Spagat vor der Klasse und einen erhöhten Aufwand bei der Vor- und Nachbereitung. Es gibt Stoßzeiten, da habe ich nach meinem Unterricht Elterngespräche, Konferenzen, schreibe Förder- und Entwicklungspläne, maile dem ASD, Lernsax oder das Schulportal überschüttet mich mit neuen Anfragen oder Verwaltungsaufgaben und die Organisation von Wandertagen oder Projekten hängt in der Warteschleife. Meine eigene Familie kommt in dieser Zeit massiv zu kurz. Und auch ich selbst. Jedes Schuljahr versuche ich zu überstehen, mit dem Gedanken, dass es nicht schlimmer kommen kann und ich nicht noch mehr Defizite des Systems abfedern muss. Statistisch sind Geburtenzahlen bekannt, genauso wie die Zahlen für den Renteneintritt. Doch es kommt schlimmer. Jedes Jahr kämpft meine Chefin für neue Kolleg*innen, die nicht nur über die Unterrichtsversorgung für ein halbes Jahr bei uns sind, grundständig ausgebildete Lehrer*innen, die nicht nur die Hauptfächer unterrichten können, Lehrer*innen, die sich nicht vom sozialen Brennpunkt abschrecken lassen. Doch es ist weiter einen fragiles Konstrukt, dass an einigen Wenigen hängen bleibt. Ich sehe dabei zu, wie immer mehr Kolleg*innen angestellt werden, die nur die Hauptfächer unterrichten können und Fächer wie Kunst, Werken, Musik von nur 1 oder 2 Kolleginnen unserer Schule unterrichtet werden können – bei über 300 Kindern. Auch mir geht es so, dass ich trotz Klassenleitung und Unterricht in Deutsch, Mathe und Sachunterricht 9 weitere Klassen im Fachunterricht habe. Diese Belastung hinterlässt bei mir auch deutliche Spuren. Seit 6 Jahren habe ich Multiple Sklerose, die ihre Auslöser vor allem stressbedingt hat. Meine Schulleitung versucht, diese Belastung für mich abzufangen, wenn aber die Kolleg*innen fehlen, bleibt auch hier wieder nur die Möglichkeit mit den „Besitzständen“ zu handeln, also mit mir.
    An dieser Stelle fühle ich mich nicht mehr als menschliches Individuum wahrgenommen.
    Auf die Veröffentlichung der SWK reagiert das SMK in vielen Teilen so, dass die Vorschläge überprüft werden oder sich bereits in der Umsetzung befinden. Wie wollen Sie ein gesundes, leistungsfähiges Kollegium absichern, wenn Sie nur die Zahlen im Blick haben und die Teilzeit deutlich einschränken? In welcher Form begleitet Sachsen den Arbeits- und Gesundheitsschutz schon intensiv? In 18 Jahren Lehrzeit war der örtliche Betriebsarzt bisher ein einziges Mal an unserer Schule. Gibt es Kurse, die ich regelmäßig in meiner Freizeit besuchen kann und die vom Arbeitgeber finanziert werden oder nur einmalige Fortbildungen?
    Seit etwa anderthalb Jahren, wird für mich der Gedanke immer größer, mich ganz aus dem Schuldienst zu verabschieden, auch wenn ich die Arbeit mit den Kindern liebe. Die Ratlosigkeit und Erschöpfung, die am Ende eines Schuljahres bleibt, ist irgendwann stärker als die Liebe zum Beruf.

    Eine Ratlose

    • Autor
      Dirk Reelfs - SMK 1 Jahr vor

      Sehr geehrte „Ratlose“,

      gern will ich versuchen, Ihnen hinsichtlich einer arbeitsmedizinischen Unterstützung behilflich zu sein. Doch zunächst möchte ich Ihnen sehr herzlich für Ihr Engagement an Ihrer Schule danken. Ihre Zeilen belegen anschaulich, was Sie alles für Ihre Schule und Schüler leisten und wie sehr Sie dabei an Ihre Belastungsgrenzen kommen und sogar darüber hinausgehen. Ich hoffe sehr, dass Ihnen dafür vom Kollegium, den Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern viel Wertschätzung entgegengebracht wird. Ich möchte Ihnen zumindest meinen Respekt und Dank dafür zollen. Umso wichtiger ist die arbeitsmedizinische Betreuung.

      Im Regelfall sollte eine Grundschule alle zwei Jahre von Fachkräften für Arbeitssicherheit und den Betriebsärzten besucht werden. Leider ist mir Ihre Schule nicht bekannt, so dass ich keine Aussage dazu treffen kann, wann die Betriebsärzte vor Ort sein werden. Gern können Sie jederzeit an die ihre Schule betreuenden Betriebsärzte wenden, um etwa Vorsorgetermine zu vereinbaren. Die Kontaktdaten findet sie im Schulportal unter der Rubrik Arbeits- und Gesundheitsschutz. Ebenso können Sie sich aber auch an die Kolleginnen und Kollegen von der Stabstelle für Arbeitsschutz und Gesundheitsmanagement wenden und um Unterstützung bitten.

      Im vergangenen Jahr wurde ein Angebot aus einem Pilotprojekt verstetigt, so dass die Beschäftigten ein psychologisches Beratungsangebot wahrnehmen können, wenn im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge ein Bedarf dafür festgestellt wird. Ebenfalls im vergangenen Herbst wurde den öffentlichen Schulen im Freistaat Sachsen erstmalig Mittel für Maß-nahmen und Angebote im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung zur Verfügung gestellt. Von Kursen zur Stressbewältigung, über teambildende Maßnahmen, Achtsamkeitskurse bis hin zu Stimmtrainings und Coachings wurden zahlreiche Maßnahmen an verschiedenen Schulen durchgeführt und finanziert. Auch im laufenden Kalenderjahr sollen die Schulen Mittel für eine ähnliche Verwendung bereitgestellt bekommen, die Vorbereitungen dazu laufen aktuell. Details zu den verschiedenen Themen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und die Kontaktdaten zur Stabsstelle finden Sie unter: https://www.bgm-schulen.sachsen.de/index.html

      Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesen Informationen etwas behilflich sein konnte und wünsche Ihnen viel Kraft sowie alles Gute für Ihre herausfordernde Tätigkeit.

      Herzliche Grüße

      Dirk Reelfs

  11. Jörn Bohn 1 Jahr vor

    Lehrkräftepotential ausschöpfen und ausweiten, Eingriff in gewachsene Besitzstände, zusätzliche Belastungen….In den Lehrerzimmern weiß jeder, was das nun wieder bedeutet. Allzu bekannt ist diese Melodie. Also auf gut Deutsch: Zähne zusammenbeißen und den Karren aus dem Dreck ziehen.
    Nur müsste sich Schule eigentlich von Grund auf ändern…
    Wie man den Beruf in Zeiten von Lehrkräftemangel attraktiver machen möchte, bleibt ein Rätsel. Der Hinweis auf die Lehrergesundheit klingt wie ein Witz. Woher soll die eigentlich kommen?

  12. Janine Thomas 1 Jahr vor

    Hallo liebes SMK- Blogteam,
    soweit ich das verstanden habe, existiert der Lehrermangel aus dem Grund der unattraktiven Arbeitsbedingungen die jetzt schon herrschen. Das SMK hat das schon 2018 erkannt und an die Schuleiterinnen einen Brief mit empfohlenen Maßnahmen zur Entlastung der Lehrkräfte verfasst. Nun sollen diese aus Idealismus heraus noch mehr arbeiten. Ich glaube in unserer Derzeitigen Gesellschaft wo Work Life Balance im Vordergrund steht und Freizeit sowie körperliche und geistige Gesundheit und nicht das Gehalt Schlüsselanreize für die Berufswahl sind, ist es doch ein Schritt in die Falsche Richtung den Lehrerberuf mit einer neuen Mehrbelastung zu verkaufen. Schon jetzt schmeißen viele Berufseinsteiger nach dem Studium sofort wieder alles hin. Was wird passieren, wenn durch Erhöhung von Klassenteiler und Arbeitszeit dieser Beruf noch schwieriger wird. Es gibt offenbar eine zwischen der Meinung der Wissenschaftler was Lehrerinnen leisten könnten, aber warum sollten sie das wollen? Wir haben eine Generation von Selbstoptimierern bei den Jungen Kollegen und die haben auch kein Problem sich woanders einen Job zu suchen. Wissenschaft und Politik sollten eine praktikable Lösung finden, diese führt sicher zu noch weniger Lehrern und mehr ausfalle und ist bestenfalls kurzsichtig.

  13. Praxis 1 Jahr vor

    Eine Problematik wird nie angesprochen :die immer mehr zunehmenden Verhaltensauffälligkeiten und Konzentrationsprobleme der Kinder. Diesen kann ich als Lehrkraft nicht mit einem Achtsamkeitstraining begegnen, um meine Nerven zu stärken. Zudem war der eklatante Lehrkräftemangel schon vor Jahren absehbar, leider wurden die Mahnungen missachtet und kleingeredet. Nun ist die Katastrophe da.