Statistiker erwarten steigende Schülerzahlen bis 2025

Statistiker erwarten steigende Schülerzahlen bis 2025

Das Statistische Landesamt des Freistaates Sachsen prognostiziert für die nächsten Jahre weiter steigende Schülerzahlen. Ab 2025 sinken die Schülerzahlen jedoch deutlicher als bisher erwartet. Das geht aus der neuen Schüler- und Absolventenprognose hervor, die im Auftrag des Kultusministeriums jetzt vorgelegt wurde.

Das Statistische Landesamt des Freistaates Sachsen erstellt regelmäßig im Auftrag des Kultusministeriums Schüler- und Absolventenprognosen. Grundlage der Prognosen sind Daten aus der amtlichen Schulstatistik und der Bevölkerungsvorausberechnungen. Die Ergebnisse sind wiederum wichtig für die Prognose des Lehrerbedarfes und für die Schulnetzplanung der Kommunen. Nach 2020, 2021 liegt nun die dritte Schüler- und Absolventenprognose für den Freistaat Sachsen vor, die die Entwicklung der Schülerzahlen bis zum Schuljahr 2040/2041 beschreibt.

Die aktuelle Prognose liefert Ergebnisse in einer oberen und einer unteren Variante. In den zurückliegenden Jahren bewegten sich die tatsächlichen Schülerzahlen weitgehend auf dem Niveau der unteren Variante.

Nach der oberen Variante wird die höchste Gesamtschülerzahl an öffentlichen Schulen im Geschäftsbereich des Kultusministeriums mit 461.200 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2027/2028 erreicht, in der unteren Variante wird der Höchststand mit 447.000 Schülern im Schuljahr 2025/2026 erwartet. Die Differenz zwischen den Varianten fällt mit 14.200 Schülern höher aus als noch vor zwei Jahren prognostiziert. Damals betrug die Differenz rund 9.400 Schüler.

Im Vergleich der Prognosen aus den Jahren 2021 und 2023 fällt auf, dass die Schülerzahlen in der aktuellen Prognose der Mitte der zwanziger Jahre deutlicher steigen und danach stärker absinken wird als noch vor zwei Jahren prognostiziert (s. Abbildung Gesamtschülerzahlentwicklung öffentlicher Schulen). Dafür gibt es mehrere Gründe: In der Schüler- und Absolventenprognose aus dem Jahr 2021 konnten die rund 10.000 geflüchteten Kinder und Jugendliche aus der Ukraine und die Entwicklung der Migration noch nicht berücksichtigt werden. Zudem gehen die Statistiker davon aus, dass rund ein Drittel der ukrainischen Flüchtlinge wieder in ihr Heimatland zurückkehren werden. Ein weiterer Grund ist ein stärkeres Absinken der Geburtenrate besonders im ländlichen Raum. In Sachsen ist die Kinderzahl pro Frau seit 2017 rückläufig und lag 2022 mit 1,40 Kindern je Frau deutlich unter dem Deutschlandwert von durchschnittlich 1,46 Kindern je Frau.

Der prognostizierte Schülerzahlanstieg vollzieht sich aber nicht gleichmäßig in allen Schularten. Die einzelnen Schularten erreichen die Höchstwerte in unterschiedlichen Schuljahren. Während in der unteren Variantenberechnung bei Grundschulen der Höchststand bereits im laufenden Schuljahr erreicht wird, soll dies bei Oberschulen, Gymnasien und Förderschulen erst im Schuljahr 2028/2029 der Fall sein. In den berufsbildenden Schulen werden die höchsten Schülerzahlen im Schuljahr 2033/2034 erwartet.

Regional werden sich die Schülerzahlen sehr unterschiedlich entwickeln. So prognostizieren die Statistiker, dass die Schülerzahlen aufgrund sinkender Geburtenraten in allen ländlichen Regionen bis zum Schuljahr 2030/2031 zum Teil deutlich sinken werden. Demgegenüber konzentriert sich ein Schülerzuwachs bis zum Schuljahr 2040/2041 besonders auf die Großstädte Leipzig und Dresden und deren Umgebung.

Weitere Daten zur Schüler- und Absolventenprognose für Sachsen sowie für Kreisfreie Städte und Landkreise sind im Internet (www.statistik.sachsen.de/html/schuelerprognose-absolventenprognose.html) erhältlich.

Dirk Reelfs, Pressesprecher im Sächsischen Staatsministerium für Kultus

1 Kommentar

  1. Hugo Fischer 7 Monaten vor

    Ups! Titel passt nicht zum Inhalt – wie kann das passieren?
    Statistiker erwarten steigende Schülerzahlen bis 2025
    Da wollten Sie doch etwas anderes schreiben- oder blicken Sie tatsächlich nur 2 Jahr imm Voraus.