DuBAS und FOS+: Berufliche Doppelqualifikation wird erweitert

DuBAS und FOS+: Berufliche Doppelqualifikation wird erweitert

Die Verknüpfung von dualer Ausbildung mit dem Erwerb der (Fach-) Hochschulreife ist für Schüler und Schülerinnen eine wertvolle Alternative nach dem Schulabschluss. Für sächsische Unternehmen birgt sie eine Chance im Wettlauf um Fachkräfte. Während die duale Ausbildung mit Abitur (DuBAS) im kommenden Jahr bereits zur Regelausbildung wird, startete im Schuljahr 2017/18 das neue Modell einer Kombination von beruflicher Ausbildung und Fachhochschulreife (FOS+).

FOS+ richtet sich vor allem an leistungsstarke Oberschüler, die nach dem Schulabschluss noch unsicher in der Berufswahl sind oder einen höheren Bildungsabschluss erreichen wollen.

Der doppelqualifizierende Bildungsgang FOS+ unterscheidet sich zunächst nur durch einen höheren Praxisanteil und damit geringfügig vom Besuch einer Fachoberschule (FOS). Daher können FOS+-Schüler in die regulären FOS-Klassen integriert werden. Ihre Ausbildung wird allerdings ergänzt durch E-Learning-Elemente. Das Potenzial der 800 Praxisstunden, die in der 11. Klasse belegt werden, soll zur Berufsorientierung vor allem in Handwerksbetrieben genutzt werden. Nach zwei Jahren erwerben die Schüler die Fachhochschulreife.

Anschließend beginnen die Schüler nahtlos die verkürzte duale Ausbildung in ihrem Praktikumsbetrieb. Aufgrund des hohen Praxisbezuges in den ersten beiden FOS+-Schuljahren können sie direkt im zweiten Lehrjahr einsteigen. Nach zwei Lehrjahren schließen die Auszubildenden mit einem Gesellenbrief doppelqualifiziert ab.

Breite berufliche Optionen durch FOS+

Angeboten wird das Modell derzeit am Beruflichen Schulzentrum für Technik „August Horch“ in Zwickau. Grundsätzlich gibt es für FOS+ keine Einschränkungen für die duale Ausbildung. Infrage kommen vorwiegend Handwerksberufe wie etwa

  • Augenoptiker/in,
  • Automobilkaufmann/-frau,
  • Elektroniker/in für Maschinen- und Antriebstechnik,
  • Bodenleger/in,
  • Fliesenleger/in,
  • Kfz-Mechatroniker/-in
  • Maler/in und Lackierer/in,
  • Parkettleger/in,
  • Tischler/in und
  • Musikinstrumentenbauer/in.

Das Modell der FOS+ ist gemeinsam mit den sächsischen Handwerkskammern entwickelt worden und wird die Attraktivität der Ausbildung im Handwerk erhöhen. Zudem wollen immer mehr junge Menschen einen höchst möglichen Bildungsabschluss erreichen. Diesem Trend wird FOS+ gerecht. Durch die inhaltlich-fachlichen Schnittmengen von Fachoberschule und Berufsausbildung können die Absolventen ein Jahr einsparen.

Mit Abschluss der FOS+ haben die jungen Erwachsenen breite berufliche Optionen und erhalten die Studienberechtigung an Fachhochschulen. Das Modell soll insbesondere Schüler an die Unternehmensführung und -nachfolge heranführen und an den Betrieb binden.

DuBAS wird Regelausbildung

Bereits seit dem Ausbildungsjahr 2011/12 kann in Sachsen ein Berufsabschluss mit Abitur (DuBAS) erworben werden.

DuBAS-Schüler lernen über vier Jahre am Beruflichen Gymnasium und dem Ausbildungsbetrieb im Wechsel. Sachsen gehört bei der Berufsausbildung mit Abitur bundesweit zu den Vorreitern. Dabei ist das Angebot nicht gänzlich neu: „Berufsausbildung mit Abitur“ gab es bereits früher und wurde in einer den heutigen Gegebenheiten angepassten Form wieder eingeführt.

Mit Inkrafttreten des neuen Schulgesetzes, wird der mehrjährige Schulversuch DuBAS ab 2018 zur Regelausbildung. Angeboten wird das Berufsabitur zurzeit in den Beruflichen Schulzentren für Wirtschaft II Chemnitz, für Elektrotechnik Dresden, Wirtschaft und Technik Bautzen sowie der Karl-Heine-Schule – Berufliches Schulzentrum der Stadt Leipzig in den Berufen:

  • Fachinformatiker/in,
  • IT-Systemelektroniker/in,
  • Industriemechaniker/in,
  • Zerspanungsmechaniker/in,
  • Industriekaufmann/-frau und
  • Mechatroniker/in.

Neu hinzukommen wird speziell für das Handwerk der/die Elektroniker/in, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, ab dem Schuljahr 2018/19.

Bianca Schulz, Redakteurin für Social Media in der Pressestelle des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus

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