Das Niveau der schulischen Berufsorientierung (BO) im Freistaat Sachsen ist im Vergleich zu anderen Bundesländern hoch: Viele Akteure arbeiten mit passgenauen Angeboten gemeinsam daran, Schülerinnen und Schüler auf die Arbeitswelt vorzubereiten. KLASSE hat zwei Oberschulen besucht und zeigt, was erfolgreiche BO in der Praxis bedeutet und wie die Jugendlichen davon profitieren.
Schlagwort: Berufsorientierung
Welcher Beruf passt zu mir? Diese Frage stellen sich Jugendliche Jahr für Jahr. Um Antworten zu finden, öffnen sächsische Unternehmen vom 14. bis 19. März 2022 ihre Türen und Tore und ermöglichen Jugendlichen ab Klassenstufe 7 einen Einblick in ihre Berufs- und Arbeitswelt.
Die Berufsorientierungsinitative »SCHAU REIN! Woche der offenen Unternehmen Sachsen« lädt im März wieder Schülerinnen und Schüler ein, Unternehmen von innen kennenzulernen und ihren Traumjob auszuprobieren. Vorab gibt es einen Livestream rund um verschiedene Berufe.
Ab sofort können sächsische Oberschulen, Gymnasien und Förderschulen zur Berufsorientierung Virtual-Reality-Brillen in den Medienpädagogischen Zentren (MPZ) ausleihen.
Die Berufswahlkompetenz und Ausbildungsreife der Schülerinnen und Schüler nachhaltig zu verbessern, ist gemeinsames Ziel der Sächsischen Staatsregierung, des Bundes und der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Sachsen. Doch das allein wird nicht reichen. Auch Eltern und die Wirtschaft sind gefragt. Die Schulen bieten bereits eine Vielzahl von Maßnahmen zur Berufsorientierung der Schüler an, wie eine Übersicht zeigt.
Das Sächsische Kabinett hat heute eine neue Förderrichtlinie im Bereich der Beruflichen Orientierung verabschiedet. Dabei werden besonders die so genannten Werkstatttage sowie die Potenzialanalyse gefördert. Außerdem sind auch Schülerfirmen sowie »SCHAU REIN! Woche der offenen Unternehmen« Fördergegenstand. Neu ist, dass erstmals auch Schüler von Gymnasien von einer frühzeitigen, individuellen und praktischen Berufsorientierung profitieren.
Die Verknüpfung von dualer Ausbildung mit dem Erwerb der (Fach-) Hochschulreife ist für Schüler und Schülerinnen eine wertvolle Alternative nach dem Schulabschluss. Für sächsische Unternehmen birgt sie eine Chance im Wettlauf um Fachkräfte. Während die duale Ausbildung mit Abitur (DuBAS) im kommenden Jahr bereits zur Regelausbildung wird, startete im Schuljahr 2017/18 das neue Modell einer Kombination von beruflicher Ausbildung und Fachhochschulreife (FOS+).
Mit dem neuen Schuljahr wird Schülern der Jahrgangsstufen 11 und 12 auch ein neues Schulfach angeboten. Acht Gymnasien in Sachsen haben sich auf den Weg gemacht und bieten ihren Schülern erstmals den Grundkurs »Auf dem Weg ins Berufsleben« an. Kern des fächerverbindenden Grundkurses ist es, die Gymnasiasten bei der Berufs- und Studienwahl zu begleiten und sie auf die Anforderungen der Arbeitswelt vorzubereiten.
Susanna Stähnke ist eine von 123 Praxisberatern, die an öffentlichen und freien Oberschulen in Sachsen arbeiten. Ihr Auftrag: Den Schülerinnen und Schüler in den Klassenstufen 7 und 8 ganz individuell bei der Berufsorientierung zu helfen. Keine einfache Aufgabe, denn zuständig ist sie für insgesamt 130 Schüler an der 121. Oberschule in Dresden Prohlis. Ihre Devise lautet deshalb »Dranbleiben und kümmern«.