Gelder aus Bund-Länderprogramm »Aufholen nach Corona« vollständig ausgegeben

Gelder aus Bund-Länderprogramm »Aufholen nach Corona« vollständig ausgegeben

Während anderswo die Gelder aus dem Programm »Aufholen nach Corona« nicht abfließen, meldet Sachsen Vollzug. Alle Mittel aus dem Aufholprogramm sind mit Ende des Monats Juli vollständig in Bildungsprojekte abgeflossen, um Lerndefizite, soziale und psychische Folgen der Schulschließungen zu mindern.

Insgesamt 95 Millionen Euro für zusätzliche Bildungsprojekte standen in Sachsen seit Sommer 2021 im Rahmen von »Aufholen nach Corona« zur Verfügung. 47,5 Millionen Euro davon kamen vom Bund. Weitere 47,5 Millionen Euro stellte der Freistaat Sachsen zur Verfügung. Zwei Jahre später ist das Geld komplett ausgegeben. Ein Großteil der Gelder floss in Förder- und Nachhilfeangebote. Dabei ging es nicht nur um Angebote, die darauf abzielten, Lernrückstände aufzuholen, sondern das Lernen überhaupt wieder zu lernen. So konnte zum Beispiel den Schülern an einer Oberschule der Zugang zum Lernen wieder erschlossen werden, indem sie an einem außerschulischen Lernort ihre Berufswahlkompetenz und Ausbildungsfähigkeit fortentwickelten. Andere Projekte widmeten sich der Gewalt- und Drogenprävention oder der Stärkung der mentalen Gesundheit. Auch Ferienpraktika wurden angeboten und Schwimmgutscheine ausgereicht. Bereits verteilte Schwimmgutscheine können bis einschließlich der kommenden Herbstferien genutzt werden.

Die Umsetzung des Programms »Aufholen nach Corona« gilt als Erfolgsgeschichte. Mit 99 Prozent haben fast alle Gymnasien Bildungsprojekte aufgelegt, um die Pandemiefolgen bei den Schülerinnen und Schülern abzufedern. Auch 91 Prozent der Grundschulen und 89 Prozent der Oberschulen haben sich daran beteiligt. Bei den Förderschulen und Berufsbildenden Schulen lag der Beteiligungsgrad bei rund 75 Prozent.

Mit Unterstützung der dafür eigens eingerichteten Landesservicestelle im Landesamt für Schule und Bildung wurden für Fördermaßmaßnahmen insgesamt 18.600 Dienstleistungsverträge mit externen Bildungsanbietern geschlossen. Schülerinnen und Schüler haben zum Teil mehrere Angebote wahrgenommen, so dass insgesamt knapp 630.000 Schüler die Förderangebote in Anspruch nahmen.

Aufgrund des enormen Zuspruchs von Seiten der Schulen hat das Kultusministerium ein Nachfolgeprogramm mit insgesamt zehn Millionen Euro pro Schuljahr aufgelegt.

Dirk Reelfs, Pressesprecher im Sächsischen Staatsministerium für Kultus

1 Kommentar

  1. Lehrer BGy 9 Monaten vor

    Stimmt es, dass das Nachfolgeprogramm nun nicht für BBS, also zB. nicht für Berufliche Gymnasien angedacht ist? Welche Möglichkeiten haben diese Schulen, entsprechende Angebote zu finanzieren? Sie sind ja schon dadurch wesentlich benachteiligt, dass für sie keine GTAs möglich sind.