Kein Pardon für Cannabis in der Brotbüchse

Kein Pardon für Cannabis in der Brotbüchse

Dürfen volljährige Schüler in Sachsen bis zu 25 Gramm Cannabis mit in die Schule nehmen? Nein, so die klare Haltung des Kultusministeriums.

Seit dem 1. April 2024 ist das Cannabisgesetz in Kraft getreten. Zwar bleibt für Minderjährige der Besitz und Konsum von Cannabis damit generell verboten. Auch der Konsum von Cannabis in der Schule und in Sichtweite von Schulen ist verboten. Eine erwachsene Person darf jedoch bis zu 25 Gramm Cannabis mit sich führen. Damit Sachsens Schulen trotz der Teillegalisierung von Cannabis durch die Bundesregierung drogenfreie Orte bleiben, wurden die Regeln gegenüber den Schulen nach Inkrafttreten des Cannabisgesetzes noch einmal schriftlich klargestellt.

Danach besteht für den Aufenthalt in Schulen oder für die Teilnahme an schulischen Veranstaltungen ein striktes Verbot, Cannabisprodukte mit sich zu führen – gleich in welcher Menge und Form. Das gilt für alle Personen, die sich im Schulgebäude und auf dem Schulgelände aufhalten oder an schulischen Veranstaltungen teilnehmen. Die Schulen sind aufgefordert, die Hausordnungen umgehend anzupassen.

Sollten Schüler, unabhängig davon ob sie minder- oder volljährig sind, gegen die Regeln verstoßen, sind in jedem Fall erziehungs- und ordnungsrechtliche Maßnahmen zu prüfen.

»Die notwendige Klarstellung zeigt einmal mehr, wie falsch die Legalisierung von Cannabis durch die Bundesregierung ist. Wir haben schon genug Probleme mit dem Drogenkonsum von Jugendlichen, die Legalisierung wird die Probleme an den Schulen noch verschärfen. Die Aufklärungsarbeit und Drogenprävention nimmt an den Schulen bereits breiten Raum ein. Mit der Legalisierung von Cannabis wird die Drogenprävention an Schulen schwerer. Denn durch die Freigabe von Cannabis werden bei den Jugendlichen die falschen Signale gesetzt und der Konsum wird verharmlost«, so Kultusminister Christian Piwarz.

Dirk Reelfs, Pressesprecher im Sächsischen Staatsministerium für Kultus

1 Kommentar

  1. Wolfgang Ewert 2 Wochen vor

    „Wir haben schon genug Probleme mit dem Drogenkonsum von Jugendlichen, die Legalisierung wird die Probleme an den Schulen noch verschärfen. “
    Können Sie anhand der Entwicklungen von zB der Legalisierung von Cannabis in Kanada Ihre Behauptung verifizieren?
    Meines Wissens nahm dort der Anteil konsumierender Jugendlicher nach Start der Legalisierung ab.
    Der Suchtexperte Dr. Gaßmann, jahrelang Chef der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen DHS, äußerte in einer der Anhörungen zur Cannabis-Legalisierung im Bundestagsausschuss, dass aktuell aufgrund des Verbots KEINE richtige Prävention existiere, nicht existieren kann, da nicht auf einen risikoarmen Konsum hingewiesen werden kann und das an Beispielen verdeutlicht – Sie behaupten, „Mit der Legalisierung von Cannabis wird die Drogenprävention an Schulen schwerer.“ Da fehlt mir die entsprechende Erklärung.
    Haushaltreiniger, Farblösungsmittel sind ja auch nicht harmlos, trotzdem legal – und die sollten trotz der Legalität auch nicht unbedingt konsumiert – z.B. geschnüffelt werden.