Sachsen verteidigt 1. Platz klar beim Bildungsmonitor 2023

Sachsen verteidigt 1. Platz klar beim Bildungsmonitor 2023

Zum 18. Mal in Folge hat Sachsen beim Leistungsvergleich der Bildungssysteme aller 16 Bundesländer den ersten Platz belegt. Das geht aus dem heute veröffentlichten Bildungsmonitor 2023 hervor.

Die Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) bewertet anhand von 13 Handlungsfeldern und 98 Indikatoren die Bildungssysteme der Bundesländer. Kultusminister Christian Piwarz zeigte sich erfreut über den erneuten Platz 1: »Für den Erfolg sind viele verantwortlich, allen voran die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Erzieherinnen und Erzieher. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass es aufgrund einer zunehmend heterogenen Schülerschaft immer schwieriger wird, das Bildungsniveau zu verbessern. Daher dürfen wir nicht nachlassen, die frühkindliche Bildung sowie die Qualität der Schulen zu stärken und fortzuentwickeln.« Im Vergleich zu 2022 sind 2023 in allen Bundesländern rückläufige Qualitätsbewertungen feststellbar. Während für Sachsen mit einem Minus von 2,5 Punkten der Rückgang gering ausfällt, fällt der Trend bei den anderen Bundesländern in der Regel mit vier Punkten deutlich höher aus.

Ausgewählte Ergebnisse im Einzelnen 

Förderinfrastruktur (BM 2023: 1. Platz):

Sachsen weist hohe Ganztagsquoten in den Kindertageseinrichtungen und Grundschulen auf. So besuchten in Sachsen 90,6 Prozent der Grundschülerinnen und Grundschüler im Jahr 2021 eine offene oder gebundene Ganztagsschule (Bundesdurchschnitt: 47,5 Prozent). Deutlich überdurchschnittlich fiel mit 80,2 Prozent auch der Anteil der Schülerinnen und Schuler an Ganztagsschulen im Sekundarbereich I aus (Bundesdurchschnitt: 48,4 Prozent). Darüber hinaus wurden im Jahr 2022 von den Drei- bis Sechsjährigen 82,5 Prozent der Kinder in Sachsen ganztägig betreut (Bundesdurchschnitt: 47 Prozent). Im Jahr 2021 hatten außerdem 12,4 Prozent des Personals in Kindertageseinrichtungen einen Hochschulabschluss (Bundesdurchschnitt: 7,4 Prozent).

Schulqualität (BM 2023: 1. Platz):

Aufgrund der sehr guten Ergebnisse bei den letzten IQB-Schulleistungstests erreicht Sachsen Platz 1 bei der Schulqualität. In der aktuellen Kompetenzerhebung für die Viertklässlerinnen und Viertklässler aus dem Jahr 2021 wiesen die sächsischen Grundschülerinnen und Grundschüler die höchsten durchschnittlichen Kompetenzen in Mathematik und im Lesen sowie die zweitbesten Kompetenzwerte im Hörverständnis auf. Im Vergleich zur Vorgängerbefragung sind die durchschnittlichen Kompetenzen der Grundschülerinnen und Grundschüler jedoch geringer geworden.

»Die Konsequenz muss sein, in den Grundschulen den Fokus noch deutlicher als bisher auf die Vermittlung der Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen zu legen«,

so Kultusminister Christian Piwarz.

Bildungsarmut (BM 2023: 1. Platz):

Die guten Bedingungen zur Verbesserung der sozialen Teilhabe machen sich beim Ziel der Vermeidung von Bildungsarmut bezahlt. In der aktuellen IQB-Vergleichsstudie für die Viertklässlerinnen und Viertklässler zählten in Sachsen relativ wenige Schülerinnen und Schüler zur Risikogruppe. Im Lesen und im Hörverständnis erreichte Sachsen hier den besten Wert aller Bundesländer und in Mathematik nach Bayern den zweitbesten Wert. Im Vergleich zur Vorgängerbefragung ist die Risikogruppe jedoch größer geworden. Verbesserungspotenzial besteht in Sachsen noch bei der Schulabbrecherquote. Diese lag im Jahr 2021 in Sachsen bei 8,7 Prozent, während sie im Bundesdurchschnitt 6,2 Prozent betrug. Beim Anteil der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen aus dem Berufsvorbereitungsjahr erreicht Sachsen dagegen den zweitbesten Wert aller Bundesländer (Sachsen: 84,6 Prozent; Bundesdurchschnitt: 56,8 Prozent).

Digitalisierung (BM 2023: 13. Platz):

Verbesserungspotenzial gibt es bei der täglichen Nutzung von digitalen Medien im Schulunterricht. Auch bei der Ausstattung mit schnellem W-LAN an den Schulen gibt es ebenfalls noch Verbesserungsbedarf. Erneut warb Kultusminister Christian Piwarz eindringlich dafür, die digitalen Angebote des Freistaates für den Schulunterricht zu nutzen.

»Mit den digitalen Modulen haben wir nicht nur datenschutzkonforme, sondern auch lehrplangeprüfte Bildungsangebote für die Schülerinnen und Schüler, die viel stärker als bisher für den Schulunterricht genutzt werden sollten. Nicht wenige von den eLearning-Angeboten können auch zum Selbstlernen der Schülerinnen und Schüler eingesetzt werden.«

Mit dem Ziel, alle sächsischen Schulen bis Ende 2025 an schnelles Internet anzuschließen, hat das Kultusministerium die »Initiative Breitband« ins Leben gerufen. Insgesamt stehen 21,8 Millionen Euro für das Vorhaben zur Verfügung. Derzeit verfügen rund 20 Prozent der Schulen lediglich über eine Bandbreite von 100 Mbit/s oder weniger.

Die gesamte Studie findet sich unter: www.insm-bildungsmonitor.de.

Die eLearning Module gibt es hier: Digital lernen und unterrichten (dilewe.de).

Dirk Reelfs, Pressesprecher im Sächsischen Staatsministerium für Kultus

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