Geflüchtete Kinder aus der Ukraine sind willkommen

Geflüchtete Kinder aus der Ukraine sind willkommen

Sachsen stellt sich auf die Aufnahme der geflüchteten Kinder aus der Ukraine ein. „Wir heißen die Kinder an unseren Schulen und Kitas herzlich willkommen und wollen ihnen einen Schutzraum bieten. Sie sollen sich sicher, gut behütet fühlen und ein Stück mehr Normalität bekommen, die sie in ihrer Heimat durch den Angriffskrieg verloren haben“, sagte Kultusminister Christian Piwarz heute in Dresden.

Der Minister zeigte sich angesichts zahlreicher Solidaritätsaktionen an den Schulen überwältigt von der Hilfsbereitschaft und dankte den Lehrkräften sowie den Schülerinnen und Schülern.

„Wir sollten nun alles dafür tun, dass sich die geflüchteten Kinder in der neuen Lernumgebung zurechtfinden und angenommen fühlen“, so der Kultusminister.

Vorbereitungsklassen stehen zur Verfügung

Dabei wird in Sachsen auch auf das bewährte Integrationskonzept der Vorbereitungsklassen zurückgreifen. Dadurch können die Kinder mit zunehmenden Erwerb der deutschen Sprache schrittweise in den normalen Unterricht integriert werden. Derzeit stehen 3.700 Plätze in den Vorbereitungsklassen zur Verfügung. Aktuell sind Flüchtlingskinder aus der Ukraine nur vereinzelt an Schulen aufgenommen worden.

„Wir stellen uns aber auf eine schnell wachsende Zahl von geflüchteten Kinder und Jugendlichen ein“, so Kultusminister Christian Piwarz.

Im Bedarfsfall und unter Berücksichtigung pädagogischer Gesichtspunkte werden weitere Vorbereitungsklassen eingerichtet. Dessen ungeachtet haben auch die Schulen in freier Trägerschaft bereits Unterstützung signalisiert.

Einstellungsmöglichkeiten für ukrainische Flüchtlinge

„Wir wollen unsere Bildungsangebote für die geflüchteten Kinder erweitern, um die Verbindung zur Ukraine aufrechterhalten“, bekräftigte der Kultusminister.

Deshalb sollen vorrangig zusätzliche Lehrkräfte und Schulassistentinnen und -assistenten mit ukrainischen Sprachkenntnissen an Schulen tätig werden. So hat Sachsen als bislang einziges Bundesland die Möglichkeit geschaffen, zusätzlich 200 Stellen mit Lehrkräften und Schulassistenten befristet besetzen zu können. Der Minister zeigte sich sehr zufrieden darüber, dass Sachsen in Abstimmung mit dem Lehrerhauptpersonalrat geflüchteten Menschen mit pädagogischen Abschlüssen bessere Einstellungsmöglichkeiten und damit Einkommensperspektiven bieten kann. Ziel sei es, auf diesem Weg mehr herkunftssprachlichen Unterricht für die geflüchteten Kinder anzubieten. Derzeit sind in Sachsen etwa 30 Lehrkräfte aus der Ukraine tätig. Beim Werben um die Fachkräfte hat die Bundesagentur für Arbeit, Regionalstelle Sachsen, ihre Unterstützung zugesagt.

Geflüchtete pädagogische Fachkräfte sollen ebenso im Kita-System tätig werden.

„Hierzu befinden wir uns in der Abstimmung mit dem Landesjugendamt und den Jugendämtern“, so der Kultusminister.

Ansprechpartner für Geflüchtete

Zentraler Ansprechpartner für hilfesuchende Eltern aus der Ukraine ist das Landesamt für Schule und Bildung. Dorthin können sich auch ukrainische Flüchtlinge mit pädagogischem Abschluss wenden. Ein Info-Blatt mit den Ansprechpartnern im Landesamt gibt es hier:

Dirk Reelfs, Pressesprecher im Sächsischen Staatsministerium für Kultus

5 Kommentare

  1. Fragensteller 2 Jahren vor

    Gelten für die aufgenommenen SuS die gleichen „Covid-Regeln“ wie für alle anderen Kinder?
    Da herrscht an den Schulen meines Wissens nach keine klare Regelung (würde ja mehr Tests bedeuten, die auch vorhanden sein müssen).
    Danke!

    • Lynn Winkler - SMK 2 Jahren vor

      Lieber Fragensteller,

      vielen Dank für Ihre Nachfrage. Ja, die Vorgaben gelten für alle gleichermaßen.

      Herzliche Grüße
      Lynn Winkler

    • Fragensteller 2 Jahren vor

      Liebe Frau Winkler,

      diese Info sollten Sie dringend nochmal an die Schulen weitergeben, da ich schon mehrfach gehört habe, dass das an manchen Schulen ignoriert wird, d.h. die Kinder haben (verständlicherweise bei den Strapazen der letzten tage) keine Masken, bekommen aber auch keine, werden nicht getestet, da die Einwilligungserklärungen nicht auf ukrainisch vorliegen, nicht überall sofort Übersetzer greifbar sind etc.
      Die SuS, die sich immer testen und in Gängen Maske tragen müssen, fühlen sich da zu Recht benachteiligt („warum soll ich mich daran halten, wenn es andere nicht müssen?“).
      Viele Grüße

    • Carmen 2 Jahren vor

      Als ob es gerade für die Kinder keine anderen Sorgen und Probleme gibt.

  2. Stephanie Weiß 2 Jahren vor

    „Dabei wird in Sachsen auch auf das bewährte Integrationskonzept der Vorbereitungsklassen zurückgreifen.“ Ich verstehe das AUCH in diesen Satz so, dass es außerdem möglich sein wird, ukrainische Kinder an Schulen anzumelden, die ihrem derzeitigen Aufenthaltsort am nächsten liegen?
    Außerdem möchte ich anmerken: Wenn hier von einem bewährten System gesprochen wird, mag das in der Theorie so sein, die Idee und das Konzept sind durchdacht und gut strukturiert. Diese Vorbereitungsklassen befinden sich allerdings konzentriert an einigen wenigen Schulen (Grund- und Oberschulen), in denen sich die Schülerschaft inzwischen z.T. aus bis zu 80% von Kindern, deren 1. Muttersprache nicht Deutsch ist, zusammensetzt. Das Anmeldeverhalten von deutschen Familien nimmt an diesen Einrichtungen weiter ab. Somit konzentriert sich der Anteil von Kindern, die z. T. ebenfalls traumatische Erfahrungen z.B. in Syrien gemacht haben und die inklusive Arbeit der Kollegen an diesen Schulen ist enorm. Deshalb begrüße ich sehr, dass weitere Vorbereitungsklassen eingerichtet werden sollen und verbinde damit die Hoffnung, dass dies über das ganze Stadtgebiet verteilt stattfinden wird. Ich habe den Eindruck, dass die ukrainischen Flüchtlinge in Dresden von allen gesellschaftlichen Schichten willkommen geheißen werden und mache gerade die Erfahrung, dass diese Kinder sowohl über Deutsch- als auch Englischkenntnisse verfügen. Deshalb bitte ich 1. darum zu prüfen, dass die LaSuB auch den Schulweg der Kinder im Blick hat und 2. allen Schulen, auch den Gymnasien, die Aufgabe des Willkommenheißens überträgt. Das würde sicher die Kollegien an den sogenannten „Stützpunktschulen“, die sowieso schon am Rande der Belastbarkeitsgrenze tätig sind, entlasten. Vielen Dank.