Schulstatistik: Geringere Unterrichtsabsicherung und mehr Schüler

Schulstatistik: Geringere Unterrichtsabsicherung und mehr Schüler

Der Lehrermangel schlägt sich zunehmend an den sächsischen Schulen nieder. Die vorläufige Schulstatistik des laufenden Schuljahres 2017/18 dokumentiert die enge Unterrichtsversorgung.

Im laufenden Schuljahr ist es weniger gelungen, den Unterricht im Grundbereich (Absicherung der Stundentafeln) abzusichern als im Vorjahr. Die Unterrichtsversorgung ist insbesondere an den Grundschulen mit 98,1 Prozent (Vorjahr 99,4 Prozent), Oberschulen mit 98,3 Prozent (Vorjahr 99,3 Prozent) und allgemeinbildenden Förderschulen mit 94,5 Prozent (Vorjahr 96,1 Prozent) gesunken. Der Unterricht an den sächsischen Gymnasien ist mit 99,7 Prozent (Vorjahr 99,6 Prozent) nahezu vollständig abgesichert. Auch die berufsbildenden Schulen meldeten wie im Vorjahr eine weitgehende Absicherung des Grundbereiches.

Unterrichtsausfall gestiegen

Der Mangel an Lehrkräften wirkte sich auch auf den Unterrichtsausfall aus. Der entfallene Unterricht erreichte im vergangenen Schuljahr mit 4,8 Prozent den Höchststand, allerdings auch bedingt durch den Streik der Lehrkräfte. Nur im Schuljahr 2012/13 war der Unterrichtsausfall ebenso hoch. Gründe waren damals zusätzlich zum Streik der Lehrkräfte auch die Hochwasserereignisse und weniger der Lehrermangel.

Deutlich mehr sächsische Grundschüler

Die vorläufige Schulstatistik erfasst daneben allgemeine Kenndaten der sächsischen Schulen. So lernten an den Schulen im Freistaat zum Stichtag am 18. Oktober 2017 insgesamt rund 401.130 Schülerinnen und Schüler – das sind etwa 4.300 mehr als im Vorjahr.

Die Zahl der Grundschüler stieg am deutlichsten. Etwa 3.040 Kinder mehr (insgesamt 129.900) besuchen im laufenden Schuljahr eine sächsische Grundschule. Die Zahl der Oberschüler stieg um 660 auf circa 97.620, die der Gymnasiasten um 480 auf 86.080. Rund 200 Schüler mehr besuchen zudem eine allgemeinbildende Förderschule (insgesamt 17.600). Allein die berufsbildenden Schulen verzeichnen einen Rückgang um 90 Schüler auf rund 69.930. Die Anstiege konzentrieren sich regional vor allem auf die Städte Dresden und Leipzig.

Klassengröße konstant

Die Anzahl der Schüler in einer Klasse ist dennoch im Wesentlichen unverändert geblieben im Vorjahresvergleich. Im Schnitt gehen 21,5 Grundschüler, 23,9 Oberschüler und 23,8 Gymnasiasten in jeweils eine Klasse. Statistisch werden zudem 9,8 Förderschüler und 19,6 Berufsschüler in einer Klasse unterrichtet.

Die Zahl der inklusiv unterrichteten Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf hat um knapp 260 Schüler leicht zugenommen. Derzeit werden 8.750 Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarf inklusiv in Regelklassen unterrichtet.

Alle Schulen im Freistaat lieferten mit Stichtag 18.10.2017 ihre Daten an das Sächsische Kultusministerium. Die Kenndaten beschreiben demnach die Situation in Summe am Stichtag in der jeweiligen Schulart für den gesamten Freistaat.

Bianca Schulz, Redakteurin für Social Media in der Pressestelle des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus

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