Wie gehen Schulen mit Kinder- und Menschenrechten um? Das erproben sieben Schulen in den kommenden eineinhalb Jahren. Als erstes ostdeutsches Bundesland nimmt Sachsen an dem Projekt von UNICEF Deutschland teil.
Sechs Grundschulen und eine Förderschule machen sich auf den Weg zur Kinderrechteschule. Sie sind in die Pilotphase des »Kinderrechteschulen Programms« von UNICEF Deutschland gestartet – und wollen damit einen nachhaltigen Schulentwicklungsprozess an ihrer Einrichtung etablieren.
Das siebenstufige Trainingsprogramm für Schul- und Fachpersonal vereint digitale Lerneinheiten mit Präsenzveranstaltungen und Aktivitäten vor Ort. Jede Stufe bietet neben theoretischem Wissen auch praxisnahe Beispiele für die Umsetzung der Kinderrechte mit den Schülerinnen und Schülern. Als fortlaufender Prozess unterstützt das Kinderrechteschulen Programm die Schulentwicklung und fördert die Personal-, Unterrichts- und Organisationsentwicklung. Ein weiteres Plus: Das Programm unterstützt den Umsetzungsprozess des fortgeschriebenen Handlungskonzeptes »W wie Werte «. Nach Abschluss der Pilotphase soll das Projekt sachsenweit verfügbar sein.
Wer nimmt teil?
Bisher sind in dem bundesweit aufgestellten Programm die Länder Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein mit insgesamt 66 Schulen aktiv. Jetzt beteiligen sich erstmalig sieben sächsische Schulen:
- Grundschule Steinigtwolmsdorf
- 144. Grundschule Dresden
- 3. Grundschule Riesa
- Grundschule Am Park Taucha
- Grundschule »Südlicher Sonnenberg« Chemnitz
- Obere Luisenschule – Grundschule Chemnitz
- Fröbelschule Delitzsch – Förderzentrum mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
Was macht das Programm aus?
In der ersten Stufe startet die Schule mit einem pädagogischen Tag. Alle Schulmitarbeitenden erhalten eine erste Einführung in das Training, lernen die UN-Kinderrechtskonvention kennen und formulieren ein Ziel für den schuleigenen Weg zur Kinderrechteschule. Weitere Stufen des Trainings behandeln u.a. die Themen Beteiligung, Vielfalt und Nicht-Diskriminierung, Gewaltprävention und Kinderrechte global. Diese Themen werden ausschließlich digital auf einer Lernplattform (LMS) vermittelt. Das E-Learning bietet eine flexible und ortsunabhängige Weiterbildung und ist individuell auf allen mobilen Endgeräten mit Internetzugang durchführbar. Dadurch lässt sich das Training gut in den Schulalltag integrieren.
Auf ihrem Weg zur Kinderrechteschule wird die Schule von speziell ausgebildeten Trainerinnen und Trainern begleitet. Sie unterstützen die Schule während des siebenstufigen Trainings und sind drei Tage prozessbegleitend vor Ort. Am Ende des Trainings erhält die Schule das Siegel »Kinderrechteschule – Wir leben Kinderrechte«. Netzwerktreffen mit anderen Kinderrechteschulen sowie zusätzliche Angebote helfen, die Kinderrechte nachhaltig im Schulalltag zu verankern.
Informationen und Unterrichtmaterial verfügbar
Umfassende Informationen sowie zahlreiche Unterrichtsmaterialien zum Thema Kinderrechte stehen für alle interessierten Schulen auf der Webseite von UNICEF Deutschland bereit: www.unicef.de/informieren/einsatz-fuer-kinderrechte.
Grafik: UNICEF
Bild: UNICEF CH-FL | illustriert.ch
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