Grundschule „Samuel von Pufendorf“: Die Mischung macht’s

Grundschule „Samuel von Pufendorf“: Die Mischung macht’s

„Für viele Kinder gehören Smartphone und Co. bereits ab dem Kleinkindalter zur Lebensrealität. Sie werden als Zeitvertreib oder Spielzeug erlebt“, sagt Schulleiter Holger Wachtel. Er leitet die Grundschule „Samuel von Pufendorf“ in Zwönitz.

Foto: © Wolfgang Schmidt

Text: Ulrike Polster

„In der Schule staunen die Grundschülerinnen und -schüler dann, dass man diese digitalen Endgeräte auch noch anders einsetzen kann – nämlich um gezielt an Informationen zu gelangen, Fakten zu überprüfen, zu kommunizieren und zu lernen.“

Die Vermittlung von Medienkompetenz, so der Schulleiter, war schon vor der Zeit der digitalen Medien wichtiges Unterrichtsziel. Das so auch im sächsischen Lehrplan für Grundschulen verankert ist. Jedoch müssten die neuen Medien, die neue Zugangswege und die große Fülle von Informationen jetzt erst verarbeitet werden.

Von anderen Ländern lernen

Erstmals kamen Mitarbeiter bei einem Schulbesuch in Großbritannien und Finnland mit modernen Medien im Unterricht in Kontakt: Dort erlebten sie, dass in anderen europäischen Ländern interaktive Tafeln Standard sind – Kreidetafeln gab es gar nicht mehr. Mit Hilfe von Überschüssen aus dem Förderprogramm der Europäischen Union und Spendengeldern kaufte die Schule 2014 dann die erste eigene interaktive Tafel. „Wir wollten erstmal nur unsere Erfahrungen damit sammeln und schauen, ob die Tafeln sich in der Praxis bewähren“, sagt Gesine Meyer, IT-Verantwortliche an der Schule.

Und das taten sie: In den nächsten Jahren wurden nach und nach weitere Klassenzimmer mit Smartboards als Tafeln ausgestattet. Die Lehrerinnen und Lehrer hatten die Vorteile und Möglichkeiten dieses Arbeitsmittels schätzen gelernt: Der Unterricht ist vielfältiger, bunter und kindgerechter. Die Umwelt wird geschont, da weniger Materialien ausgedruckt und laminiert werden müssen. Aktuell gibt es nur noch ein „analoges“ Klassenzimmer an der Schule – und auch für dieses ist bereits eine interaktive Tafel bestellt.

Eigeninitiative und „learning by doing”

„Wir sind permanent neugierig auf die Möglichkeiten, die sich bei der pädagogischen Nutzung digitaler Medien für unseren Unterricht auftun. Keiner der Kollegen lehnt eine Arbeit damit ab, alle bemühen sich um eine persönliche Weiterbildung – nicht selten in der Freizeit“, sagt Meyer stolz.

Vor allem für ältere Kollegen bedeutete die Auseinandersetzung mit den neuen Lehrmitteln eine große Herausforderung, da sie oft jahrzehntelang liebgewonnene Methoden und Gewohnheiten ablegen müssen. Fortbildungsmöglichkeiten zur Einarbeitung in Softwares oder zu technischen Grundlagen gibt es nicht, darum sind gegenseitige Unterstützung und „learning by doing“ angesagt.

Tablets im Klassenzimmer

Vom Medienpädagogischen Zentrum (MPZ) bekam die Grundschule im vergangenen Halbjahr einen Klassensatz Tablets zur Verfügung gestellt. Damit konnte der Einsatz von Tablets im Unterricht ausprobiert werden. Die Schülerinnen und Schüler fanden das toll.

Foto: © Wolfgang Schmidt

Mit dem MeSax-Anschluss ist es der Schule außerdem möglich, auf die Medien des MPZ zuzugreifen. Cloudlösungen und ortsunabhängiger Zugriff auf Medien und Dokumente – das ermöglicht auch LernSax. Mit dieser Plattform, die vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus bereitgestellt wird, beschäftigt sich Meyer seit neuestem und freut sich, dass ihre Arbeit damit künftig erleichtert wird.

„Natürlich bedeutet die Einarbeitung erst einmal Mehraufwand. Doch auf lange Sicht wird die Plattform, genau wie die anderen technischen Neuerungen, unsere Arbeit bereichern. Beispielsweise wenn Arbeitsmaterialien weiterverwendet und Inhalte den Eltern unserer Schüler und anderen Kollegen schnell und einfach zur Verfügung gestellt werden können“, sagt die Lehrerin.

 

Wie die Digitalisierung ins Klassenzimmer kommt, erzählen auch folgende Beiträge*:

* Aktualisiert am 10. Juli 2019.

Lynn Winkler, Redakteurin für Social Media in der Pressestelle des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus

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