Lehrerstellen: Regional große Unterschiede der Bewerberlage

Lehrerstellen: Regional große Unterschiede der Bewerberlage

Nachdem wir gestern den derzeitigen Stand des Einstellungsverfahrens der Lehrer veröffentlichten, erreichten uns viele Fragen zu der regionalen Planung und Bewerberlage sowie der Verteilung der Seiteneinsteiger. Darauf geben wir gern folgend Antwort.

Die meisten Bewerber in Dresden und Leipzig

Rund 1.400 Lehrer sucht der Freistaat für den sächsischen Schuldienst zum Schuljahresbeginn im August. Die Anzahl der eingegangenen Bewerbungen ausgebildeter Lehrer ist in fast allen Schularten hinter dem Bedarf zurückgeblieben. Insbesondere im ländlichen Raum sind derzeit noch Stellen offen.

Etwa 62 Prozent der geplanten Stellen, konnte die Sächsische Bildungsagentur bereits sicher besetzen. Die meisten Bewerbungen gingen in den Regionalstellen Dresden und Leipzig der Sächsischen Bildungsagentur ein. Während die Anzahl an Bewerbungen von ausgebildeten Gymnasiallehrern in beiden großstädtischen Regionen weit über den geplanten Stellen liegt, sind Bewerbungen von Grund-, Ober- und Förderschullehrern unter dem Bedarf geblieben.

Dies spiegelt sich auch im derzeit sicher gebundenen Arbeitsvermögen wider: An Gymnasien und berufsbildenden Schulen konnten die geplanten Stellen bereits fast vollständig besetzt werden.

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Wie in allen fünf Regionalstellen der Sächsischen Bildungsagentur, verzeichnet auch die Regionalstelle in Chemnitz mehr Bewerbungen von Gymnasiallehrern. Die geplanten Einstellungen an Gymnasien und berufsbildenden Schulen sind bereits fast sicher abgedeckt.

Die Besetzung von freien Stellen an Grund-, Ober- und Förderschulen erweist sich jedoch auch in der Region Chemnitz als schwer. An allen drei Schularten konnte erst gut die Hälfte der geplanten Lehrerstellen besetzt werden.

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Zu wenige Bewerber wollen in den ländlichen Raum

Weitaus schlechter ist die Bewerberlage im ländlichen Raum. Zwar wurde in den Regionalstellen Bautzen und Zwickau ebenfalls ein Überschuss an Gymnasialbewerbungen verzeichnet, doch blieben die Bewerbungen ausgebildeter Lehrer in allen anderen Schularten deutlich hinter den geplanten Stellen zurück. In der Region Bautzen zeigt sich insbesondere die Einstellung von Lehrern für allgemeine Förderschulen und berufsbildende Schulen als schwer.

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Zum Schuljahresbeginn 2017/18 haben sich beim Freistaat auch knapp 1.807 Seiteneinsteiger beworben – allein 1.109 für die Grund- und Oberschulen, 343 für den Unterricht an berufsbildenden Schulen. Derzeit befinden sich noch viele Bewerbungen der Seiteneinsteiger in der Prüfung. Das Einstellungsverfahren wird bis zum August andauern.

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Bianca Schulz, Redakteurin für Social Media in der Pressestelle des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus

3 Kommentare

  1. Vater zweier Kinder 7 Jahren vor

    Guten Tag, ich habe 2 Fragen:
    1. Wie erklären Sie betroffenen Schülern und Eltern, das trotz vieler Bewerbungen von pot. Gymnasiallehrern an den sächs. Gymnasien Angebote runtergefahren werden und Stunden ausfallen müssen?
    2. Was sagen Sie den Eltern einer dritten Klasse einer Dresdener Grundschule, die kurz vor den Ferien erfahren, das im neuen Schuljahr keine Klassenlehrerin zur Verfügung stehen wird? Mit welchen Argumenten buhlen Sie um Verständnis ?

    Vielen Dank für umfassende Darlegungen.

    • Autor
      Bianca Schulz - SMK 7 Jahren vor

      Guten Tag,
      vielen Dank für Ihre Fragen.
      Zu 1.) Der Grundbereich ist in jeder Schulform abzusichern. Der Ergänzungsbereich und damit zusätzliche Angebote können zugewiesen werden, wenn der Grundbereich gewährleistet ist. Da an Grund- und Oberschulen deutlich mehr Seiteneinsteiger lehren werden als an Gymnasien, brauchen diese eine größere Unterstützung. Daher wird es leider eine stärkere Absenkung des Ergänzungsbereichs an Gymnasien als an Grund- und Oberschulen geben müssen. Die Ausstattung der Schulen ist annähernd gerecht in Waage zu halten.

      Zu 2.) Das Einstellungsverfahren ist in vollem Gange und wird noch bis August andauern. Solange das Verfahren läuft, kann auch nicht festgestellt werden, dass keine Klassenlehrerin zur Verfügung stehen wird. Die Bildungsagenturen werden bis zum Schuljahresbeginn ihre Möglichkeiten ausschöpfen, damit jede Grundschulklasse einen Klassenlehrer hat.

      Mit freundlichen Grüßen
      Bianca Schulz

  2. Andreas 7 Jahren vor

    Vielen Dank für die detailierten Informationen.

    Viele Grüße
    Andreas