»Freiday«

»Freiday«

Wie sehen eigentlich die Zukunftswünsche von Grundschülerinnen und Grundschülern für ihre Schule aus? Sie wünschen sich einen »Freiday«. Welches Engagement hinter diesem Projekt steckt und warum die Kurt-Masur-Schule dafür mit dem Sächsischen Schulpreis 2022 ausgezeichnet wurde, erklären wir zum Abschluss unserer Reihe.

Wie sieht der perfekte Schulfreitag aus? Am besten (schul-)frei – diesen Wunsch könnte der eine oder andere hinter dem »Freiday« der Kurt-Masur-Schule vermuten. Doch hinter dem Projekt steckt etwas anderes. Gemeinsam arbeiten an der Leipziger Grundschule alle an ihrer »Schule der Zukunft«. Gemeinsam heißt hier: Zuerst die Kinder nach ihren Zukunftswünschen fragen. Denn im Schulprogramm ist der Grundgedanke verankert, die Mädchen und Jungen aktiv am Miteinander und am Lernen zu beteiligen und ihre Vorstellungen ernst zu nehmen. Diesen Ideen widmet sich die im Februar 2021 entstandene Zukunftswerkstatt »skribble.kms«. Alle an der Schule Beteiligten erhalten hier die Möglichkeit zur Mitarbeit – und so ging daraus für das Schuljahr 2021/22 der FREIDAY hervor.

Der FREIDAY ist ein regelmäßiger Tag, an dem sich die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 2 bis 4 mit selbstgewählten Themenschwerpunkten aus dem Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) beschäftigen. Tatkräftigt unterstützt durch engagierte Lehrer und Erzieher und in Zusammenarbeit mit externen Partnern wie dem Institut für Demokratie und Medienkompetenz. Die Mädchen und Jungen sollen motiviert werden, ihre Zukunftsvisionen einer nachhaltigen Schule zu entwickeln, mit modernen Medien zu präsentieren und ein Umdenken aller zu bewirken. Die 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) dienen dafür als Orientierung. Auch im Schulprogramm sind diese Grundsätze verankert – jede Schülerin und jeder Schüler soll sie kennen, beachten und an ihrer Verwirklichung mitwirken.

So wurden zum Beispiel im Projekt »Kühlschrank« Fragen zum Klimaschutz und zur gesunden Ernährung gestellt, ein Konzept zur Mülltrennung/-vermeidung ausgeklügelt und mit dem Thema Vermeidung von Ungleichheit in der Welt anhand eines Flohmarktes auseinandergesetzt. Zusätzlich gestaltet und pflegt die Schule einen Schulgarten und kooperiert mit einer Schule in Tansania.

Darüber hinaus unterstützt die gute Ausstattung der Schule mit modernen Medien die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler. Interessierte Mädchen und Jungen können sich zudem beim Schülerradio engagieren und ihre Fähigkeiten im Bereich Mediengestaltung entwickeln.

Die Zustimmung zum Schulentwicklungsprozess ist an der Leipziger Grundschule groß – aktiv beteiligen sich auch Mitglieder des Elternrates an der Gestaltung. So produzierten sie beispielsweise das Erklärvideo »Auf dem Weg zum FREIDAY» und erstellten ein Informationsblatt für Elternabende.

»Die Kurt-Masur-Schule stellt sich in besonderer Weise den Herausforderungen der Zukunft, sensibilisiert ihre Schülerinnen und Schüler dafür und erarbeitet mit ihnen in einer geschützten und schönen Umgebung Lösungsansätze«, heißt es in der Begründung für die Auszeichnung mit dem Sonderpreis »Bildung für nachhaltige Entwicklung«.

An den Schulen in Sachsen passiert viel Positives. Der Sächsische Schulpreis steht für Anerkennung und Wertschätzung dieses vielfältigen und wichtigen Engagements. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Webseite.

Lynn Winkler, Redakteurin für Social Media in der Pressestelle des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus

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