Natalija Bock ist seit dem 1. November 2025 die neue Ombudsperson im Freistaat. Künftig wird sie Schüler, Lehrkräfte und Eltern ehrenamtlich in Diskriminierungsfällen beraten.
Was wollen Sie als Ombudsperson bewirken?
Ich möchte dazu beitragen, dass Diskriminierung – sei sie rassistisch, sexistisch, ableistisch oder anderweitig abwertend – keinen Platz an den sächsischen Schulen hat. Ich freue mich, mit den Schülerinnen und Schülern und Lehrern ins Gespräch zu kommen, mich mit Ombudspersonen aus anderen Ländern zu vernetzen und auszutauschen und auch auf den Dialog mit Antidiskriminierungs- und Beratungsstellen. Außerdem möchte ich gemeinsame Lösungen mit dem Landesamt für Schule und Bildung finden, Schulkampagnen und Präventionsprojekte gegen Diskriminierung bekannt machen und initiieren und ein wertschätzendes Miteinander leben.
Was soll Schule für ein Ort sein? Wozu wollen Sie mit Ihrer Arbeit beitragen?
Ich stehe für eine Schule, in der niemand Angst haben muss, anders zu sein.
Ich möchte zuhören, unterstützen, vermitteln – und gemeinsam mit allen Akteuren Räume schaffen, in denen Vielfalt gelebt und respektiert wird.
Welche Erfahrungen bringen Sie für Ihre neue Stelle mit?
Ich bin diplomierte Lehrerin, arbeitete eine kurze Zeit als Lehrerin an einer sächsischen Schule. Ich bin Vorstandsvorsitzende des Plattform Dresden e. V., der sich hauptsächlich mit kulturellen Fragen und der Integration, aber auch mit Diskriminierung schutzsuchender Ukrainerinnen und Ukrainer beschäftigt. Zudem bin ich seit November 2024 Vorsitzende des Integrations- und Ausländerbeirats der Landeshauptstadt Dresden. Dort arbeite ich an den Themen Integration, Bildung und Gleichbehandlung. Mit meiner Arbeit in diesem Gremium versuche ich das Leben von Zuwanderern in Dresden zu verbessern und Diskriminierung zu verhindern.
Das ist die Ombudsstelle
Die Stelle der Ombudsperson der Sächsischen Staatsregierung ist im Geschäftsbereich des Kultusministeriums angesiedelt. Die bzw. der Beauftragte berät und unterstützt Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern unabhängig, zum Beispiel bei den Themen Mobbing, Benachteiligung, Rassismus und Geschlechteridentität. Seit 2022 wurden rund 100 Fälle und zahlreiche Telefonanfragen bearbeitet, in der Regel konnte die Ombudsperson erfolgreich schlichten oder vermitteln.
Kontakt
Diskriminierungsfälle können hier gemeldet werden:
Telefon: 0351 564-65360
Das ist Natalija Bock
Die gebürtige Ukrainerin lebt seit mehr als 25 Jahren mit ihrer Familie in Dresden. Sie ist Mitgründerin des Ukrainischen Koordinationszentrums und des Ukrainischen Hauses Dresden. Natalija Bock leistet ehrenamtlich humanitäre Hilfe für Ukrainerinnen und Ukrainer. Seit November 2024 ist sie Vorsitzende des Integrations- und Ausländerbeirats der Landeshauptstadt Dresden. 2024 wurde ihr der Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden für ihr Engagement für Humanität verliehen.


Das ist absolut unterstützenswert. Wir dürfen nicht vergessen: Auf dem sächsischen Land wählen annähernd 50 Prozent eine rechtsextreme Partei. Gut,wenn wir deren politische Aussagen nicht kopieren,sondern für Mitmenschlichkeit eintreten.