Spitzenplatz bei Ganztagsangeboten – Qualität wird weiter ausgebaut

Spitzenplatz bei Ganztagsangeboten – Qualität wird weiter ausgebaut

Die sächsischen Schulen bieten nahezu flächendeckend Ganztagsangebote (GTA) an. Wie eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, hat der Freistaat mit 97,4 Prozent den bundesweit höchsten Anteil von Schulen mit Ganztagsangeboten im Schuljahr 2015/16. In den kommenden Jahren soll vor allem weiter in die Qualität investiert werden.

Sachsen belegt im Bundesvergleich sowohl hinsichtlich der Angebote als auch der Nachfrage der Ganztagsbetreuung vorderste Plätze. Insgesamt nahmen rund 77,5 Prozent aller sächsischen Schüler GTA im Schuljahr 2015/16 wahr. Im Bundesdurchschnitt sind es lediglich 39,3 Prozent.

Fast die Hälfte aller sächsischen Schüler (rund 153.600) besucht dabei Schulen mit offenen Ganztagsangeboten. Etwa 93.000 Schüler lernen an Schulen mit gebundener Ganztagsangeboten – also Schulen, in denen alle Schüler an GTA teilnehmen. Sachsen hatte bereits 2003 zum Start des GTA-Investitionsprogrammes „Zukunft Bildung und Betreuung“ des Bundes anteilig die meisten Schüler im Ganztagsangebot und ist seither in der Spitzengruppe der deutschen Bundesländer vertreten.

Bewährt hat sich dabei in Sachsen, dass die Schulen die Art und den Umfang ihrer GTA eigenständig und mit Partnern vor Ort, wie zum Beispiel Verbänden, Kultur-, Sport- und Jugendvereinen, bedarfsgerecht und schülerorientiert umsetzen.

„Ganztagsangebote sind ein wichtiger Baustein für ein erfolgreiches Bildungssystem. Die Angebote der Schulen  sind vielfältig und reichen von der Förderung von leistungsschwachen und leistungsstarken Schülern bis hin zu Arbeitsgemeinschaften, in denen Talente und Fähigkeiten der Schüler gefördert werden“, sagte Staatssekretär Dr. Frank Pfeil.

Qualität der Ganztagsangebote wird ausgebaut

Mit dem schrittweisen Inkrafttreten des novellierten Sächsischen Schulgesetzes werden zum 1. August 2018 Ganztagsangebote fest an allgemeinbildenden Schulen verankert. Daneben wird die Verantwortung des Freistaates bei der Mitfinanzierung festgeschrieben. Sachsen fördert die Ganztagsangebote derzeit mit rund 25 Millionen Euro pro Jahr.

Um die Qualität der Ganztagsangebote weiter auszubauen, soll die Förderung künftig nochmals optimiert werden. In enger Zusammenarbeit mit der TU Dresden wurde im Kultusministerium ein Qualitätsraster entwickelt, das derzeit im Rahmen eines Modellversuches mit zwanzig Schulen einer Evaluation unterzogen wird. Künftig soll dieses Qualitätsraster allen sächsischen Schulen zur Verfügung stehen.

Ganztagsangebote in Sachsen stark genutzt

Die Bertelsmann Stiftung fordert in ihrer Studie „Gute Ganztagsschule für alle“ eine neue Offensive im Bereich der Ganztagsschulen in Deutschland. Sowohl die Ausstattung mit Lehrkräften und Erziehern, als auch mit geeigneten Räumlichkeiten stelle das deutsche Bildungssystem vor eine gewaltige Kraftanstrengung. Die Studie unterstellt bis 2025 einen elterlichen Bedarf von 80 Prozent der Schüler in Ganztagsangeboten und bezieht dabei die steigenden Schülerzahlen ein. Sachsen hat diese Teilnahmequote bereits fast erreicht.

Ein Ganztagsbetrieb für jeden Schüler in der Primar- und Sekundarstufe I sowie an Förderschulen bis zum Schuljahr 2030/31 erfordere einen jährlichen Aufwuchs zwischen 300.000 und 370.000 Ganztagsschulplätzen bundesweit. Durchschnittlich müssten die Länder laut der Studie für einen flächendeckenden Ausbau von Ganztagsangeboten insgesamt jährlich 10 Milliarden Euro zusätzlich ausgeben. Der Großteil entfiele dabei auf Personalausgaben – rund 183.800 neue Vollzeitstellen würden für dieses Ziel benötigt.

Bianca Schulz, Redakteurin für Social Media in der Pressestelle des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus

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