Kultusminister wirbt bei Abiturienten um Vertrauen

Kultusminister wirbt bei Abiturienten um Vertrauen

Sachsens Kultusminister Christian Piwarz hat sich heute in einem Brief an alle Abiturientinnen und Abiturienten gewandt. Mit dem Brief wirbt der Minister um Vertrauen.

„Wir setzen alles daran und werden Sie nach Kräften unterstützen, dass Sie ein qualitativ hochwertiges und vollumfänglich anerkanntes Abitur ablegen können“, schreibt der Kultusminister an die Abiturienten.

In dem Brief nimmt der Minister auch auf die deutschlandweit geführte Diskussion um die Abschlussprüfungen Bezug. „Sie stecken bereits intensiv in der Vorbereitung auf die Abiturprüfung. Die Chance, mit den Prüfungsergebnissen auch das eigene Notenbild zu verbessern, will ich Ihnen nicht nehmen“, schreibt Christian Piwarz. Ein „Durchschnittsabitur“ oder „Notabitur“ sei keine gute Lösung. Die Vergabe eines Abiturzeugnisses ohne Prüfungen berge erhebliche Risiken für den weiteren Lebensweg.

Gleichzeitig geht der Minister auch auf die schwierige Prüfungsvorbereitung in Zeiten geschlossener Schulen ein. Er zollte dem engagierten Miteinander zwischen Schülern und Lehrern hohen Respekt und Anerkennung. „Insbesondere Ihre Oberstufenberater, Tutoren und Kursfachlehrer stehen mit Ihnen in engem Kontakt. Dabei tragen alle gemeinsam dafür Sorge, dass noch nicht behandelter oder zu wiederholender Stoff durch Selbststudium und Selbstlernen erarbeitet werden kann und Sie verschiedenste Wege für Rückfragen nutzen können“, so der Minister. Dabei ist er sich der besonderen Herausforderung für Schüler und Lehrer durchaus bewusst.

Nach wie vor geht der Kultusminister derzeit davon aus, dass die Abiturprüfungen wie geplant am 22. April beginnen können. „Die Schulgebäude sind betretbar und unbelastet. Unter besonderer Beachtung der erforderlichen Hygienemaßnahmen und Abstandsgebote eröffnen sich damit auch Konsultationsmöglichkeiten vor den schriftlichen Prüfungen, die schulintern abgestimmt werden können“, schreibt Kultusminister Christian Piwarz. Sollte infolge einer kritischeren Entwicklung der reguläre Ersttermin nicht möglich sein, sei geplant, die Prüfungen im bereits bekannten Zeitraum der Nachtermine zu schreiben.

Da die Durchführung der Abiturprüfungen auch eine Vorbildwirkung für die folgenden Abschlussprüfungen an den Oberschulen und berufsbildenden Schulen hat, wird sich Kultusminister Christian Piwarz in den nächsten Tagen auch an die Prüfungskandidaten dieser Schularten wenden.

Dirk Reelfs, Pressesprecher im Sächsischen Staatsministerium für Kultus

15 Kommentare

  1. Mutter 4 Jahren vor

    Ich habe mit großem Interesse und Sorgfalt Ihren Brief gelesen. Ich finde die Behauptung, dass jeder Abiturient die Möglichkeit bekommen sollte sich zu verbessern, schon sehr frech formuliert, denn er kann sich ja nicht nur verbessern, sondern genauso auch verschlechtern, was unter den diesjährigen Bedingungen ja auch gut möglich ist. Wenn Sie also so etwas behaupten, dann muss man festlegen, dass die Prüfungen geschrieben werden, aber dann die jeweils bessere Note im Vergleich zum Vorabi gezählt wird. Nur dann stimmt Ihre Behauptung und so wäre es auch gerecht für die Prüflinge die klar benachteiligt gegenüber all den Vorjahren sind. Und so hätte man trotzdem ein vollwertiges Abitur und das Vorabi wurde unter gleichen Bedingen wie in den Vorjahren geschrieben.

  2. Hagen Hoffmann 4 Jahren vor

    Gleiches Recht für alle!?
    Mit Schreiben vom 02. April wird für die Lehramtsanwärter die Zweite Staatsprüfung modifizert.
    Es wird festgelegt, daß die Lehrproben auf ein schriftliches Format reduziert werden.
    Damit fällt aber eine wichtiger Gradmesser für die Eignung zum Lehrerberuf weg.
    Warum kann aufgrund der Pandemie nicht auch ein vereinfachtes Verfahren für die Abiturprüfung geregelt werden?

  3. Bea L. 4 Jahren vor

    Würde man den Abiturienten wirklich helfen wollen, dann würde man die Prüfungen um ein oder zwei Wochen verschieben! Es fehlen wertvolle Unterrichtsstunden, in welchen man noch Stoff GEMEINSAM behandelt und Tests geschrieben hätte. Es ist nicht abzustreiten, wie viel Mühe sich die Lehrer geben, um uns irgendwie den Stoff noch zu übermitteln, aber dennoch ist es nicht das Gleiche. Vor allem in Fächern wie Geschichte oder Physik ist es mühsam sich das selbst zu erarbeiten. Hinzu kommt, dass wir uns aufgrund der Ausgangsbegrenzung, die ja bis zum 19.04. anhalten soll, nicht gemeinsam zum lernen oder zum üben treffen können, aber am 22.04. sollen die Prüfungen starten? Ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen, dass mir nichts bei der Vorbereitung auf das Vorabitur so sehr geholfen hat wie die Nachhilfestunden mit meinen Mitschülern und das fehlt uns jetzt.. Es entstehen also schon durch solche “Kleinigkeiten” Nachteile. In dem Brief an uns Schüler hieß es, er würde den Eindruck (sowohl von Eltern als auch von Schülern) vermittelt bekommen, man würde das Abitur schreiben wollen.. Im Prinzip trifft das auch zu, aber in erster Linie wünschen wir uns, dass die fehlenden Stunden in den Prüfungsfächern nachgeholt werden und das Abitur somit verschoben wird!

  4. Weitere Schulabschlüsse 4 Jahren vor

    Ich möchte mich ebenfalls zu Wort melden. Es ist für mich als Mutter, welche in einem systemrelevanten Beruf arbeitet und einen Sohn in der 10. Klasse der Oberschule hat aktuell auch sehr schwierig.
    Es gibt aktuell keinen Zeitplan, eigentlich würden diese und nächste Woche die Vorprüfungen stattfinden.
    Ich fühle mich allein gelassen, einmal pro Woche gibt es Aufgaben ohne Lösungen auf der Homepage der Schule.
    Überfordert, die Prüfungsvorbereitung meines Kindes zu gewährleisten und ihn optimal auf die anstehende Zeit vorzubereiten als „Ersatzlehrer“ und Mutter.
    Wann kann ich einen Zeitplan für die Abschlussprüfungen voraussichtlich erwarten?
    Sollten die Schulen über den 20.04.2020 weiter geschlossen bleiben, wie wird dann die Prüfungsvorbereitung für die Abschlussklassen gewährleistet werden sollen?
    Einmal pro Woche Aufgaben von einer Homepage herunter zu laden ohne ein Feedback halte ich für sinnfrei und helfen den Schülern nicht weiter.

    • Autor
      Dirk Reelfs - SMK 4 Jahren vor

      Sehr geehrte „Mutter“,
      Ihre Situation ist in der Tat, wie auch bei den meisten Eltern, sehr schwierig und belastend. Leider kann ich Ihnen derzeit auch nicht sagen, ob die Schulen über den 20. April hinaus geschlossen bleiben. Ich denke, dass rund um das Osterwochenende deutschlandweit eine Entscheidung dazu getroffen wird. Es ist aber ganz schwer vorauszusagen, wie diese Entscheidung aussieht. Ich will aber dafür werben, dass wir recht gute Möglichkeiten haben, die Prüfungen ordentlich über die Bühne zu bekommen, wenn die Schulen wieder öffnen. Die Abschlussprüfungen für Ihren Sohn beginnen am 25. Mai. Im Kultusministerium arbeiten wir an Szenarien, damit den Schüler durch die Schließzeit nicht in irgendeiner Form Nachteile entstehen. Wenn die Schulen wieder öffnen, soll es für die Schüler noch genug Möglichkeiten geben, sich auf die Prüfungen gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern vorzubereiten.
      Viele Grüße und bleiben Sie gesund
      Dirk Reelfs

  5. Conny 4 Jahren vor

    https://www.radiozwickau.de/beitrag/hbk-notfallmediziner-warnt-vor-kollaps-der-krankenhaeuser-im-kreis-zwickau-632209/
    Diesen Artikel sollte man sich bis zum Ende durchlesen, auch Sie Herr Piwarz. Es geht nicht um Jammern oder um Absetzung der Abiturprüfungen, sondern um Gesundheit! Um nix Anderes geht es. Verschiebung und Zeitgewinn wäre ei verantwortungsvoller Ansatz!

  6. Sandy,Mama 4 Jahren vor

    Danke für Ihren gut gemeinten Brief Herr Piwarz. War gut gemeint. Aber ich kann überhaupt nicht verstehen ,wie man ein Notabitur im 1.und 2. Weltkrieg ,mit den diesjährigen Umständen im 21.Jahrhundert vergleichen kann, es sollte doch wohl jetzt andere und vorallem gerechtere Möglichkeiten geben!

  7. Nachdenklich 4 Jahren vor

    Wunderbares Auf-den-Punkt-Bringen in der Antwort von Marion Schulte, vielen Dank!
    Und – angesichts der Rechtschreibung und Grammatik in den Kommentaren stellt sich ohnehin die Frage des Abitur-Niveaus, ob mit oder ohne Prüfungen.

  8. Rolf 4 Jahren vor

    Sehr geehrte Damen und Herren, ich hoffe einfach, dass Sie den Schülerinnen und Schülern ausreichend Masken zur Verfügung stellen, drauf achten, dass der Mindestabstand eingehalten wird und alle Abiturientinnen und Abiturienten wieder gesund und munter Zuhause ankommen.

  9. Marion Schulte 4 Jahren vor

    Liebe Kommentatoren,
    es entsteht eher der Eindruck, dass ihr euch vor der Herausforderung Abitur fürchtet. Ihr müsstet Farbe bekennen und versteckt euch hinter Fragen der Gerechtigkeit und psychischen Ausnahmezuständen.
    Beim Studium müsst ihr euch fast alles selbstständig erarbeiten, keiner fragt wie ihr euch fühlt.
    Bereitet euch gut vor und beißt euch durch. Jammerlappen brauchen wir nicht in der Chefetage!
    Seid ehrlich euch selbst gegenüber und schiebt die Verantwortung nicht weg!

    • Paul 4 Jahren vor

      Es ist eine Frechheit zu behaupten, die Abiturienten in diesem Jahr seien Jammerlappen! Es ist in diesem einfach ein Ausnahmezustand und warum sollen die Schüler in diesem Jahr benachteiligt sein gegenüber all den anderen Jahren? Darum geht es!

  10. Frank 4 Jahren vor

    Ich kann es wirklich auch gar nicht verstehen, wie man in diesem Jahr an Prüfungen festhalten kann. Es sind ganz andere, viel schlechtere Voraussetzungen wie all die anderen Jahre. Wir leben im 21.Jahrhundert, wie kann man das mit einem Notabitur vom 1.und 2. Weltkrieg vergleichen? Die Schüler wollen alle ein gutes Abitur und auch wenn die meisten Lehrer alles geben, ersetzt es doch nicht einen guten Unterricht mit guten Vorbereitungen und den täglichen persönlichen Kontakt!!!! So bekommt man vielleicht 2x in der Woche eine E-Mail und kann auch mal telefonieren, aber hallo, was ist das im Vergleich zu all den anderen Jahren. Wie es bei jedem zu Hause aussieht, kann ein Politiker vom Schreibtisch aus doch nicht beurteilen und an seinen Theorien einfach stur festhalten, die Realität ist ganz anders. Die Eltern zu Hause haben alle ihre Probleme mit der Arbeit oder finanziell und die Situation ist für jeden völlig neu, da können sie auch nicht noch Lehrer und Psychologe für ihre Kinder die kurz vor den Abiturprüfungen stehen sein! Man kann doch Abschlußarbeiten anfertigen lassen, ähnlich wie die komplexe Leistung, in Form einer Hausarbeit bzw.schriftliche Ausarbeitung und das ganze muss doch auch nicht als NOTABITUR bezeichnet werden.
    Ich hoffe diese Kommentare werden auch gelesen und an die Verantwortlichen weitergeleitet!!!

  11. Orban-Dengel 4 Jahren vor

    Sehr geehrter Herr Staatsminister Piwarz, bitte verschieben Sie die Abiturprüfungen! Sachsen-Anhalt , NRW haben es schon getan. Das ist eine klare Benachteiligung der Abiturienten in Sachsen. Über eine normale Prüfungsvorbereitung kann man wirklich nicht reden.
    Danke
    Mfg. Erhard Orban-Dengel

  12. Gerechtigkeit 4 Jahren vor

    Echter Schwachsinn,
    die wollen nicht kapieren, dass wir nicht lernen können wegen bestimmten Faktoren.
    Schaut euch China an seit 3 Monaten ist man dort in Quarantäne. Hier wird es nicht besser laufen.
    Die Hoffnung ist bereits mit der Schließung der Schulen gestorben. Ein ist klar der Abi-Jahrgang 2020 wird der schlechteste und das wissen alle, deswegen sagen sie ja auch die ganze Zeit sie werden alle Abis anerkennen.
    Das Abi besteht nicht nur aus der Abi-Prüfung, sondern aus den zusätzlichen 4 Semestern (G8) die mit einberechnet werden. Also ist das Durchschnittabitur nicht geschenkt, wie viele annehmen !!!
    Ich bin sehr enttäuscht über die aktuelle Lage. Ich zeige euch warum:
    – Petition mit 122.000 Leuten, die ein Durchschnittabitur befürworten und 1500 die das Abitur schreiben wollen. Nach meinem Demokratieverständnis bzw. Gerechtigkeitsverständnis liegt eine klare Meinung vor. Aber leider ist Demokratie nur bei echten Wahlen real.
    – Wir wollen Abi schreiben, aber nicht unter so einer Atmosphäre, d.h. Lehrer die Masken tragen, Fieber messen bevor man schreiben darf, … usw. -> alles wirkt sich negativ auf das Individuum, den Menschen, den Schüler aus, aber das interessiert Politiker leider nicht. Die können nur Briefe rumschicken und meinen alles ist gut, du brauchst dir keine sorgen zu machen. Ich, nein wir alle haben große Befürchtungen. Durch das Aufschieben des Abis wird nichts besser, wir wissen nicht mal ob wir nach Ostern überhaupt wieder in die Schule können !!! Das ist doch dann wieder das Schaffen einer Unsicherheit oder ?
    – Lange Rede kurzer Sinn -> dieses Jahr ist es problematisch das ABI zu schreiben, deswegen sollte man jetzt alle Schüler entlasten und ihnen ihr Abitur in die Hand drücken mit ihrem Schnitt, den man durch die erbrachten 4 Halbjahre errechnen kann. Stellt euch bitte nicht dumm. Wir spannen die Abiturienten nur auf die Folter, das verdient keiner. Jeder von ihnen hat hart gearbeitet von der 5 – 12 oder 13, jeder hat jetzt Anspruch auf sein Abi ohne Prüfung. Es ist nicht ungerecht gegenüber andere, nein im Gegenteil es ist sehr gerecht. Denn wer die 4 Halbjahre verbockt hat, wird zu 99,99% auch das Abi verhauen.
    Ein Abiturient

  13. Cedric Schreiner 4 Jahren vor

    Ich muss leider feststellen das ich sämtliches Vertrauen verloren habe. Leute die keinerlei Ahnung haben wie es wirklich in den Schulen vor sich geht, bestimmen darüber das ich in solchen Zeiten eine Prüfung schreiben muss. Mir wird von Menschen versichert die ich nicht kenne die mich nicht unterrichten, die nirgends Unterricht, von diesen Menschen wird versichert das wir alle ein gutes Abi ablegen. Wie können sie das sicher sagen. Wir bekommen alle dürftige Betreuung von Lehrern wie soll ich mich gut vorbereiten. Es gibt keinen anständigen Unterricht, nichts. Aber hey wir sollen Vertrauen klar. Es ist einfach Beschlüsse zu machen ohne mit Konsequenzen klar kommen zu müssen. Nein die Konsequenzen haben die Schüler zu tragen die Schüler die alles geben wollen aber nicht können. Wir um die es geht die werden nicht gefragt wie es ihnen geht, wie sie sich fühlen. Nein. Über unsere Köpfe hinweg wird entschieden. Muss schön sein. Ich bin enttäuscht von der Politik. Es muss ja damals alles so einfach gewesen sein niemand versetzt sich in unsere Lage. Aber hey das Kultusministerium muss das ja auch nicht. Denn euch betrifft es ja nicht. Bitte haltet doch nicht immer an alten Mustern fest, jetzt ist die Zeit mal was zu verändern also tut mal was.