Empfehlungen zu Energiesparmaßnahmen für Schulen und Kitas

Empfehlungen zu Energiesparmaßnahmen für Schulen und Kitas

Welchen Beitrag können Schulen und Kindertageseinrichtungen leisten, um mögliche Engpässe bei der Energieversorgung im kommenden Winter zu vermeiden? Dazu haben sich das Sächsische Staatsministerium für Kultus und die Kommunalen Spitzenverbände auf Empfehlungen zu Energiesparmaßnahmen an Schulen und Kitas verständigt. Wir geben einen Überblick.

Der völkerrechtswidrige Angriff der Russischen Föderation auf die Ukraine hat die angespannte Lage auf den Energiemärkten drastisch verschärft. Die erarbeiteten Empfehlungen sollen Schulen und Kitas helfen, vorhandene Energiesparpotenziale bestmöglich zu nutzen. Jede Energiesparmaßnahme trägt dazu bei, den Eintritt einer Notfallsituation im kommenden Winter zu vermeiden. Gleichwohl steht der Schutz der menschlichen Gesundheit über den Intentionen zur Energieeinsparung – notwendige Hygienevorgaben haben deshalb Vorrang.

»Kindertageseinrichtungen und Schulen sind nach dem Notfallplan Gas geschützt. Sie werden mit Priorität versorgt. Schulen bleiben offen und es wird kein Kind frieren müssen. Das muss bei allen Planungen das Ziel sein. Blinder Aktionismus führt selten zum erhofften Erfolg. Zudem gilt es zu vermeiden, dass der Lebens- und Lernort Schule in Folge der dort angezeigten Energieeinsparbemühungen unverhältnismäßig beeinträchtigt wird«, stellt Kultusminister Christian Piwarz klar.

Die Empfehlungen im Überblick

Raumtemperatur

In Schulen und Kitas dürfen Mindesttemperaturen nicht unterschritten werden. So sollte in den Unterrichtsräumen der Schulen die Raumtemperatur nicht weniger als 20 Grad Celsius betragen. Für Gruppenräumen in Kitas ist eine Mindesttemperatur von 21 Grad Celsius vorgegeben, für Turnhallen hingegen 17 Grad Celsius.

Lüftung

Fenster sollen ausschließlich zum Stoßlüften geöffnet werden – auf Kipp- bzw. Dauerlüften sollte verzichtet werden.

Warmwasser

Warmwasser muss lediglich an Wasch- und Duschplätzen zur Verfügung gestellt werden, in Toilettenräumen hingegen nur bei Bedarf (zum Beispiel bei pflegenden Tätigkeiten). Im frühkindlichen Bereich ist darauf zu achten, dass Warmwasser für pflegerische Tätigkeiten permanent zur Verfügung steht.

Hinweis: Epidemiologische Gesichtspunkte können einen Bedarf von Warmwasser in der Regel nicht begründen, denn für eine gesunde Handhygiene ist nicht die Wassertemperatur entscheidend, sondern die Dauer des Händewaschens und das gründliche Einseifen der Hände.

Schwimmunterricht

Der Schwimmunterricht ist in Sachsen im Lehrplan der Primarstufe als verpflichtender Unterrichtsteil verankert. Die Durchführung ist daher grundsätzlich zu gewährleisten.

Weitere Maßnahmen

Die Beleuchtung von Räumen sollte nur bei Bedarf eingeschaltet und beim Verlassen der Räume wieder ausgeschaltet werden. Nicht benötigte Geräte sollten ganz oder teilweise ausgeschaltet werden. Gleiches gilt für die Stand-by-Funktion bei Elektrogeräten. In den Einrichtungen sollten so wenige Räume wie möglich genutzt werden. Bereits begonnene Energieeinsparmaßnahmen, wie etwa die Optimierung der Heizungsanlagen und die Verbesserung der Wärmedämmung, sollten fortgeführt werden.

Hinweis: Die Empfehlungen zu Raumtemperatur und Warmwasser berücksichtigen die in der Arbeitsstättenverordnung und den erlassenen Technischen Regeln für Arbeitsstätten enthaltenen aktuellen Regelungen.

Lynn Winkler, Redakteurin für Social Media in der Pressestelle des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus

5 Kommentare

  1. Jutta 2 Jahren vor

    Wie wäre es, auf elektronische Tafeln etc. zu verzichten und zur guten alten bewährten Kreidetafel zurückzukehren.
    Damit würde sich eine sehr große Menge Energie einsparen lassen. In vielen Jahrhunderten lernten die Kinder auf diese Art und Weise und sind dadurch nicht dumm geblieben, sondern haben durch handschriftliches Schreiben mit jeder nutzbaren Menge Körpereinsatz gelernt – und durch kognitive Verbindungen im Gehirn wird die Denkleistung gefördert. Es wäre für mich komisch, an erforderlicher Heizung, Warmwasser oder Schwimmunterricht zu sparen, aber gleichzeitig ganztägig elektronische Tafeln etc. zu betreiben, wobei es bei den Tafeln eine echte Alternative gibt, die keinerlei Strom zum Betrieb/zur Benutzung erfordert. Einsparung ist hier 100 %ig möglich.

  2. Martina Müller 2 Jahren vor

    Selbstredend ist es wichtig und richtig, dass in Schulen und Kitas zum Wohl der Kinder auf bestem Niveau weiter gearbeitet wird. In Kitas 21 Grad Celsius als Raumtemperatur vorzuhalten ist begrüßenswert. In den Krippen dürfte es um ein bis zwei grad mehr sein. Diese Einrichtungen sind auch entweder staatlich bezuschusst oder als freie Träger finanzkräftig genug, das erhöhte Finanzvolumen für die Energieversorgung abzufedern.
    Was aber ist mit der Kindertagespflege?
    Ich selbst bin Kindertagespflegeperson und muss schon seit einigen Jahren die Preissteigerungen in allen Bereichen selbst tragen. Jährliche Anpassungen seitens der Kommunen um 0,3 % sind da nur mit einem müden Lächeln zu belohnen.
    Gibt es für uns auch einen Notfallplan Gas ?
    Ich befürchte nein.

    • Autor
      Lynn Winkler - SMK 2 Jahren vor

      Liebe Martina Müller,

      vielen Dank für Ihren Beitrag. Hier kann ich jedoch leider nur bedingt Antwort geben, da die Finanzierung den Kommunen obliegt.

      Herzliche Grüße
      Lynn Winkler

  3. Daniela Loos 2 Jahren vor

    Damit dürften sich die CO2-Ampeln erledigt haben und die 10 Millionen Euro stehen den Schulen anderweitig zur Verfügung, oder ?

    • Autor
      Lynn Winkler - SMK 2 Jahren vor

      Liebe Daniela Loos,

      vielen Dank für Ihren Kommentar. In der vergangenen Woche hat der Haushalts- und Finanzausschuss des Landtags die Mittel bewilligt und nun läuft die Ausschreibung für die CO2-Ampeln an.

      Herzliche Grüße
      Lynn Winkler