Kultusminister Conrad Clemens will den Unterrichtsausfall an Sachsens Schulen deutlich reduzieren. Heute hat er konkrete Maßnahmen vorgestellt. Nach weiteren Beratungen sollen sie Ende Mai vom Kultusministerium beschlossen werden und bereits ab dem neuen Schuljahr wirken.
»So wie es jetzt ist, darf es nicht weitergehen. Trotz aller Bemühungen der vergangenen Jahre fällt noch immer zu viel Unterricht aus. Leidtragende sind die Schülerinnen und Schüler«, begründet Clemens die geplanten Schritte. »Uns alle eint das Bemühen für gute Bildung. Schließlich geht es um die Zukunft unserer Kinder und damit die Zukunft unserer Gesellschaft. Deshalb schlagen wir 21 konkrete Maßnahmen vor, die den Unterrichtsausfall schon ab dem neuen Schuljahr reduzieren und zu mehr Bildungsgerechtigkeit führen.«
Sachsens Kultusminister weiter: »Mir ist bewusst, dass dies kein einfacher Weg ist und den Lehrerinnen und Lehrern einiges abverlangt. Aber ich bin überzeugt, dass es der richtige Weg ist. Parallel zu diesen Maßnahmen werden wir weiterhin alles tun, um neue Lehrerinnen und Lehrer für den Unterricht zu gewinnen. Sobald es zu einem Rückgang der Schülerzahlen und zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung kommt, wird es eine Rückführung der Maßnahmen geben können.«
Hintergrund
Im ersten Schulhalbjahr 2024/2025 lag der Anteil der ausgefallenen Unterrichtsstunden am Gesamtstundensoll bei 9,4 Prozent. Das ist ein Anstieg von 0,6 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Je nach Schulform und Region gibt es zum Teil deutlich mehr Unterrichtsausfall. Aktuell fehlen sachsenweit mindestens 1.400 Vollzeitlehrkräfte.
Die wichtigsten Maßnahmen im Überblick
Personelle Stärkung der Oberschulen:
- Stärkerer Einsatz von Grundschul- und Gymnasiallehrkräften in Oberschulen
- Bewerberinnen und Bewerber mit anderen Lehramtsabschlüssen sollen für Oberschulen gewonnen werden.
- Gezielter Studiengang zur Vorbereitung auf MINT-Unterricht: Der neue Masterstudiengang »Primarstufe Plus« an der TU Chemnitz qualifiziert Grundschullehrkräfte mit Mathematik für den Unterricht an Oberschulen.
Neuregelung der Altersermäßigung:
- Die Staffelung wird neu geregelt:
- ab 63 Jahren: 1 Wochenstunde
- ab 64 Jahren: 2 Wochenstunden
- ab 65 Jahren: 4 Wochenstunden
- ab 66 Jahren: 6 Wochenstunden
- Es ist eine Übergangsregelung mit Besitzstandsgarantie für Lehrkräfte vorgesehen, die von der aktuellen Regelung profitieren.
- Ziel: Verlängerung der Verweildauer erfahrener Lehrer im Schuldienst, denn bisher scheiden 92 Prozent der Lehrkräfte vor der Regelaltersgrenze aus.
Anpassung schulbezogener Anrechnungen:
- Vorhandene Arbeitskapazitäten im Lehrkräftebereich werden nun vor allem unterrichtsabsichernd genutzt.
- Zudem wird die Höchstzahl der schulbezogenen Anrechnungsstunden schulartübergreifend um rund zehn Prozent gekürzt.
Pauschale Anrechnungsstunden für Unterricht in der gymnasialen Oberstufe:
- Die sogenannte K6/K9-Regelung soll künftig durch eine pauschale Zuweisung von Anrechnungsstunden an die Schulen erfolgen.
- Dadurch wird eine flexiblere und bedarfsgerechte Zuweisung durch die Schulleitung möglich.
- Die Zuweisung wird auf Berufliche Gymnasien erweitert und damit eine Gleichstellung mit allgemeinen Gymnasien erreicht.
Neufassung der Regelung zu den Fachberaterinnen und Fachberatern:
- Die Anzahl der Anrechnungsstunden wird auf maximal vier statt bisher sechs Wochenunterrichtsstunden reduziert.
- Der Schwerpunkt bleibt auf Lehrplanarbeit und Qualitätssicherung.
Wahrnehmung der GTA-Koordination durch Assistenzkräfte:
- Künftig übernehmen ausschließlich Assistenzkräfte die GTA-Koordination an Schulen.
- So werden Lehrkräfte von dieser organisatorischen Aufgabe entlastet und haben wieder mehr Zeit für Unterricht.
Neufassung der Regelungen für Lehrbeauftragte an den Ausbildungsstätten:
- Die Reduzierung der Regelstunden an den Ausbildungsstätten für die Tätigkeit von Lehrbeauftragten in der zweiten Ausbildungsphase wird in einem verantwortungsvollen Rahmen neu angepasst.
Rechtsrahmen für Einführung eines Vorgriffstundenmodells:
- Arbeitszeitkonten für Lehrkräfte sollen Mehrarbeit in einer Ansparphase ermöglichen – bei späterem Ausgleich durch reduzierte Arbeitszeit.
Neue Regeln für die schulische Integration:
- Die Zuweisung von Stunden für Deutsch als Zweitsprache (DaZ) erfolgt künftig nach Anzahl der Schülerinnen und Schüler in Klassen und Gruppen.
- Außerdem endet die Erteilung von individuellem Förderunterricht DaZ für die Schülerinnen und Schüler nach spätestens fünf Jahren in der Etappe 3.
Reduzierung von Abordnungen in die Schulverwaltung:
- Alle Abordnungen von Lehrkräften an das Sächsische Staatsministerium für Kultus und an das Landesamt für Schule und Bildung werden erneut auf deren pädagogische Notwendigkeit geprüft.
Entlastungsmaßnahmen für Lehrkräfte:
- Flexibilisierung des Unterrichts (fächerverbindendes Lernen, digital gestütztes Selbstlernen, hybrider Unterricht)
- Einrichtung eines Pools für Prüfungsaufgaben
- Keine verbalen Urteile zu Kopfnoten auf Jahreszeugnissen
Sehr geehrte Frau Winkler,
können die befristet angestellten Schulassistenten (die laut Maßnahmenvorschlag des Kultusministeriums für die GTA-Koordination vorgesehen sind) also mit einer Entfristung rechnen und wenn ja, bis wann spätestens?
Danke vorab für Ihre Antwort!
Liebe Anja Arlt-Lange,
herzlichen Dank für Ihre berechtigte Nachfrage. Aufgrund des noch fehlenden rechtskräftigen Doppelhaushaltes 2025/2026 können wir dazu im Moment keine Aussagen treffen. Das Landesamt für Schule und Bildung wird spätestens mit Vorliegen des Haushaltsgesetzes alle Möglichkeiten für eine Weiterführung der Arbeitsverhältnisse mit befristeten Schulassistenzen prüfen und dann auf die Beschäftigten zukommen.
Herzliche Grüße
Lynn Winkler
Fächerverbindendes Lernen, digitalgestütztes Selbstlernen und hybrider Unterricht sind m.E. keinesfalls Entlastungsmaßnahmen für Lehrkräfte. All diese Unterrichtsformen bedeuten mehrfachen Vor- und Nachbereitungsaufwand. Bei fächerverbindendem Unterricht muss man den Stoff aus beiden Fächern kennen und mit der anderen Lehrkraft themenmäßig, zeitlich, räumlich und didaktisch gemeinsam einordnen, abstimmen, planen und ggf. sogar die UEs gemeinsam halten. D.h. u.U die eigenen UEs für fachfremden Stoff „opfern“. Letztendlich ist das für keine Lehrkraft eine Entlastung.
Auch digitalgestütztes Selbstlernen bedeutet deutlich mehr Aufwand in der Bereitstellung digital erreichbarer „Wissensquellen“, die u.a. allen rechtlichen Bedingungen hinsichtlich Verarbeitung zu Unterrichtszwecken (u.a Urheberrecht, Datennutzung, Weiternutzung, Vervielfältigung, Fotorechte…) genügen müssen. Es gibt in nicht für jedes beliebige Unterrichtsthema auch schnell mal digitale Schulangebote, die man ruckzuck findet (und Lehrer Schmidt bietet auch nicht für jedes Fach etwas ;)). Wer das denkt, sollte sich mal in der frei zugänglichen digitalen Bildungswelt umschauen und das Angebot mit unserem sächsischen Lehrplan abgleichen. Da fallen ganze Fächer raus! Digitalgestütztes Selbstlernen klingt toll, aber die meisten Haupt- oder Realschüler benötigen dabei trotzdem eigenen gewissen Beistand beim Aufgabenverständnis, selbst wenn man die Aufgaben in deutlich erhöhtem Vorbereitungsaufwand „eineindeutig“ formuliert hat. 90 Minuten digitales Selbststudium vorbereiten übersteigt die Vorbereitung einer Klassenarbeit um ein Mehrfaches. Dazu kommen noch solche Probleme, wie Verfügbarkeit von PCs/Laptops/Tablets zur ungeplanten Vertretungsstunde, fehlendes Aufsichtspersonal, nicht immer verfügbares Internet (und wenn verfügbar, die Verführung der SuS, andere „Themen“ zu beäugen…).
Hybrider Unterricht ist m.E. eine unverhältnismäßig große Erwartung, die als Verantwortung an eine Lehrkraft und an die digital zu unterrichtenden SuS gestellt werden kann. Als Lehrkraft steh ich vor einer anlogen Klasse und hoffe, dass die digitalen SuS auch da sind und mir folgen. Im günstigsten Fall gibt es für die digitalen SuS eine Aufsichtsperson ( die übrigens auch bezahlt werden möchte). Wie löse ich als Lehrkraft das Problem von Internetunterbrechungen? Sind die SuS alleinverantwortlich für die Verfolgung des Unterrichts, oder ist das auch mein Part? Wie wird sichergestellt, dass digitale SuS überhaupt anwesend sind? Wer kontrolliert Hausaufgaben/Elternunterschriften der digitalen SuS in Echtzeit? Wie gehe ich mit praktischen Arbeiten/Experimenten um (zeitversetzt? = doppelter Zeitaufwand und die jeweils anderen digitaleSuS mit Selbststudium versorgt? s.o.)??…
Ich glaube, diese drei Themen als Entlastungsmaßnahmen für Lehrkräfte zu sehen, ist nicht nur ein unkonstruktiver Vorschlag, sondern schlichtweg falsch!
Konstruktiv wäre es, dass sich das Kultusministerium daran macht, die Lehrpläne zu erneuern, oder wenigstens zu definieren, welche Stoffgebiete als nicht mehr prüfungsrelevant zu benennen? Und das gemeinsam mit der Lehrerschaft. Gerade das alte langjährige Lehrerpersonal weiß, welche Stoffgebiete längst überholt oder überflüssig sind. Junge Lehrkräfte kennen sich mit digitalen Notwendigkeiten und auch Unnötigkeiten aus. Sie wissen auch, was im digitalen Unterricht machbar ist. Nicht alles was die digitale Welt bietet, muss und kann in Schule an SuS vermittelt werden. Ganz einfach, weil man unterscheiden muss, ob das Thema eher in beruflichen Einzelbereichen oder ganz allgemein üblich erforderlich ist. Außerdem ist es ein großer Unterschied, ob man Einzelpersonen unterrichtet oder eine Klasse. Jeder Mensch hat sein eigenes digitales Lernverständnis und -Tempo und jede Hardware/Software, die von unterschiedlichen Menschen genutzt wird, hat eigene Macken. Da kommen schnell mal 45 Minuten unproduktiver Unterricht heraus. Menschen sind keine Computer und umgekehrt.
Digitalisierung ist auch nicht überall notwendig. Sie ist nicht die Basis des Lernens, sondern erst der Überbau. Und wenn SuS heute schon 2,5 h pro Tag digitale Freizeit konsumieren, die ohne Anstrengung zu haben ist, warum sollen sie sich dann noch mit Basislernen beschäftigen? Sie können und haben doch alles, was sie wollen. Genau das beeinflusst auch Digitalisierung und vor allem Lernen in der Schule! Basiswissen scheint immer weniger wert zu sein, aber genau das ist es, was SuS aber als praktisch-logische Grundlage brauchen. Deshalb muss Digitalisierung viel sinnvoller, alltagstauglicher und gezielter in Themen einfließen, die auch dafür geeignet sind. Denn es ist zur SuS-Mentalität geworden, digitale Bilder (einschl. Text, Video/Musik/Vortrag…) als „Unterhaltungsendung/Animation“ zu konsumieren. Das ist für viele einfach Entspannung im Unterricht. Das Abschreiben eines digitalen Textes ist schon wieder lästige Arbeit und wird mit vielen Inhalts-und Rechtschreibfehlern erledigt. Soviel zum Missverhältnis grundlegendes Baswissen/-können und Digitalisierung.
Konstruktiv wäre der Maßnahmenkatalog also, wenn Lehrkräften mehr Zeit bliebe, Grundlagen zu vermitteln, indem unnütze/veraltete Themen aus den Lehrplänen entfielen. Wenn damit UEs für sie und die SuS entspannter verliefen (weniger Stress, Kranktage, mehr Lern- und Lehrerfolg …)
Im Übrigen bin ich 61 Jahre alt, und musste mich in der 7. Klasse nicht mit Wahrscheinlichkeitsrechnung beschäftigen, in der 8. Klasse nichts vom Expressionismus wissen, wusste dafür aber, wie man einen Aufsatz vorbereitet und richtig schreibt, dass Rechtschreibung zum Leben gehört, wie Bitte, Danke, Guten Tag und das Wegräumen meines Mülls in Abfalleimer. Auch das war/ist heute kaum noch Schulalltag.
An unserer kleinen Grundschule sind es die „älteren“ Kollegen (teilweise schon im regulären Ruhestand) die unsere Schule mit am „Laufen“ halten. Wir alle leisten seit geraumer Zeit erhebliche Mehrarbeit, um zumindest die Hauptfächer abzudecken. Nicht jede Klasse hat einen Klassenlehrer. Diese Situation verfolgt uns nun schon seit Anfang des Schuljahres. Ich als SL bin zusätzlich zu meinen Aufgaben ( inklusive GTA-Beauftragter, Betreuung Schuleingangsphase etc.) Klassenlehrer der 1.Klasse und betreue unsere Klasse ohne KL in der Elternarbeit. Wir sind nur noch 3 Stammlehrer und der Rest sind unsere pensionierten Kollegen. Hilfe ist nicht in Sicht. Man schleppt sich krank in die Schule, da in der Grundschule auch eine gewisse Betreuungspflicht herrscht. Auch sind wir uns alle unserer Berufung bewusst und geben jeden Tag das Beste für unsere Schüler.
Der Maßnahmenkatalog ist für uns ein Schlag ins Gesicht. Zumal in unserer Schule bisher kein zusätzliches Personal angekommen ist, wie Schuldsozialarbeiter, Verwaltungsassistent und Co.
Meines Erachtens sollte bei längerer oder häufig auftretender Krankheit eher reagiert werden und im individuellen Fall die Lehrfähigkeit geprüft werden. Ich bin selbst verbeamtet, aber meine Erfahrungen hat gezeigt, dass verbeamtete LK sich auf deren Status ausruhen, da jeden Monat das Geld fließt. Da kann man auch mal so seine Elternzeit gestalten mit vollem Gehalt jeden Monat. Keiner macht was und die Kollegen müssen mehr arbeiten. Diese Erfahrung habe wir an unserer Schule gemacht. Ich bin fassungslos, dass nichts unternommen wird. Hinter einer Langzeiterkrankung kann auch immer etwas „Schlimmes“ stecken und ich möchte nichts pauschalisieren, wenn es gerechtfertigt ist. Aber an unserer Schule haben wir dies erfahren müssen und sind dementsprechend frustriert.
Ich bin schockiert, enttäuscht und traurig! Seit Jahren bin ich u.a. mit hohem Engagement als Fachberaterin tätig. Es war mir immer eine Freude, wenn ich meinen Fachkollegen helfen konnte. Beratungen, Fachzirkel, immer die neuesten und interessantesten Materialempfehlungen parat- das mache ich mit viel Leidenschaft und zwar über 6 Stunden pro Woche hinaus. Oft nehme ich abends an online-Seminaren teil, um mich selbst weiterzubilden und freue mich immer darauf, dieses Wissen möglichst bald an meine Kollegen weitergeben zu können. Und das ist so wenig wert, dass man dies alles „locker“ in noch weniger Zeit schaffen kann? Oder heißt es nun: Stunden halten – egal wie?? Ist das die Lösung? Ich glaube es nicht und halte diesen Weg für sehr gefährlich und falsch. Übrigens habe ich bisher immer mit hoher Motivation gearbeitet, obwohl ich beim Wechsel nach Sachsen (kam aus den alten Bundesländern) meine Verbeamtung aufgeben musste. 3 Jahre später, als Sachsen dann verbeamtet hat, hieß es, dass ich nun leider zu alt sei. Einen kleinen Trost sah ich bisher auch in der Altersermäßigung, die ich (56) nun auch wieder nicht bekommen soll? Das war ein kleiner Ausschnitt aus meinem persönlichen Lehrerleben. Ich bin mir sicher, dass es sehr viele Kollegen gibt, die ebenso engagiert und umso enttäuschter sind über die geringe Wertschätzung ihrer Arbeit. Man kann nur hoffen, dass dieses Maßnahmepaket in der Form niemals umgesetzt wird.
Sehr geehrtes Kultusministerium,
als studierter Physiker, der sich aufgrund seiner Leidenschaft für das Lehren für einen Seiteneinstieg in den Lehrerberuf entschieden hat, wirken diese Maßnahmen wie ein echter Schlag ins Gesicht. Um dem Pensum an Aufgaben für den Unterrichtsalltag und den parallel stattfindenden weiterbildenden Maßnahmen gerecht zu werden, habe ich, meiner mentalen Gesundheit zuliebe, mein Stundenkontingent auf 18 von 26 Stunden reduziert. Und nach wie vor habe ich den Eindruck, den enormen Anforderungen nur gerade so gerecht zu werden. Ich habe mich in meinem fünfjährigen Physikstudium auf Mathematik spezialisiert und drei Jahre in der Forschung als theoretischer Physiker an komplexen mathematischen Modellen gearbeitet und das Bundesland Sachsen fordert jetzt allen ernstes von mir, dass ich Mathematikvorlesungen für Erstsemester zur grundlegenden Mengenlehre anhöre. Bei aller Liebe für die Mathematik, aber als effizient würde ich diese Weiterbildungsmaßnahme nicht bezeichnen! Wenn ich Vorlesungen wie diese nicht besuchen müsste und somit schneller mit meinem berufsbegleitenden Studium fertig wäre, könnte ich deutlich eher mehr Stunden unterrichten und es gäbe folglich weniger Unterrichtsausfall. Aber so werde ich wohl noch weitere zwei Jahre weiter in Teilzeit arbeiten. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich nehme als Seiteneinsteiger alle Veranstaltungen zur Didaktik, Pädagogik und dem Schulrecht dankend an und halte diese für unabdingbar, allerdings bitte ich die zuständigen Stellen, die Notwendigkeit der geforderten fachwissenschaftlichen Veranstaltungen für alle Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger noch einmal eingehend zu prüfen! Sie haben das Personal bereits an Ihren Schulen! Sehen Sie bitte davon ab, hochqualifizierte Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger durch unnötige Weiterbildungsmaßnahmen in ihrer Lehrtätigkeit auszubremsen! Im Übrigen würde dies aus meiner Wahrnehmung eine signifikante Anzahl an Kolleginnen und Kollegen betreffen. Allein an meiner Schule sind wir allein in der Physik und Mathematik vier hochqualifizierte Seiteneinsteiger, einige davon sogar mit einem Doktortitel!
Ich warne Sie davor, leichtfertig mit den Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern zu pokern! Denn Sie sollten nicht vergessen, dass es für hochqualifizierte Arbeitskräfte wie uns auf dem Arbeitsmarkt deutlich attraktivere Jobangebote gibt. Der Lehrer*innenberuf ist ohnehin vergleichsweise unattraktiv und Sie riskieren gerade, dies zu verschlimmern. Denn wenn die vorgeschlagenen Maßnahmen das sind, was dieses Bundesland unter Wertschätzung seiner Lehrkräfte versteht, dann werde wohl auch ich meinen Berufswechsel bei aller Leidenschaft für Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen noch einmal dringend überdenken. Sie sollten sich also noch einmal überlegen, ob es wirklich das ist, was Sie wollen. Mit besten Grüßen, Toni Ehmcke
Die hier vorgeschlagenen Maßnahmen werden zu keiner Verbesserung der UR-Versorgung führen, da sie ein Excel-Tabellen-Milchmädchen-Rechenexempel sind. Es fallen Stunden aus, weil die Personalabdeckung genau auf Kante genäht ist und kein Ausfall durch Krankheit, Begleitung von Exkursionen, Abnahme von Prüfungen, … kompensiert werden kann – der Unterricht fällt dann eben einfach aus. Gehen die vorhandenen Lehrer mehr Stunden arbeiten, fallen dann eben einfach noch mehr Stunden aus. Die Versorgung sieht dann auf dem Papier hervorragend aus, in der Praxis eben leider nicht. Denn es fehlt vor allem an dem einen wichtigen Punkt: mehr Menschen, die in der Schule arbeiten. Diese sitzen in den Ämtern und an den Unis – und werden in der Schule benötigt. Studenten ab dem ersten Semester könnte man zum allseitigen Gewinn einbinden, Dozenten, Lehrer vom Amt und Seiteneinsteiger – wenn diesen Leuten klar ist, wir sind viele an der Schule und verstehen uns als Team, dürfte auch der Anreiz wachsen. Denn keiner will sich gern verheizen lassen, bis mit 67 nichts mehr geht. Wie wäre es denn stattdessen, wenn jeder Schule die bisherige Anzahl an Stunden (nach Schüleranzahl gerechnet) + 10 bis 20 % Puffer zugestanden wird? Damit müssten pro Schule auch mehr LK oder Unterstützungspersonal eingestellt werden. (Bei 100 LK an einer Schule müssten dann 10 bis 20 Personen dazukommen). Diese Pufferstunden werden dann auf die (eventuell vor allem älteren) LK verteilt, die dann auch in der Schule sind, aber eben nicht direkt vor einer Klassen stehen, sondern zur Verfügung stehen für:
– Förderstunden und Begabtenförderung (die haben wir nämlich auch!!!)
– Ermöglichung des selbstorganisierten Lernens
– Betreuung von Projektarbeit
– Verwaltungsaufgaben/Orgaaufgaben: Schulbücher, Materialbestellungen, Materialinventur (NAWI, Kunst, Musik, Sport), Klassenfahrten, Sportfeste, Theateraufführungen, Konzerte, Homepage, Sekretariatsaufgaben (falls es nicht besetzt ist) …
– Teamteaching: Endlich ankommen in den Erfordernissen der Schule im 21. Jhd. und der Heterogenität der Schülerschaft (und des Lehrerkollegiums mit Seiteneinsteigern, Nichtmuttersprachler, alt und jung, …) Rechnung tragen!
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass gerade ältere Kollegen im Teamteaching für jüngere Kollegen ein unheimlicher Zugewinn sind und damit auch wieder die Unterrichtsqualität entscheidend unterstützen könnten. Im Idealfall werden möglichst viele Fächer durch die Kollegen mit Pufferstunden abgedeckt. Die Entlastung wäre für alle Seiten da.
Fehlen dann LK aufgrund von Krankheit, hat man Leute in der Schule, die das abfangen könnten und der Unterricht fällt eben nicht aus (dann entfällt zwar das Teamteaching oder die anderen Aufgaben werde aufgeschoben, aber der Unterricht fällt nicht aus! In Zeiten digitaler Vorbereitung und der Möglichkeit zur Erstellung von Selbstlernaufgaben, müsste es möglich sein, damit den Stundenausfall zu reduzieren. Aber dies setzt die Investition von Geldern voraus. Aktuell soll eben dieses eingespart werden, indem mehr Arbeitsstunden generiert werden sollen durch Mehrarbeit und Streichung von Anrechnungsstunden. Es ist eine Lohnkürzung und Steigerung der Arbeitslast durch die Hintertür. Beides wird zu Lasten der Qualität von Bildung gehen, wenn sie die Anmerkungen der Fachberater gelesen haben. Denn diese kann ich nur unterstreichen.
Das Bildungsland 2030 mit vielen wirklich zukunftsfähigen Ansätzen findet leider in den Maßnahmen keinerlei Niederschlag. Die Ermöglichung der Gestaltung einer zukunftsfähigen Schule, deren Lernkultur den Erfordernissen der Zeit gerecht werden kann, ist ausgeblieben.
UK: Wenn so viele nicht verstehen, dass man es nur gut meint
Bei aller Aufregung um die Altersabminderungsstunden muss einfach mal gesagt werden, dass die Idee der Arbeitszeitkonten für Vorgriffsarbeitsstunden natürlich wirklich großartig ist. (Die Gesellschaft für deutsche Sprache schlägt sicher demnächst vor, diese Wortschöpfungen unbedingt in den Duden aufzunehmen). Vor allem für die älteren Kolleginnen und Kollegen: Die Altersermäßigungen sind nämlich gar nicht wirklich notwendig. Die Regierung Biedenkopf musste ja aus dringenden schulischen Erfordernissen 1993 die Arbeitszeit für Lehrerinnen und Lehrer z.B. an Gymnasien von 24 auf 27 Wochenstunden erhöhen, was dann 2002 auf 26/26 zurückgeschraubt wurde. Wenn die Erfordernisse nicht mehr da sein sollten, sollten den Lehrern die Wochenstunden wieder abgesenkt werden, genau wie jetzt auch vorgesehen. Zwischendurch hatten die Lehrerinnen und Lehrer mal die Möglichkeit, Zwangsteilzeit als gesundheitsfördernde Maßnahme zu genießen, allerdings mussten sie sich finanziell an diesem Luxus beteiligen. Die bis jetzt erforderlichen und geleisteten Stunden wurden aber bestimmt sorgfältig auf Arbeitszeitkonten geführt. Vermutlich aus Umweltgründen wurde zwar darauf verzichtet die Nachweise regelmäßig in Papierform zuzusenden, aber das Internet vergisst ja nichts.
Machen wir ein Beispiel: Wenn ich also jetzt demnächst nach 40 Dienstjahren aufhören möchte, in die Schule zu gehen, dürfte abzüglich der von mir vorab in Anspruch genommenen Altersabminderungsstunden noch ein Plus von etwa 20 Monatsäquivalenten an geleisteten Vorgriffsstunden zu Buche stehen. Ich würde die gern ab September 2025 abfeiern. Bitte informieren Sie mich also rechtzeitig über den genauen Kontostand und teilen Sie mir mit, ab wann genau ich dann vorzeitige Rente beantragen muss, falls ich danach nicht noch einmal in den aktiven Schuldienst zurückkehren möchte.
Für die Kolleginnen und Kollegen, die durch den neuen Berechnungsmodus für die S II-Anrechnungen jetzt auch „Vorgriffsstunden“ (der Begriff ist wirklich sehr charmant, wäre wahrscheinlich nicht jedem eingefallen) leisten müssen, wird es nun wirklich kompliziert in der Abrechnung, aber sicher kann das KI sofort problemlos umrechnen und auf die Arbeitszeitkonten buchen. Dann bleibt es den Schulleitungen und Personalräten erspart, die minimierten Anrechnungsstunden so ungerecht wie nötig zu verteilen. Das gleiche System sollte man auch für die FALs und die HALs an den Lehrerausbildungsstätten übertragen, denn denen wurde in Zeiten knapper Kassen ihre qualitativ höherwertige Arbeit einfach in 4 Anrechnungsstunden umgerechnet, in anderen Bundesländern gibt es stattdessen eine Höherstufung in A14 oder 15. In Sachsen ist das schlauer geregelt. Wenn mal ein Semester weniger Referendare da sind, werden einfach die Stunden hochgesetzt. Für die Arbeit in den Referendargruppen bekommt man ja dann, streng geregelt nach der Gruppengröße, eine Entschädigung in Form von Anrechnungsstunden.
Also, Vorgriffsstunden, Arbeitszeitkonten, Rechnungsoptimierungsverfahren, das alles ist im neuen Maßnahmenpaket enthalten. Bisschen in die Pflicht nehmen muss man die Kolleginnen und Kollegen jetzt auch mal, denn unsere Kinder brauchen ihre Unterrichtsstunden und da kann man es auch nicht durchgehen lassen, dass manche nur 20 Stunden arbeiten wollen. Solche Kandidaten stellt man als verantwortungsvoller Arbeitgeber einfach nicht ein. Die Masse bringts dann auch. Wenn 10 solche „Faulpelze“? ein bisschen gezwungen werden, dann könnte man glatt 60 Unterrichtsstunden gewinnen, in einer Woche! Wenn die aber gar nicht erst anfangen, sondern sich einen freundlicheren Arbeitgeber suchen, bei dem sie 80% Teilzeit arbeiten können, dann finden leider 10 Lehrerarbeitsleben lang wöchentlich 200 Unterrichtsstunden nicht statt. Effizient muss so ein System schon sein, oder? Bei den vielen Vergünstigungen, die die Lehrerinnen und Lehrer so bekommen, müssen die sich auch mal bisschen in die Pflicht nehmen lassen, auch wenn sie in der Regel länger bleiben als die jeweiligen Kultusminister, die sie verschleißen und die jetzt wirklich alle Möglichkeiten ausgelotet haben, bevor nun einer von ihnen mit einem hart anmutenden, aber ausgewogenen Maßnahmenpaket an die Öffentlichkeit preschte, noch bevor die wissenschaftliche Arbeitszeitstudie abgeschlossen werden konnte. Bildungsnotstand muss um jeden Preis vermieden werden!
Danke, liebe Frau Knobloch!
Förderung von Lehrkräften mit ausländischem Abschluss.
Das Schulamt sollte Lehrkräften, die mit Begeisterung und Engagement in ihrem Beruf arbeiten möchten, keine unüberwindbaren Hindernisse in den Weg stellen – insbesondere Lehrkräften mit ausländischen Abschlüssen. Es ist von großer Bedeutung, ihnen die Möglichkeit zu geben, unbürokratisch tätig zu werden und sie durch Fort- und Weiterbildungen neben ihrer Lehrtätigkeit zu fördern. So können sie wertvolle Erfahrungen sammeln, ihre Sprachkenntnisse verbessern und ihre Qualifikationen weiterentwickeln.
Dabei sollte immer abgewogen werden, welche Interessen im Vordergrund stehen: Sollen Kinder ohne Unterricht nach Hause geschickt werden, oder sollen sie von einer qualifizierten, im Ausland ausgebildeten Lehrkraft unterrichtet werden?
Trotz meiner Qualifikation als Gymnasiallehrer und meiner langjährigen Erfahrung als Sozialarbeiter an einer Grundschule bin ich leider seit über drei Jahren bemüht, in meinen erlernten Beruf zurückzukehren. Leider waren diese Bemühungen bisher erfolglos. Als im Ausland ausgebildete Lehrer habe ich bislang nur Ablehnungen erfahren, was ich als äußerst bedauerlich empfinde.
Erfreulicherweise konnte ich mich in einem anderen Bundesland bewerben, wo innerhalb von nur drei Wochen alle Formalitäten erledigt und ein Arbeitsvertrag unterzeichnet wurden. Dieses positive Beispiel zeigt, dass ein unbürokratischer und fairer Umgang durchaus möglich ist. Leider scheint dies im Bundesland Sachsen bislang nicht der Fall zu sein.
Die Hürden für Lehrkräfte mit ausländischen Abschlüssen soll abgebaut werden und ihnen faire Chancen eingeräumt werden. Eine Einstellung könnte mit einer intensiven Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen kombiniert werden.
Nur eine Ergänzung:
Hat man auch einmal darüber nachgedacht, die 10!!!!!! Abminderungsstunden (in der Woche) für Sportkoordinatoren deutlich zu kürzen. Sie stehen in keinerlei Verhältnis zu z.B. Kollegen, die in der Sek.II unterrichten.Es finden viel weniger Wettkämpfe statt und überhaupt sollte man diesen Wettbewerb gründlich überdenken.
Das finde ich nicht, denn sie stehen mehrmals wöchentlich mehrere Stunden bei Wettkämpfen (die sie vorher geplant haben) in der Verantwortung, füllen Trillionen Anträge aus und holen Kostenvoranschläge ein … usw. Wenn Sport und Wettbewerb natürlich besser nicht zur Bildung gehören, dann ist das richtig.
Endlich mal ein Kultusminister der etwas bewegen will. Er macht sich Gedanken und gleich wird wieder gemeckert.
Besonders gut gefällt mir Punkt 11. Leistungsdruck durch weniger Arbeiten am Gymnasium mindern. Er denkt auch mal an die Kinder. Schule muss wieder Spaß machen. Kinder wollen am Nachmittag auch einmal Freizeit haben und nicht nur für die nächsten Arbeiten lernen.
Ja. Das passt. Schulzeit ist Erholungszeit. Chinesen und Koreaner lachen sich jetzt schon schlapp.
Das hierangedachte Maßnahmenpapier ist ein Schlag ins Gesicht aller Lehrer, die älter als 50 Jahre sind; Zuerst die Erhöhung des Stundendeputats von 21 auf 26 Jahre ohne entsprechende Lohnerhöhung, dann 4 Jahre Zwangsteilzeit und jetzt weitere Belastungen der Lehrkräfte, um die Stundenausfälle zu kompensieren. Mitdiesem Maßnahmenpaket kommt das SMK den berechtigten Forderungen der Eltern nach einer Reduzierung der Ausfallstunden entgegen, Mit dem Argument die Arbeitsbelastung der Lehrer zu reduzieren ,indem in der SEK I weiter die Anzahl von Klassenarbeiten und LK´s verringert werden, kommt das SMK in Wirklichkeit den Wünschen der ach so überlasteten Schüler entgegen und mit der angedachten Abordnung von Grundschullehrern und Gymnasiallehrern an die Oberschulen wird die Attraktivität des Lehrerberufs mit Sicherheit nicht verbessert werden, was ja das Hauptanliegen dieses Maßnahmenpakets sein soll. Die Abschaffung von K 6 und K 9, sowie die Neuregelung der Altersabminderungen kann ich nur als Ausbeutung der älteren Lehrerkollegen deuten, was den Krankenstand unter den Lehrkräften an den Schulen weiter erhöhen wird..
Ich kann nur allen Kollegen die in Reichweite von 63 Jahren sind: Nutzen Sie die Gelegenheit mit 63 Jahren in Rente zu gehen ( auch unter Verzicht auf einige Rentenpunkte ), wenn Ihre Gesundheit lieb ist.
Unter Fürsorgepflicht des Arbeitgebers gegenüber seinen Lehrern verstehe ich etwas anderes. Was das SAMK macht ist Ausbeutung des vorhandenen Humankapitals Lehrer. Eine Partei, die das „C“ in ihrem Namen trägt, sollte sich schämen zu solchen Methoden zu greifen.
Ändern Sie ihren Parteinamen oder ziehen Sie das Maßnahmenpaket zurück und treten Sie in einen konstruktiven Dialog mit den Lehrerverbänden um mitihnen gemeinsam sinnvollere Lösungen zu finden.
Schapo! ENDLICH ein Retter der Schule!
Das Schulsystem klemmt und sollte längst reorganisiert werden.
Jammern nutzt nix. Wir brauchen dringend Taten.
Ich bin Lehramtsstudentin im letzten Studienjahr und arbeite seit vier Jahren neben dem Studium an einer Grundschule. Seit 5 Monaten arbeite ich nun auch in der Unterrichtsversorgung und gebe selbstständigen Unterricht. Dies entlastet das Kollegium meiner Schule enorm. Ich habe mich vor kurzem für das Referendariat beworben und dabei auch beantragt, dass ich dieses verkürzt (12 Monate) absolvieren kann. Allerdings wurde diese Anfrage abgelehnt, weil mir der Abschluss (1. Staatsexamen) fehlt obwohl ich den Mindestumfang von 14 Wochenstunden erfülle. Mir fehlen demnach zwar noch die Prüfungen, mit denen ich meinen Abschluss erlange, aber ich kann trotzdessen schon Erfahrungen aufweisen, die viele Referendariatsanwärter nicht haben.
Durch das verkürzte Referendariat würde sich für die Schule, an welcher ich tätig bin, zahlreiche Möglichkeiten ergeben für das Schuljahr 25/26 und natürlich 26/27, da ich dann das 2. Staatsexamen erlangt hätte. Die Schulleitung kennt mich seit Jahren und weiß, was mir zugetraut werden kann und was nicht. Trotzdessen wird eine Entscheidung über Dritte getroffen, ohne zuvor mit der Schulleitung und ihrer Einschätzung gesprochen zu haben. Ich schlage die Genehmigung zur Verkürzung des Referendariats nicht nur für mich vor, sondern für jeden angehenden Referendar und Referendarin, welche schon länger an Schulen tätig sind. Um auch zukünftig eine Entlastung der Lehrkräfte schaffen zu können, sollten doch auch die Meinungen und Ansichten der entsprechenden Lehrkräfte eingeholt werden.
Liebe A. S.,
vielen Dank für Ihren Beitrag. Wir können Ihre Ausführungen nachvollziehen. Gern möchten wir Ihnen erklären, weshalb die Verkürzung des Vorbereitungsdienstes nicht möglich ist.
Ziel des Vorbereitungsdienstes ist, dass die Studienreferendarinnen und -referendare die pädagogischen und fach- oder berufsfelddidaktischen Kenntnisse, Erfahrungen und Fähigkeiten, die sie während des Studiums an der Hochschule erworben haben, in engem Bezug zur Schulpraxis so erweitern und vertiefen, dass sie verantwortlich und erfolgreich den Erziehungs- und Bildungsauftrag als Lehrkraft wahrnehmen können (vgl. § 3 Absatz 1 Satz 1 LAPO II).
Der Vorbereitungsdienst, welcher letztlich auch ein Teil der abzuleistenden Laufbahnausbildung darstellt, dauert für angehende Lehrkräfte im Freistaat Sachsen (lediglich) 18 Monate und kann daher auch nur unter engen Voraussetzungen um maximal ein Unterrichtshalbjahr verkürzt werden. Um die Ziele des Vorbereitungsdienstes zu erreichen, kann eine Verkürzung daher nur stattfinden, wenn dem Vorbereitungsdienst gleichwertige Zeiten vorgewiesen werden können. § 12 Absatz 7 LAPO II erkennt daher nur bereits abgeleistete Zeiten eines Vorbereitungsdienstes oder einschlägige Berufspraxis an. Die einschlägige Berufspraxis kann aber nur als gleichwertig angesehen werden, wenn diese Praxis auf Grundlage eines (einschlägigen) Hochschulabschlusses erfolgt. Daher kann nicht jede Tätigkeit an einer Schule (auch nicht die Unterrichtsversorgung) herangezogen werden, wenn zum Zeitpunkt der Ausübung dieser Tätigkeiten noch kein akademischer Abschluss vorlag.
Auch wenn die Argumente hinsichtlich Entlastung aus Sicht von Schule, Schulleitung und Lehrkräften nachvollziehbar sind, so kann dies die oben genannten Ziele des Vorbereitungsdienstes (Erwerb weiterer Kompetenzen, Laufbahnbefähigung) nicht aushebeln.
Wir wünschen Ihnen alles erdenklich Gute für Ihren weiteren Weg.
Herzliche Grüße
Lynn Winkler
Das mit den GTA Koordinatoren finde ich zu kurz gedacht. Unsere Schulassistentin hat schon genug Aufgaben. Diese Leute dürfen wir auch nicht in den Ruin treiben.
Vorschlag: Wenn ein Lehrer Kollege weiter GTA Koordinator bleiben möchte (freiwillig) könnte man doch die ehemaligen Abminderungen in das Arbeitszeit Konto anrechnen oder es gibt eine pauschale Zulage beim Gehalt, damit man die Arbeit wenigstens etwas würdigt.
Zu Abminderungen und Anrechnungsstunden wurde schon genug gesagt. Was mir in der Diskussion fehlt ist der hohe Teilzeitanteil:
Eine Folge aus dem relativ hohen Anteil an Frauen an der Grundschule ist der hohe Teilzeitanteil. Der gesamtgesellschaftliche Befund bzw. Trend, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten, macht sich an der Grundschule einfach besonders bemerkbar. Viele gehen in Teilzeit um nicht fünf Tage in der Woche arbeiten zu müssen. Ich nehme hier ausdrücklich den Anspruch für die Betreuung von Pflegebedürftigen aus! Hut ab, wer neben dem Job noch angehörige pflegt und trotzdem unterrichtet. Subjektiv habe ich aber den Eindruck, dass der Teilzeitantrag häufig in der Hoffnung oder Erwartung eines freien Tag gestellt wird.
Der Anspruch auf Teilzeit ist aber kein Anspruch auf freie Tage. Eine Anordnung, auch Teilzeitkräfte zu mindestens vier, wenn möglich fünf Tagen Unterricht zu verpflichten, würde wahrscheinlich dafür sorgen, dass viele ihre Stundenzahl automatisch erhöhen würden, da sie ansonsten ohnehin nur in den unbeliebte Zwischenstunden frei hätten und ihre freie Zeit trotzdem in der Schule absitzen.
In Unternehmen wird das grundsätzlich ausgehandelt – und wenn die Arbeitsstelle keine Teilzeitregelung mit freien Tagen hergibt, dann kann das Arbeitsverhältnis eben nicht angetreten werden. Das ist in meinen Augen ein „Luxusproblem“ an Schule, dass aus dem (im Ländervegleich), das viele Stunden freigeben würde.
Auch hier sieht das in der Theorie gut aus. Aber wenn Kollegen mit kleinen Kindern Vollzeit gehen, sind diese dennoch von Oktober bis April meistens nur in Teilzeit da, da die Kinder (und meist auch die Eltern mit) krank werden und betreut werden müssen. Gehen diese Kollegen mit kleinen Kindern mehr Stunden oder Vollzeit fällt eben noch mehr aus. Die Leidtragenden wiederum sind die Schüler und die Kollegen ohne kleine Kinder. Von daher kommt das „kompakte“ Tage bauen bei Teilzeit allen entgegen, da man vielleicht 2 Tage überbrücken kann und sich dann mit dem Partner abwechselt. Bei 5 Tagen die Woche wird das schwer.
Ich (58) arbeite Teilzeit nicht mit dem Wunsch nach einem freien Tag, sondern um meinen Aufgaben so gerecht zu werden, dass es meine Gesundheit so wenig wie möglich einschränkt. Ich kann diese Kritik nicht mehr hören.
Anderer Vorschlag, warum werden in den Ämtern nicht ausschließlich Verwaltungangestellte beschäftigt und keine Lehrer?
Mit welcher Berechtigung gibt es an unserer Schule 4 Fachleiter, zu insgesamt 16h ?
Das sind alles Arbeitskräfte, die fehlen.
Das Arbeiten in Teilzeit hat Gründe, weil eben kleine Kinder wie eben auch pflegebedürftige Angehörige einen Betreuungsbedarf haben. Dieser Betreuungsbedarf ist nicht parallel zu einer Vollzeitbeschäftigung leistbar, insbesondere nicht, da Belastungsspitzen in Schule über eine 40 Stunden Woche hinausgehen. Teilzeitler durch die Hintertür einer Fünf-Tage-Woche zu einer Vollzeitanwesenheit zu zwingen führt eher zum Drop-Out als zu mehr Motivation.
Unterrichtsqualität als Opfer auf dem Altar der Statistik
Als Fachberater im berufsschulischen Bereich bin ich gewiss vieles gewohnt. Doch wenn mir begleitete Seiteneinsteiger/-innen ins fachberaterliche Poesiealbum schreiben, dass ich: „… eine sehr angenehme, überzeugende Einstellung sowie Ausstrahlung habe(n), was die Motivation im Bezug auf das Lehrerdasein bei mir absolut positiv beeinflusst hat.“, dann darf ich mich auch freuen, den schönsten Beruf der ganzen Welt gehabt zu haben. Diese infiniten Form des Partizip und Infinitiv im Aktiv kann ich seit gestern inhaltlich so nicht mehr vertreten. An einem (Fachberater-)Beispiel möchte ich dies verdeutlichen, denn als solcher stehe ich den Lehrerinnen und Lehrern nicht nur an meiner Schule zur Seite. An vier weiteren beruflichen Schulzentren (BSZ) darf ich mich um die Wünsche und Sorgen der dort beschäftigten Fachkolleginnen und -kollegen kümmern. Von meinem Einsatzort sind diese Schulen zwischen 29 km und 168 km entfernt. Nun will man die Stunden für Fachberater kürzen? Bei konstanter, ja wenn nicht gar wachsender Unterrichtsqualität? Beispielsweise erschließt es sich mir nicht wirklich, wie ich in einem solch engen Zeitfenster An- und Abreise an/von diesen BSZ, Anmeldung, Unterrichtsbesuch, Beratung und die daraus zu erbringenden Unterstützungsangebote in einer qualitativ hochwertigen Form erbringen kann. Darüber hinaus sind Lehrplanarbeit, Lehramtsprüfungen, Begutachtungen für Facharbeiten und Fachschulprüfungen, Organisation von Fortbildungen, deren Multiplikation und die Pflege eines OPAL-Kurses für ALLE Kolleginnen und Kollegen im Freistaat genügend Gründe, um eine eventuelle Jammerei über etwaige „Langeweile“ ad absurdum zu führen. Fachberatertätigkeit ist wichtig. Besonders im berufsschulischen Sektor. Wertschätzung auch. Darüber sollte man nachdenken, bevor man mit Anlauf älteren und verdienten Kolleginnen und Kollegen einen Schlag ins Gesicht versetzt. Und wer die Ausdrucksweise als Floskel betrachtet, kann ja gerne sich deren Bedeutung gem. des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache (DWDS) auf der Kleinhirnrinde zergehen lassen. Darum, lieber Gunther, der am 12. März 2025 um 8:01 Uhr Zeit für Kommentare hat, aber gerade nicht vor einer Klasse steht, zählt auch für mich, dass „Lehrer nicht nur Beruf, sondern auch Berufung ist UND Lehrkräfte eine Vorbildfunktion haben.“ Tatsächlich ist die Stoppuhr auch kein probates Mittel, eine willkürliche Interpretation von Naturgesetzen und der StVO sind in meinem oben geschilderten Tätigkeitsportfolio als Fachberater vor Gericht dann wahrscheinlich doch nicht stichhaltig. Perspektivwechsel tut wohl allen gut. Und eine Schulartdifferenzierung, nur um auch einmal eine Anregung zu geben und nicht im Status des „Meckerers“ zu verharren, ist vielleicht nicht die dümmste Idee.
Sollte irgendwann in drei Jahren um 08.01 Uhr das Frühstücksbrötchen nicht schmecken, dann war es bestimmt eine Gesellin/ein Geselle im Beruf Bäckerin/Bäcker, welche in den Genuss „eine(r) flexible(n) Umsetzung der Stundentafeln und Lehrpläne“ gekommen ist. Guten Appetit. Und eines noch: Vielfach heißt es im Volksmund: „Unsere Jugend wird immer dümmer“. Auch ich gehörte einmal zu einer (stark verallgemeinerten) Generation kognitiv niederschwellig ausgestatteter Zeitgenossen. Heute bin ich Lehrer und weiß genau, dass die jungen Menschen nicht schlechter und nicht besser sind als wir vor einigen Jahren. Wir hatten Gelegenheit uns in Schulen zu entwickeln. Können Schülerinnen und Schüler, können Auszubildende nach Vollzug dieser Maßnahmen dies immer noch? Sollte ich meine Meinung über die „Jugend von heute“ einmal ändern, dann werde ich nicht vergessen, wer dafür die Verantwortung trägt.
Hallo Alan,
haben Sie vielen Dank für Ihren Beitrag und auch dafür, dass Sie für alle einen Einblick in Ihren Alltag geben. Auch Ihren Kommentar nehme ich gern mit auf, sodass ihn sich unser Haus genau anschauen kann.
Herzliche Grüße
Lynn Winkler
Diese Maßnahmen können doch nicht Ihr Ernst sein! Sie sind ein Schlag ins Gesicht für jede engagiere Lehrperson, welche ohnehin Monat für Monat oft ein Vielfaches an unbezahlten Überstunden auf sich nimmt, um neben den ganzen Aufgaben außerhalb des Kerngeschäfts den Schülern einen durchdachten guten Unterricht zu bieten. Diese Maßnahmen führen dazu, dass der Beruf weiter um ein hohes Maß unattraktiver wird. Die Folge wird sein, dass es noch mehr Krankheitsausfälle/Abwanderung aus dem Beruf gibt. Eine Abwärtsspirale… Vielleicht könnte ein kleiner Teil der Lösung sein, dass vermehrt andere soziale/verwaltende Berufsgruppen mit in die Schulen integriert und geschult werden, um der wachsenden Heterogenität, dem Gelingen von Inklusion und der damit verbundenen planerischen und bürokratischen Mehraufgaben wie Förderpläne schreiben, Diagnosebögen ausfüllen, Anträge stellen etc. gerecht zu werden und damit die Lehrkräfte zu entlasten. An „formalen“ Schrauben drehen nützt nichts, wenn dadurch das Basisgerüst immer mehr zusammenfällt, weil die Schrauben, die das Konstrukt Bildung vorort zusammenhalten, sprich die Lehrkräfte, langsam nicht noch mehr aushalten und mittragen können!!
Ich habe 43 Jahre als Lehrerin gearbeitet und bin jetzt im Ruhestand. Auch mir bereitet der hohe Unterrichtsausfall meiner Enkelkinder Sorgen. Deshalb habe ich mit großem Interesse die Maßnahmen des Kultusministeriums zur Bekämpfung des Unterrichtsausfalls gelesen. Viele der geplanten Maßnahmen machen mich sehr wütend, besonders die Ausbeutung der Arbeitskraft der älteren Kollegen. Meine langjährige Berufserfahrung sagt mir, dass diese Maßnahmen zu mehr Unterrichtsausfall und zu einem weiteren Rückgang der Qualität des Unterrichts führen werden. Dabei braucht unser Land doch gut ausgebildete junge Menschen.
Ich habe in den Jahren meiner Berufstätigkeit erlebt, wie in den neunziger Jahren die Pflichtstundenanzahl ohne Lohnausgleich angehoben wurde (damals wurde uns versprochen, dass das nur vorübergehend wäre), wie wir in den Nullerjahren zu Zwangsteilzeit verpflichtet wurden, wie die Anrechnungsstunden für die Verwaltung der Chemikalienbestände einer Schule samt Gefahrstoffen gestrichen wurden, wie Klassenleiterstunden weggefallen sind, wie Schüler von mir, die Lehramt in naturwissenschaftlichen Fächern studiert haben, in Sachsen keine Anstellung gefunden haben und somit zur Abwanderung in andere Bundesländer gezwungen wurden.
In 20 Dresdner Schulen werden gerade die Stellen für Schulsozialarbeit gestrichen. Ist Ihnen das bekannt?
Im Übrigen schätze ich die Arbeit der Fachberater sehr. Ich habe bei ihnen an qualifizierten Weiterbildungsveranstaltungen teilgenommen, die dazu beigetragen haben, die Qualität meines Unterrichtes zu erhöhen. Deshalb ist für mich die Reduzierung der Anrechnungsstunden für Fachberater nicht nachvollziehbar. Den Aufwand für die Vorbereitung von Experimenten, den z.B. Herr Schäfer als Chemiefachberater in Dresden betrieben hat, konnten mit Sicherheit keine Anrechnungsstunden ausgleichen.
Bitte achten Sie die Arbeit der Fachberater, vor allem bei der zunehmenden Anzahl von Seiteneinsteigern, und wertschätzen Sie die Arbeit der Lehrer, egal ob jung oder alt, und degradieren Sie diese nicht zu Stundenhaltern. Unsere Kinder und Enkel brauchen motivierte Lehrkräfte.
Auch ich bin mit 63 Jahren in den Ruhestand gegangen. Wenn man 43 Jahre im Beruf war, engagiert gearbeitet hat und kaum krank war, ist die Kraft irgendwann zu Ende. Dann nimmt man notgedrungen Rentenkürzungen in Kauf. Doch das kann man sicher als Außenstehender nicht verstehen, dafür muss man selbst so lange vor einer Klasse gestanden haben.
Sie sprechen mir aus dem Herzen.
Hallo,
die Stimmung im Lehrerzimmer sehr interessant:
die wenigen alten Kollegen fühlen sich nicht wertgeschätzt und werden ihre Konsequenzen ziehen.
Die jungen Beamten sind still und froh, da der Kelch wieder mal an ihnen vorbeigehen wird!?
Jeder von uns ist für sich selbst verantwortlich….
Arbeitskampf ist ja dann auch nur noch einer sehr kleinen Gruppe möglich!
Einfach nur enttäuschend!
„Prüfet und bewahret das Gute.“ Mit diesen Bibelworten stellte sich im Januar im Schulleiterbrief unser neuer Kultusminister vor. Zur ersten sächsischen Tagung der Lehrkräftebildung sprach er an, dass schwere Zeiten bevorstehen, es aber nicht an Personal gespart werden solle.
Ich als 57- jährige Fachberaterin, zugleich Fachausbildungsleiterin war von diesen Worten beeindruckt und bin von Ihren Taten zutiefst enttäuscht. Ich kenne mehrere Kolleginnen und Kollegen in meinem Alter in diesen beiden Funktionen.
Ältere Menschen und die Arbeit von Menschen zu achten gehört zu den christlichen Werten. Nicht das Zitieren von Bibelstellen ist wichtig, sondern das Handeln danach.Wie hier schon erwähnt, werden diese Maßnahmen nur zu noch mehr Unterrichtausfall führen. Vorschläge, wie kurzfristig ein paar Probleme gelöst werden könnten, gibt es sicher,man müsste nur die Lehrer fragen…
Schule ist Herausforderung und dennoch auch eine Berufung, der ich, noch immer, gern nachkomme. Allerdings muss die Entlohnung stimmen. Die Heraufsetzung von Stunden ist auch eine Lohnkürzung und damit nicht akzeptabel. Man sollte die Wahl haben, ob man die Arbeitsstunden sparen oder das Gehalt bekommen möchte.
Die Bildung in der Breite muss in Qualität und Quantität sichergestellt werden. Daher wäre es auch eine Lösung an den GY wieder den Schnitt von 1,5 und die Bildungsempfehlung als Zugangsvoraussetzung einzuführen. Zudem könnten pro GY nur eine Höchstzahl an Plätzen vergeben werden, (24 SuS pro Klasse 5?) – und die Vergabe erfolgt nach Leistung und durch die Schule selbst. Damit wäre GY wieder die Schule für die wirklich leistungsstarken Schüler. Gleichzeitig wird Platz in den GY sowie Personal frei, dass dann an den OS eingesetzt werden kann. Die OS könnten die Gebäude der GY als Außenstellen nutzen. OS hätten damit die Chance nicht mehr nur „Resteschule“ zu sein. Studenten sollten von Anfang an in die Schulen – ein duales Studium ist hervorragend geeignet. Wir brauchen Pädagogen, keine Fachwissenschaftler. Insgesamt sollte des SMK aufpassen, sein Personal nicht zu vergraulen – willkürliche Versetzungen? keine Teilzeit? Mehrarbeit mit Kindern oder zu pflegenden Eltern? – Lehrer passen in der Regel ihr Arbeitsvolumen den privaten Erfordernissen an und wenn nicht noch mehr krank werden sollen, muss dies weiterhin möglich bleiben!
Dem ist nur zuzustimmen!
Lernende am Gymnasium sitzen trocken und warm. Teilweise würden sie in der Oberschule im Hauptschulzweig sitzen. Sie werden mitgeschleppt, binden Lehrende und vor allem viel Energie. Ihre Motivation drückt auch die der Lehrenden.
Neben der wirklichen Auswahl der Lernenden ist auch der TC-Unterricht am Gymnasium zu überlegen. Deutsch- und Matheunterrichtende werden fachfremd eingesetzt und könnten in ihren studierten Fächern nützlicher sein.
Es gibt also Alternativen zum Maßnahmepaket. Da müsste man aber überlegter und offener an mögliche Optionen herangehen, um langfristige Lösungen im Interesse kommender Schülerschaften und Lehrenden zu schaffen.
Meine wöchentliche Arbeitszeit als Lehrer an einem Gymnasium liegt in der Regel zwischen 46-48 h, in Spitzen auch öfters über 50 h pro Woche. Laut Berechnungen von Gewerkschaften wäre das z.T. „Okay“, wenn ich an allen Ferientagen (und nicht nur an Urlaubstagen) nichts für die Schule machen würde (damit die übers Jahr gemittelte Arbeitszeit 40 h nicht überschreitet). Dem ist natürlich nicht so.
Schenkt man den vorzeitigen Studienergebnissen Glauben (Und es ist eine Zumutung, dass die Veröffentlichung stattgefunden hat, vermutlich nur, um die Maßnahmen in der Öffentlichkeit vorzubereiten.), dann betrifft dies zum jetzigen Zeitpunkt über alle Schularten hinweg mehr als ein Drittel, die systematisch teils weit über der gesetzlichen Arbeitszeit liegen.
Was ist das Signal der Maßnahmen an UNS, an diejenigen, die häufig Leistungsträger sind, Schule vor Ort engagiert und unter großem Zeitaufwand entwickeln, sich in vielen Projekten engagieren, verantwortungsvolle Positionen (LmbsA) bekleiden usw.?
Gleichzeitig ist seit langem bekannt und unstrittig, dass außerunterrichtliche Tätigkeiten massiv zugenommen haben. Nun kürzen und streichen Sie die einzige Möglichkeit, dem irgendwie Rechnung zu tragen – die Anrechnungsstunden.
Ja, es muss mehr Unterricht stattfinden, damit wir immer noch (ansatzweise) von Bildungsgerechtigkeit sprechen können. Gleichzeitig darf eine massive Mehr- und Überlastung der Lehrkräfte nicht als Mittel dazu dienen.
Nehmen Sie die Gesprächsangebote mit den Lehrerverbänden ernst und wahr und ringen Sie um vernünftigere Lösungen.
Grundsätzlich verstehe ich das Problem, jedoch sieht Wertschätzung anders aus….
Die schulbezogenen Anrechnungsstunden reichen jetzt schon nicht aus. Soll die Arbeit dann liegen bleiben? Eine Lösung wäre die, im Plan Schule 2030 angesprochene, Stärkung multiprofessioneller Teams. Jedoch schafft man es bisher ja weder die Schulverwaltungsassistenten zu entfristen – diejenigen, deren Verträge im Sommer 25 auslaufen müssen sich jetzt beim Jobcenter melden und suchen bereits nach neuen Arbeitsstellen. Noch gibt es Schulsozialarbeiter an allen Schulen – an BSZ sind diese per Schulgesetz untersagt. Wenn man diese über das Land einstellen würde, anstelle den Umwegen Land -> Kommune -> Träger, dann könnte man diese auch anders einsetzen. Ganz zu schweigen von technischen Assistenzkräften – notwendig für digitales Lernen. Es fehlt an Unterstützung für die vielen Schüler mit Migrationshintergrund. Die zwei Anrechnungsstunden pro Klasse reichen nicht aus. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Bildungslaufbahnberatungen, früher mal Aufgabe des LaSuB, nun an Schulen stattfinden und nach dem Erlass zur Integration auch wieder zusätzlich erfolgen müssen. Das kostet nun mal Zeit. Auch das Projekt SchulAQ wurde bisher nicht weiter ausgebaut.
Pauschale Anrechnungen für die gymnasiale Oberstufe? Was ist eigentlich mit der Fachoberschule oder der Fachschule? Bei letztere bekommen die Lehrkräfte bisher weder eine Anrechnung für die Mitarbeit in den Aufgabenauswahlausschüssen noch einen vernünftigen Dank. Wertschätzung!
Neuregelung für Lehrbeauftragte? Stellen sie sich einen Fachausbildungsleiter mit Stammschule Zwickau vor. Das Seminar und damit alle Veranstaltungen sind in Dresden. Die Referendare kommen aus dem Raum Zwickau, Chemnitz, Dresden und Bautzen. Für eine gute Ausbildung müssen diese auch hospitiert werden. Wann mache ich dies, wenn man die 4 Stunden Anrechnungen, für die Fahrzeiten kürzt? Eine Lösung wären Ausbildungsschulen, wie es sie in fast allen anderen Bundesländern, insbesondere im ländlichen Raum gibt.
Mehr Lehrer mit anderen Abschlüssen ins System zu halten ist gut. Dies scheitert oftmals an zwei Dingen: 1. Dauert die Prüfung der Abschlüsse viel zu lange, ganz zu schweigen von bis zu 1,5 Jahren bei ausländischen Abschlüssen. Und zweitens lehnen insbesondere Absolventen/Seiteneinsteiger mit Abschluss FH die Angebote ab, weil eine E11 im Schnitt viel weniger ist als man in der freien Wirtschaft bekommen kann
Ganz zu schweigen davon, dass diese Regelungen die aktuelle Arbeitszeitstudie im Grunde obsolet machen. Da diese bis zum Ende des Schuljahres 24/25 geplant ist, während die Maßnahmen ein Schuljahr später zutreffen.
Wertschätzung funktioniert anders.
Die Schulleitungen werden gebeten dies zu unterstützen. Auch hier wünscht man sich mehr Wertschätzungen! Stichwort Sprungbeförderungen – wenn man nur alle drei Jahre befördert werden kann, jedoch ständig neue Aufgaben bekommt ohne ausreichende Ressourcen oder Unterstützung, die von mir o.g. Ideen bereits seit Jahren sowohl dem ehemaligen Kultusminister, dem Bildungsausschuss des Landtages sowie dem SMK bekannt sind, dann fühlt man sich nicht wertgeschätzt. Bitte nicht falsch verstehen, es geht mir nicht ums Geld, jedoch ums Prinzip und um Wertschätzung. Der Herr Minister bekommt sein Gehalt sofort in der Höhe, welche zur Stelle gehört und muss nicht von A13 zur A16 Stelle, auf welche man mit A13 sitzt 9 Jahre warten. Dies trifft im Übrigen für Fachberater, Fachleiter, Oberstufenkoordinatoren und Lehrer mit besonderen Aufgaben zu, also genau diejenigen, die nun mit weniger Stunden diese Aufgaben übernehmen sollen, bei gleichzeitigen erhöhten Aufwand für Unterricht, denn mehr Stunden bedeuten auch mehr vor und Nachbereitung von Unterricht.
Übrigens müssen auch digitale Stunden vor- und nachbereitet werden, hat ein Lehrer seinen regulären Unterricht und erarbeitet er zusätzlich Aufgaben für eine andere Klasse, bekommt er dies weder angerechnet noch irgendwie vergütet – MAU-Stunden gelten nur live vor der Klasse…
Fazit: Wertschätzung sieht anders aus! Das Kind von hinten aufzuziehen, an statt erst die multiprofessionellen Teams auszubauen und ohne Ausgleich wieder mehr Arbeit an Lehrkräfte abzugeben führt nur zu mehr Frust…
Meine weiteren Maßnahmen wären:
Teilzeit bei jungen Lehrern auf die Zeit bis Schuleintritt des Kindes begrenzen
Mindestunterrichtszeit bei Schulleitern 8 Stunden (Schönrechnen bis auf maximal 4 muss weg!)
Generelle Vorlage von amtsärztlicher Krankschreibung ab 6 Wochen Fehlen im Jahr
Steuerfreie Zulagen bei Erkrankungsfreiheit oder geringer Fehlzeiten im Kalenderjahr
Mau-Stunden-Bezahlung muss weitaus attraktiver werden
Generelle Regelungen zu Dienstberatungen (beispielsweise 4 pro Jahr – nicht mehr und nicht weniger)
Minderstunden aus dem Vormonat müssen in die Folgemonate übertragen werden dürfen
Sehr geehrte Damen und Herren,
den meisten Kommentaren kann ich mich komplett anschließen. De facto bedeuten die meisten Maßnahmen eine Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit und damit einer höheren Belastung. Die Folge wird noch mehr Unterrichtsausfall sein, da die Lehrkräfte das nicht lange durchhalten werden. Besonders hart trifft es jene, die durch lange Strecken der verordneten Teilzeit gehen mussten, nicht mehr verbeamtet werden konnten und nun später die Wertschätzung einer Reduzierung im Alter erhalten sollen. Die Kolleginnen und Kollegen werden num erst recht früher in Rente gehen. Das schaffen die meisten nicht bei diesem Pensum. Alternativ wird jede Innovation oder Engagement gestrichen, um die eigene Gesundheit zu schützen.
Ich frage mich auch, on jemand der Verantwortlichen wirklich weiß, welche Arbeit an den Lehrerausbildungsstätten geleistet wird, mit wie viel Herzblut sich die Fach- und Hauptausbildungsleiter der professionellen Ausbildung neuer Lehrkräfte widmen und wie hier auch die eigene Motivation und Haltung Vorbild sein kann und sollte. Eine Streichung des abgesenkten Regelstundenmaßes ohne Ausgleich an anderer Stelle funktioniert nicht. Auch hier wieder: Es sei denn wir lassen jegliches Engagement sowie Innovationen fallen. Das kann nicht gewollt sein!
Liebe Nutzerinnen und Nutzer,
zahlreiche konstruktive Ideen und Ergänzungen zu den gestern veröffentlichten Maßnahmenvorschlägen haben uns erreicht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken. Wir sehen und wissen, dass uns allen gute Bildung für alle Schülerinnen und Schüler – genauso wie gute Rahmenbedingungen für die Lehrerinnen und Lehrer – am Herzen liegen. Wir werden uns alle Vorschläge zur Verbesserung der Unterrichtssituation und gleichzeitiger Entlastung der Lehrkräfte genau anschauen. Darüber hinaus werden wir in den kommenden Wochen mit Lehrervertretern sowie mit Schüler- und Elternvertretern in den Austausch gehen, bevor wir Ende Mai die finalen Entscheidungen bekannt geben werden.
Herzliche Grüße
Lynn Winkler
Es hieß ,Hr.Clemens habe 100 Schulen besuchen wollen.Hier hätte er sich doch bereits mit Lehrer-,Schüler- und Elternvertretern über Maßnahmen austauschen können.Aber wenn er-wie berichtet- nur eine bis max.zwei Stunden ab Mittag in den Schulen war,kann er ja kein realistisches Bild von der täglichen Arbeit bekommen und über Ideen mit den Betroffenen diskutieren..Er hätte mindestens einen Lehrer mal eine Woche oder wenigstens einen Unterrichtstag begleiten sollen.
Bei den Maßnahmen darf man sich nicht wundern, wenn der Krankenstand und die Teilzeitanträge steigen werden!
Wie wäre es denn mal mit einer wöchentlich bezahlten Klassenleiterstunde, wenn die schon nicht in der Stundentafel gegeben werden kann? Es würde so viele Entgegenkommen geben, stattdessen wird hier auf dem Rücken derer eingespart und gestrichen, die das System überhaupt bislang am Laufen hielten. Alles auf Kosten der Gesundheit und Work-Life Balance. Klasse Maßnahmen!
Für mich stellt sich in erster Linie die Frage, wollen wir weiter jammern was alles nicht geht, oder einfach mal gemeinsam nach vorn denken und anpacken.
Dazu zählt für mich das Lehrer nicht nur Beruf, sondern auch Berufung ist UND Lehrkräfte eine Vorbildfunktion haben. Das geht eben nicht mit der Stoppuhr. Ich kenne genügend Lehrer die genau dies leben, aber auch genügend andere.
In sofern ist es besser Lehrer in erster Linie RECHTLICH den Rücken zu stärken.
Übrigens wer beim Freistaat als Beamter angestellt ist, kann natürlich in ganz Sachsen eingesetzt werden.
Auch ich hatte mir mehr Entlastung für meine Kolleginnen und Kollegen erhofft. Dass Maßnahmen getroffen werden müssen, ist unbestritten, die Streichung der Altersermäßigung kann m E. nicht die Lösung sein.
Wie werden die GTA-Koordinatoren entlastet, die auf sich allein gestellt sind, da es an ihrer Schule keine Schulassistenz gibt ? Das betrifft sicher viele Schulen.
Ich habe da eine bessere Idee, warum nicht alke Junglehrer mit einer Stunde mehr beauftragen, sie sind doch auch die Nutznießer der letzten Gewerkschaftserrungenschaften. Nein, die alten sollen mehr belastet werden. Schon mal überlegt, dass es dann vielleicht noch mehr Ausfälle bei denen gibt, weil sie einfach frustriert sind und so schon am Limit arbeiten.
Ganz zu schweigen von ‚Buschzulagen‘, Verbeamtungen und gesicherte Pensionen, in deren. Genuss sie nicht kommen werden.
Wir sind auf die Straße gegangen, damit es den Lehrern besser geht, haben viel erreicht, aber das ist doch ein Schlag ins Gesicht.
Silvia Kunz
…das finde ich etwas einseitig – im BAT (Bundesangestelltentarif) gab es z.B. die Kinderzuschläge noch, die dann im TVL weg waren. Es waren nicht immer nur „die Alten“, für die es immer schlechter wurde. Mit der Verbeamtung wurde das rückgängig gemacht, aber für ca. 10+ Jahre gabs hier einen Nachteil, der die erfahrenen Kollegen auch nicht interessierte, weil nicht betroffen…
Und – mMn ist es Konsens, dass die Arbeitsdichte stetig zunimmt/zunahm, sodass die erfahrenen Kollegen über das gesamte Arbeitsleben eine geringere Arbeitsdichte haben werden, als Kollegen, die nun in den Dienst reinkommen. Wo ist das fair? Ist das das Los der Zeit? Das könnte man auch umdrehen und auf die Vergangenheit anwenden. Ich will es nicht umdrehen – nicht falsch verstehen.
Nun also zu verlangen, dass die Jungen eine mehr arbeiten…finde ich unfair. Ich finde auch unfair, was den „Alten“ nun wiederholt wiederfährt, keine Frage, aber daraus nun einen Kampf Alt gegen Jung zu machen…finde ich fraglich. Und ob die nun jungen Beamten in 25+ Jahren eine tolle Pension haben werden – da würde ich auch mal ein „?“ machen. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass die jetzigen Rentner auch nicht nur Nachteile haben: Rente mit 63 wird bei der Kassenlage und Demographie sicher bald fallen, 0,3% je Monat eher wird bestimmt auf 0,5% erhöht usw…
Also abwarten – und als Boomer-Generation habt ihr „Alten“ auch viel mehr politischen Einfluss, als wir Nicht-Boomer.
Lasst uns zusammenhalten, als Kollegien, und gemeinsam für bessere Bedinungen für diesen wichtigen und sinnhaften Beruf kämpfen.
Das ist m.E. Schrauben an Quantität und nicht an Qualität.
Die entlastenden Maßnahmen für Lehrerinnen und Lehrer fallen ja sehr gering aus, dafür, dass Mehrarbeit und Konzentration auf die Kernarbeit Unterricht gefordert werden, auch fachverbindend und fächerübergreifend – noch mehr Planungen. Gerade in den Oberschulen belasten die Lehrerschaft die immer mehr zunehmende Heterogenität der Schülerinnen und Schüler. Die Anzahl an individuellen Herausforderungen (z.B. seelische Erkrankungen, Entwicklungsstörungen, Probleme im sozial-emotionalen Bereich, …) der Schülerinnen und Schüler, die damit einhergehende Notwendigkeit der sozialen Kompetenzbildung von Einzelnen und Klassenverbänden und ganz voran Medienbildung nehmen seit Jahren zu. Schulsozialarbeit kann nicht alles abnehmen, diese Kolleginnen und Kollegen sind zunehmend mit Einzelfallhilfe beschäftigt.
Was ist in dieser Hinsicht geplant?
Und noch eine Verständisfrage: Was genau sollen wir Lehrkräfte uns unter Entlastung durch fächerverbindendes Lernen, digital gestütztes Selbstlernen vorstellen? Ich meine übertragen auf die Praxis? Und was genau ist mit hybriden Unterricht gemeint? Wie soll das praktisch umgesetzt und gleichzeitig auf die gestiegene individuelle Lernbegleitung von Schülerinnen und Schülern der Oberschule Rücksicht genommen werden?
Uns allen ist bewusst, dass zu viel Unterricht ausfällt und die Leidtragenden immer die Schüler und Schülerinnen sind. Ausfall entsteht durch den hohen Krankenstand der Lehrkräfte und/ oder Personalmangel. Hier muss dringend angesetzt werden! Wie können Lehrkräfte entlastet und neu motiviert werden? Sicher nicht dadurch, dass sie erst mit 63 Abminderungsstunden zugestanden bekommen. Woher nehmen kleine Grundschulen Assistenzkräfte, die deren GTA verwalten sollen? Schon allein jenen Kräften diesen Aufgabenbereich zu erklären ergibt wieder einmal Arbeit on top. Meine Befürchtung : mit diesen Maßnahmen werden sich noch weniger Kräfte als Fachberater, als Schulleitung bzw. für die Ausbildung am Seminar finden, denn solche Aufgaben bedürfen einer intensiven und genauen Planung und Vorbereitung, welche neben der hohen Unterrichtsverpflichtung zu erledigen sind.
Nein, neue Besen kehren nicht immer gut.
Die Maßnahmen des SMK und des neuen Kultusministers lösen heftige Reaktionen unter Kolleginnen und Kollegen aus.
Jetzt soll die gescheiterte Personalpolitik des seit 34 Jahren von der CDU geführten Kultusministeriums ohne Personalentwicklungskonzept, mit „Wir fahren auf Sicht“- Planungen sowie mangelnder Wertschätzung für die Beschäftigten besonders von den älteren Kolleginnen und Kollegen ausgebadet werden.
Dabei hatte Kultusminister Clemens versprochen, zuzuhören.
Nach nur 70 Schulbesuchen und ohne verlässliche Aussagen aus der vom SMK für viel Geld beauftragten Arbeitszeituntersuchung stellt das SMK einen Maßnahmenkatalog vor, der nur eines bedeutet: Die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verschlechtern sich weiter, Teilzeitanträge und Renteneintritte mit 63 werden steigen und der Job wird für die junge Generation noch unattraktiver.
Dabei sind heute schon viele Kolleginnen und Kollegen mit ihren Belastungen am oder über dem Limit !
Mit der Verschiebung der Altersermäßigung auf 63 trägt Sachsen dann bundesweit die rote Laterne und massive Einschränkungen bei Anrechnungsstunden ( K6/K9 , Fachberater, Kürzung schulbezogener Anrechnungen pauschal um 10% ) dürfen so nicht Realität werden.
Und schließlich wird auch die Anpassungen zur Klassen- und Gruppenbildung bei der Integration geflüchteter Kinder zu Mehrarbeit bei den Beschäftigten führen und die Bedingungen zugewanderter Kinder und Jugendlicher werden sich weiter verschlechtern.
Es bleibt daher zu hoffen, dass das SMK seine Pläne schnell und gründlich überdenkt.
Mein Vorschlag zur Gewinnung von Lehrkräften: Alle in den Landesämtern für Schule und Bildung und im Ministerium sitzenden Lehrkräfte zurück in die Schulen. Dann wäre das Problem der Unterrichtsversorgung schlagartig behoben. Aber wer sägt schon am eigenen Stuhl …
Hallo W.M.,
vielen Dank für Ihre Gedanken. Schauen Sie gern in die Maßnahmenvorschläge unter Punkt 6 Reduzierung von Abordnungen in die Schulverwaltung. Dort steht: Alle Abordnungen von Lehrkräften an das Sächsische Staatsministerium für Kultus und an das Landesamt für Schule und Bildung werden erneut auf deren pädagogische Notwendigkeit geprüft.
Herzliche Grüße
Lynn Winkler
Wenn rund 1400 Vollzeitlehrkräfte fehlen, löst dies das Problem leider nicht (es sind rund 200 Lehrkräfte in der Verwaltung tätig). Zudem sind in der Schulaufsicht pädagogische Fachkräfte unabdingbar. Die Aufgaben der Schulaufsicht können unmöglich nur von Verwaltungsfachkräften oder Juristen übernommen werden, ohne qualitative Abstrich in Kauf zu nehmen. Für eine qualitativ hochwertige Beratung und Betreuung der Schulen werden pädagogisch und didaktisch- methodisch ausgebildete Experten mit Praxiserfahrung benötigt!
Schade, dass Sie spalten. Kennen Sie die Arbeit, insbesondere die pädagogisch beratenden Tätigkeiten der Kollegen in den Landesämtern? Können Sie sich andere Gründe für den Wechsel vorstellen, gesundheitliche zum Beispiel, die ein unterrichten unmöglich machen? Darüber hinaus laufen Verwaltungsprozesse jetzt schon schleppend. Woher soll also neues Verwaltungspersonal kommen, das dann dringend gebraucht würde?
Statt noch mehr aus ohnehin schon stark belasteten Personal Herauszypressen, wäre es zielführender die Arbeitsbedingungen zu verbessern: vernünftige Raumbedingungen mit Lärmschutz und Arbeitsplatzgestaltung gemäß DGUV (das ist an Schule leider nicht verständlich) und passende Lehrerarbeitsplätze im Schulhaus, so dass Leerstunden im Tagesverlauf effektiv für Vor/Nachbereitung genutzt werden können, anstatt die Arbeitsaufgaben am Abend mit familiären Verpflichtungen kollidieren zu lassen. (In manchen Schulen ist/ war bis vor wenigen Wochen das Lehrerzimmer Arbeitsplatz, Teeküche, Beratungsraum, Lager, Kopierraum, Besprechungsraum, Garderobe alles in einem und für 30 Kollegen stehen 20 Stühle zur Verfügung – öffentlicher kommunaler Schulträger)
Ebenso ist die Schulsozialarbeit eine große Entlastung, deren Finanzierung von den Kommunen langfristig gesichert werden müsste. Solche und weitere Positiv-Maßnahmen ermöglichen Lehrerinnen und Lehrern mehr Kraft für den Beruf aufzuwenden. Nicht wenige würden gern aus finanzieller Sicht mehr arbeiten, können die Belastungsspitzen kräftetechnisch unter diesen Bedingungen aber nicht stemmen bzw. auch nicht mit Familie (Kinder, pflegebedürftige Angehörige) leisten.
Wie wäre es denn mal mit einer riegerosen, Überarbeitung der Lehrpläne und der Unterrichtsfächer, denn Vieles ist überhaupt nicht mehr an unsere Gesellschaft angepasst. Die Kinder sind auf Grund der Vielzahl an Medien und Digitalisierung gar nicht mehr in der Lage zu Lernen wie vor 30 Jahren, sich überhaupt zurechtzufinden im Chaos des Internets und zu Filtern, was ist denn wirklich noch Realität! Diese Gesellschaft bringt gerade mehr Probleme als Problemlösungen mit sich! Vieles, dass uns die Arbeit erleichtern sollte, bringt eigentlich viel mehr Arbeit mit sich. Die Bürokratie wird immer mehr, statt weniger. Unsere eigentliche Arbeit, die Bildung, tritt immer mehr in den Hintergrund und stattdessen ist der Lehrer immer mehr mit Problemlösungen von Schülern und Eltern beschäftigt, da diese einfach nur noch überfordert sind!
Das, was uns eigentlich die Arbeit erleichtern sollte, wird zunehmend zu einer Mehrbelastung und frisst immer mehr Zeit, vor allen Dingen auch im privaten Bereich.
Als Lehrer habe ich das Ziel, am Ende einer zehnjährigen Ausbildung, gut gebildete und für das Leben gerüstete Kinder aus der Schule zu entlassen, aber eigentlich stellt man fest, es ist leider nicht mehr so. Irgendwie kämpft man nur noch gegen Windmühlen.!!!!
Es ist schon erstaunlich, wie viel Kraft und Engagement man von den Kollegen erwartet, die immer für die Schule da waren. Dies auch in schwierigen Zeiten. Seltsam, dass niemand auf die Idee kam, die kraftvolle, besser bezahlte Jugend eine Stunde mehr arbeiten zu lassen!
Dem möchte ich beipflichten. Von älteren Kollegen wurde immer gefordert ( Teilzeit wegen Überhang, Abordnung von der Unterstufe an die Mittelschule ohne finanzielle Besserstellung,Zusatzstudium 6
Jahre neben der regulären Schultätigkeit). Das hatte über die Jahre ernsthafte gesundheitliche Auswirkungen für mich. Dabei bin ich eine Lehrerin aus Berufung. Wenn die Situation verbessert werden soll, müssen ALLE an einem Strang ziehen.
Mich würde interessieren, welche gezielten Maßnahmen zur Gesundheitsförderung der Lehrkräfte gemeint sind, vielleicht Massagen, Sportkurse, Lärmschutz in den Klassenzimmer u.s.w. oder die Untersuchung und Befragung des Amtsarztes?
Mich hätte es sehr gefreut, in irgendeinem Punkt des Maßnahmenpaket auch eine Wertschätzung (von der ja immer gesprochen wird) herauszulesen. Stattdessen kürzt man die Altersermäßigung, überlegt das Stundendeputat zu erhöhen (Arbeiten auf Vorrat), Schüler vor Bildschirme zu setzen und selbstständig arbeiten zu lassen (wer in der Schule arbeitet, weiß wie das endet).
Ich bin seit 30 Jahren sehr gern Lehrerin, nicht verbeamtet und unterrichte seit diesem Schuljahr in all meinen Klassen bis auf die Abschlussklassen Mathematik gekürzt. Das ist die Realität!
Es ist jeden Tag eine Herausforderung und Freude machen die äußeren Umstände wirklich nicht. Ein optimistischer Blick in die Zukunft fällt so sehr schwer.
Der Punkt der Abordnungen ist wiederum zu kurz gedacht. In einer Phase, wo jede Lehrkraft im Unterricht benötigt wird, sollten alle Abordnungen in die Behörden beendet werden. Für Verwaltungsaufgaben gibt es genügend dafür ausgebildetes Fachpersonal, da werden keine Lehrkräfte benötigt. Das dort vorhandene Potenzial muss vollumfänglich für das Wichtigste, den Unterricht, genutzt werden.
Für Fachausbildungsleiter ist das ein herber Schlag ins Gesicht: in anderen Bundesländern erhält man die Stufe A15, hier darf man hochmotiviert junge Leute ausbilden und bekommt dafür eben Stunden reduziert. Diese Rahmung empfand ich bisher als akzeptabel. Wenn die Reduzierung nun gestrichen oder reduziert wird, findet sich kein Nachwuchs mehr. Ein Teufelskreis, den es zu überdenken gilt.
Vermutlich wird hier gesägt, da wir eben nur eine kleine Gruppe sind. Besonders viele Stunden wird es so nicht generiern, aber viel Frust bei uns Fachausbildungsleitern. Vorsicht Sachsen: anderes Bundesländer haben auch schöne Schulhäuser!
Genau so ist es. Meiner Meinung nach reichen selbst die 4 Abminderungsstunden nicht aus um die Mehrarbeit einer Fachausbildungsleitung abzudecken. Zusätzlich arbeiten viele FAL parallel noch an Schule, mitunter sogar als Klassenleitung. Beide Aufgaben sind ohne Abminderung nicht leistbar. Erst recht nicht bei gleichbleibender Qualität, wie ja vom SMK gefordert.
Ich würde unter diesen Bedingungen meine Arbeit als FAL aufgeben (obwohl ich diese Tätigkeit sehr gern ausübe)
Schade, das Lehrerkollegium hat große Hoffnungen in den neuen Kultusminister gesetzt. Leider werden diese wieder enttäuscht. Jahrelang wurde in unserem Bildungssystem alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Und jetzt werden die letzten verbliebenen Lehrer auch noch verheizt. Die älteren Lehrer werden nun erst recht nicht länger bleiben oder längerfristig krank sein. Den jüngeren Lehrern werden Mehrstunden in einem Aufsparplan aufgedrückt, die wahrscheinlich in den nächsten Jahren nicht abgebummelt werden können. Fachberater möchte dann auch keiner mehr werden, geschweige denn in die Schulleitung einsteigen. Das sind eindeutig die falschen Maßnahmen.
Sehr geehrte Frau Winkler,
der spätere Beginn der Altersanrechnung wird definitiv nicht dazu beitragen, die älteren Kollegen länger im Schuldienst zu halten. Sie werden viele vorher verlieren, bedingt durch Erkrankungen oder schlimmer noch durch Kündigungen, da die Arbeitsbedingungen die Grenzen der Zumutung überschreiten. Die Zunahme psychischer Belastungen, fehlender Erziehung und Respektlosigkeit finden keinerlei Beachtung. Für Defizite aus den Schulschließungen während der Pandemie, die sich heute noch auswirken, müssen wir als Lehrer gerade stehen. Rückhalt und Wertschätzung = Null. Eine Anrechnungsstunde von Alters her werde ich so wohl nicht erleben und ziehe es vor eher zu kündigen. Die jetzt zukünftigen 58er durften jahrelang in jeder Hinsicht ausgenutzt werden. Wir durften als Angestellte die Beamten und Seiteneinsteiger ausbilden. Letztere sind 1 Jahr im Dienst, 58 Jahre alt geworden und kriegen Altersabminderung. Bei den Beamten wird sich sicher nichts ändern. Die lachen uns seit Jahren schon aus. Ich persönlich bin mehr als sauer und werde für mich Konsequenzen ziehen. Wieviel Trauerkerzen sollen in Zukunft in den Lehrerzimmer stehen? Gestiegene Lebenserwartung und Gesundheit… aus welchem Märchenbuch stammt diese Einschätzung? Sicher nicht aus den sächsischen Lehrerzimmern.
Und das Lehramtsstudium mal reformieren und attraktiver gestalten? Eine Abbrecherquote von über 40 % in Sachsen sagt schon leider auch etwas aus. Wurde dem schon einmal intensiver nachgegangen? Von all den mir bekannten Absolventen und Studierenden beklagen ausnahmslos alle zu viel Theorie, zu wenig Pädagogik und ein meist sehr unorganisiertes Studium. Die (jungen) Menschen, die das Studium mit einer Vision und großem Herz für unsere Kinder beginnen, werden dabei sehr oft enttäuscht – die Theorieliebenden bleiben ggf. noch. Schade! Dabei geht es um so viel mehr!
Den Einstieg für „Quereinsteiger“ noch attraktiver zu machen, könnte dem recht langen und unattraktiven Studium ggf. noch mehr schaden.
Guten Abend,
es ist sehr erfreulich, dass Herr Kultusminister Klemens 100 Schulen besucht und sich von Schülern, Lehrern und Eltern über die Probleme und Sorgen informiert. Alles ist ad hoc nicht lösbar, erst recht nicht mit leeren Kassen. Jedoch ist das hier veröffentliche Maßnahmenpaket der Anfang und man spürt, dass sich das Kultusministerium mit dem steigenden Unterrichtsausfall nicht zufrieden stellt. Ich habe Kinder in Grund- und Oberschule sowie am Gymnasium. Völlig unverständlich ist, warum nach der Corona – Pandemie die Lernplattform Lernsax nahezu überhaupt nicht mehr als Unterrichtsersatz genutzt wird, sondern nur für Informationszwecke. Wenn beispielsweise 2 Mathematikstunden ausfallen, sollten stattdessen Aufgaben in Lernsax eingestellt werden. Es gibt genügend Arbeitshefte, die am Jahresende oftmals nicht einmal zur Hälfte ausgefüllt sind. Bei längerem krankheitsbedingten Ausfall können über Lernsax auch neue Lerninhalte eingestellt werden – eben wie während Corona. Dieses Potential wird viel zu selten genutzt. Den Lehrermangel in naturwissenschaftlichen Fächern sollte man mit Lehramtsstudenten überbrücken – bestenfalls digital und gleich für mehrere Schulen parallel.
Viel Kraft und Erfolg bei der Umsetzung des Maßnahmenpaketes.
Hier eine Lehrkraft aus Leipzig.
Ich verstehe ihren Wunsch nach Übermittlung von Aufgaben, wenn eine Unterrichtsstunde entfällt. Allerdings hat der Ausfall ja einen (oder manchmal auch mehrere Gründe).
Wenn eine Lehrkraft z.B. krank ist, dann kann sie auch keine Aufgaben einstellen, weil sie eben krank geschrieben ist. Genau so wenn die Lehrkraft auf einer Fortbildung ist. Dann muss der Unterricht idealerweise von einem Kollegen vertreten werden oder er fällt eben aus. Das ist leider so.
Und wer soll die Unterrichtsmaterialien einstellen, kontrollieren etc.? Der kranke Lehrkörper? Dann ist er bald ein Leerkörper …
Und wieder werden die Probleme der letzten Jahre auf dem Rücken der Kolleginnen und Kollegen ausgesessen, die seit vielen Jahren die Fahne hochhalten. Das Anfassen der altersbedingten Abminderungsstunden wird nur dazu führen, dass Kolleginnen und Kollegen mit 63 Jahren in Rente gehen.
Das Reduzieren von Abminderungsstunden für Kolleginnen und Kollegen die als Fachberater*innen, Beratungslehrer*innen, Haupt- und Fachausbildungsleiter*innen oder GTA-Koordinatoren tätig sind wird lediglich zu einer weiteren Herunterstufung der Lehrer führen. Wie viele Seiteneinsteigende gibt es, die dringend die Betreuung durch Fachberater benötigen. Wie viel mehr Betreuung durch Beratungslehrer braucht es? Und dann wird an diesen Unterstützungssystemen gespart?!
Vielleicht wäre es eher sinnvoll, die Lehrerausbildung zu überdenken. Mit diesem Programm nimmt sich der Herr Staatsminister nicht den Problemen an, sondern packt den Kolleginnen und Kollegen, die seit vielen Jahren die Lehre in Sachen hochhalten noch ein Päckchen auf die Schultern.
Wenn diese Erkenntnis das Ziel seiner 100 Schulen in 100 Tagen war, dann hat er Schule nicht verstanden. Es braucht diese besonderen Stellen und Fachkräfte, die gut und besonders ausgebildet sind. Es wäre dann wohl ratsam, er würde mir den Schulleitungen wirklich sprechen und nicht nur den politischen Film abspielen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Also kommen Sie mit all Ihrer Expertise auf die ausgeklügelte Idee die vorhandene Belegschaft weiter unter Druck zu setzen und zu verheizen? Wow!
Damit kann man zwar kurzfristig kleine Löcher stopfen aber schafft langfristig noch größere, den man verliert langfristig mehr Kollegen wegen Krankheit, Burnout und vielleicht einfach „keinen bock mehr auf den Wahnsinn „? Das ist ein Schuss ins eigene Knie!
Warum kommt keiner mal darauf das sinnlose Alibi Studium auf 3 Jahre Bachelor zu kürzen – ist eh komplett nutzlos in der Berufspraxis. Und dann denn Master in der Unterrichtsversorgung zu verbringen! Das nützt Allen! Mehr Lehrer, mehr gehaltener Unterricht. Oder noch besser: nach den 3 Jahren Studium sieht das Referendariat anschließen. Nochmal: ein Lehrer braucht Praxiserfahrung und keine graue wissenschaftliche Ausbildung!! Macht es denn werdenden Lehrern leichter, dann werden auch mehr Leute den Beruf ergreifen. Problem gelöst. Danke!
Und wieder trifft es die Generation der letzten in der DDR sehr gut ausgebildeten Lehrkräfte, die bisher alle Umstrukturierungen gewuppt haben! Die bisher ab dem 55. Lebensjahr wirkende Anrechnung wurde vor nicht allzu langer Zeit vom 55. bereits auf das 58. Lebensjahr anhoben und nun soll es erst ab dem 63. Lebensjahr eine Anrechnungsstunde geben!! Das ist ein Schlag ins Gesicht für all diejenigen, die bisher alle Veränderungen mitgetragen haben, die ausgebrannt sind und erneut keinerlei Wertschätzung erfahren. Das ist der falsche Weg.
Prüfungen der pädagogischen Notwendigkeit von Abordnungen an die Behörden sind sinnvoll. Was genau nützt jedes einzelne Tun den Kindern und Jugendlichen konkret in ihrem Bildungsalltag? – das muss die Grundfrage sein. Wenn es ein Dorf braucht, um ein Kind großzuziehen, braucht es sehr sehr viele Menschen, um eine Kohorte zu bilden. Je mehr direkt am Kind arbeiten, desto hilfreicher für alle. Echte Assistenzkraft muss an die Schulen. Dass bestehende Lehrkräfte irgendwas noch mehr arbeiten sollen, ist der falsche Weg. Das ist kurzsichtig, rücksichtslos und unhöflich.
Kann das sein,dass die Maßnahmen genau diejenigen betreffen,die man in Zwangsteilzeit geschickt und die Verbeamtung verweigert hat? Werden die Kolleg*innen als offenen Affront sehen.
Hallo.
Vielleicht könnte man auch den allgemeinbildenden Unterricht in der Berufsschule auf das erste Lehrjahr reduzieren. Setzt Kräfte frei.
Und mittelfristig auch mal darüber nachdenken, die Schulformen Berufliches Gymnasium und Fachoberschule zusammenzuführen bzw. eine von beiden zu streichen … Schafft ebenfalls Freiräume, vor allen für allgemeinbildene Fächer…
Nur so als Anregung…
Unterrichtsausfall, ein lange bekanntes Thema. Und wieder sollen „die Alten die Kartoffeln aus dem Feuer holen“. Die Alters-Abminderungsstunde(n) war auch eine gewisse Art der Wertschätzung. Die Altersgruppe >55 hat alles mitgetragen was in den letzten Jahren falsch gelaufen ist, ist nicht verbeamtet wurden und jetzt sollen wieder diese Kolleginnen und Kollegen die Retter sein? Ist ja nett geschrieben: „verbesserte Gesundheit“ und „Gesundheitsvorsorge“ (???). 26 Stunden mit 60 vor vollen Klassen bei den Problemen die in der Schülerschaft herrschen? Ich vermute da wird es wieder mehr Ausfälle geben. Und die Leidtragenden sind dann wieder die SuS… Mit 65 die Abminderung ist kein Trost, es gibt Gründe warum Kollegen eher aus dem Dienst ausscheiden und wahrscheinlich jetzt erst recht.
Wie wäre es denn mit Anpassung des Studiums für Lehramtler? Die Abbruchquote ist einfach zu hoch.
Über den Punkt mit den Abminderungsstunden bin ich mehr als enttäuscht und es macht mich traurig.
Positiv sind einige andere Punkte auf der Liste und ich hoffe in Zeiten der Digitalisierung kommt nun endlich die „Verknüpfung von Notenverwaltung, Zeugnisdruck und Statistik“, ja ich habe die 7 Seiten bis zum Schluss gelesen.
…wieder werden die älteren Kolleginnen und Kollegen über Gebühr benachteiligt. Wir kämpften gegen eine Zwangsteilzeit, wir kämpften für eine Verbeamtung. Uns hat es gar nichts genützt, nein, die Zweiklassengesellschaft zog ins Lehrerzimmer ein. Warum setzt man fort nicht an???
Idee: Die Beamten geben 2 Stunden mehr als die Angestellten und älteren Kolleginnen und Kollegen.
Warum wird immer wieder bei der Generation, die die Schulen seit 20/30 Jahren in jeder schwierigen Situation am Laufen gehalten hat und Spitzenergebnisse im deutschlandweiten Vergleich erarbeitet, über alle Maßen gespart. Womit haben wir das verdient?
Sehr geehrte Anja, woher nehmen Sie die unglaubliche Idee, Beamte einfach 2 Stunden mehr arbeiten zu lassen. Auch verbeamtete Mitarbeiter haben Nachteile, vielleicht sollten Sie sich da mal schlau machen! So schürt man noch mehr die sogenannten 2 Klassen im Lehrerzimmer. Unglaublich!
Diese „bahnbrechenden“ Maßnahmen zeigen eindrucksvoll, was passiert, wenn man ein Schulsystem wie eine Excel-Tabelle behandelt. Wenn Lehrer plötzlich zu austauschbaren Zahlenkolonnen werden und Schülerzahlen als lästiger Störfaktor empfunden werden, entstehen Konzepte, die genauso kühl und herzlos wirken, wie der Lebenslauf ihres Urhebers vermuten lässt. Altersermäßigungen verschieben, Fachberaterstunden zusammenstreichen, Fachfremde durch Crashkurse jagen – solche Vorschläge können wirklich nur aus dem Ministerbüro kommen, in dem Realität und Theorie so elegant getrennt sind wie Zahlen und Menschen.
Besonders mutig ist die Idee, Gymnasiallehrer wie Springer auf einem Schachbrett einzusetzen und Grundschullehrkräfte zum Einsatz an Oberschulen umzuschulen – wer braucht schon Fachlichkeit und pädagogische Qualität, wenn man doch einfach Stellen verschieben kann?
Die Idee, ältere Lehrer erst mit 63 zu entlasten, könnte fast als „mutiges“ Rentenkürzungsprogramm verstanden werden – oder als Versuch, die Lehrer so lange zu beanspruchen, bis sie ohnehin freiwillig flüchten. Schließlich scheint man anzunehmen, dass Lehrkräfte jenseits der 60 nur noch minimal wertvoll für die schulische Bildung sind, solange sie nicht maximal ausgelastet werden.
Die Übertragung der GTA-Koordination auf Assistenzkräfte klingt auf dem Papier hervorragend, sofern man Assistenzkräfte im Schulbereich nicht für genauso knapp hält wie Lehrkräfte selbst. Und selbstverständlich, digitale Tools werden die Unterrichtsausfälle kompensieren – schließlich funktioniert digitaler Unterricht ja immer reibungslos, wie die letzten Jahre eindrucksvoll gezeigt haben.
Kurzum: Diese Maßnahmen wirken weniger wie eine Strategie zur Verbesserung der Bildung, sondern eher wie die hastigen Entscheidungen einer Behörde, deren Hauptziel es ist, die Statistik zu schönen – koste es, was es wolle. Ein solches Maßnahmenpaket verdient vielleicht eine Eins in Betriebswirtschaft, aber kaum eine ausreichende Note in Bildungsqualität.
RS
Herzlichen Dank für den Tipp, dass diese Maßnahmen zurückgezogen werden,wenn die Schülerzahlen wieder passen.
Das wird mir (59J.) und meinen Altersgenossen sicher ein großer Trost sein.
Vielen Dank
Das ist die optimistische Lesart.
Bekannterweise wird zunächst geprüft. Warum bewährtes später zurücknehmen, wenn es funktioniert? Das hatten wir schon bei der temporären Stundenanhebung. Diese blieb bis heute.
Hallo, bitte gebt den Seiteneinsteigern eine Chance. Konkret hatte ich schon ein Jobangebot- jedoch befristet über 2 Jahre (das gibt es kaum in der Industrie) und für einen Hungerlohn im Vergleich zu den anderen Lehrkräften, dazu kommt der Quatsch mit den zwei Fächern, obwohl man hochausgebildeter Ingenieur ist. Jeder Ing kann mindestens Mathe, Physik, WTH und ggf. Chemie unterrichten. So verliert ihr viel Potential.
…Jeder Ing kann mindestens Mathe, Physik, WTH und ggf. Chemie unterrichten. …
haben Sie das schon probiert? Bei uns sind eremitierte (Mathematik-) Professoren im MatheUnterricht gescheitert 😉
Wieso können Sie als Ingenieur unterrichten? Ich brauchte dafür ein Pädagogikstudium. Lehrer kann eben NICHT jeder.
Wenn wir die Lehrer im Unterricht haben wollen, dann sollten wir die Sozialarbeiter wohl nicht alle zu April entlassen? (Dresden)
Und Lehrer sollten wohl auch besser in den Ferien zu Erasmus fahren als mitten in der Schulzeit…
Ich kann nur mit großer Sprach- und Fassungslosigkeit betreff der Maßnahmen gegenüber der Lehrerschaft im Alter von 57/58 Jahren den Kopf schütteln. Meinen Sie wirklich, dass der von Ihnen geschaffene Anreiz fruchten wird? Sie fahren damit noch mehr auf Verschleiß von so gewertschätzten Kollegen und Kolleginnen. Damit kann ich die Worte der Wertschätzung des Ministers nicht ernst nehmen. Es ist eine erneute Ohrfeige für diejenigen, die über Jahrzehnte das sächsische Schulsystem aufrecht erhalten haben. Ohne diese wäre noch eine größere Bankrotterklärung eines maroden Systems notwendig geworden.
Mir entzieht sich jedes Verständnis für solch eine formulierte Maßnahme.
„Es fällt aber weiter zu viel Unterricht aus. Das können wir nicht länger verantworten …“
Die Verantwortung bleibt aber einer verfehlten Schulpolitik seit 1990. Und diese Schulpolitik war seither in CDU-Hand. Die hausgemachten Probleme werden aber plötzlich auf Kosten der ältesten Lehrerinnen und Lehrer gelöst, die man schon um die Verbeamtung betrogen hat.
Toll!
Was ist mit den Inklusionsstunden? Diese reichen i.R. vorne und hinten nicht, um allem gerecht zu werden… Was mit den Stunden der Beratungslehrer? Auch diese sind sehr knapp bemessen. Was ist mit den Lehrkräften mit besonderen schulischen Aufgaben?
Anrechnungsstunden klingt immer nach Geschenk… das ist es nicht, sondern diese kompensieren in vielen Fällen nicht ansatzweise den Aufwand, der hinter einzelnen Aufgaben steckt. Überstunden in großem Stil sind bei vielen Lehrern als Folge Usus und werden weder erfasst noch vergütet. Und bevor man mich hier falsch versteht: Man tut es gern, ohne sind viele Kinder verloren. Die Schülerschaft hat sich innerhalb der letzten Jahre gewandelt, die Probleme sind komplex, vielfältig und vor allem: häufig.
Werden diese Stunden tatsächlich gekürzt, fallen entweder die Schüler runter, oder aber sie werden aufgefangen zu dem Preis, dass die engagierte Lehrkraft über kurz oder lang im Burn-out landet und der Schüler somit doppelt gestraft ist. Mir scheint, das ist kein guter Plan.
Selbiges gilt für die Altersstunden… Ich glaube, der krankheitsbedingte Ausfall als Folge wird unterm Strich die theoretische Abdeckung aufheben, wenn nicht gar senken – und das wiederum zu Lasten der Schüler, Lehrer ( und Krankenkassen).
Ich habe es heute mehrfach gelesen und kann nicht glauben, dass meine Generation 55+, die bereits bei so vielen Maßnahmen, die oben schon erwähnt wurden, die Verlierer waren und das hat mit Jammern nichts zu tun. Ich sehe, wie meine Kollegen, die im kommenden Schuljahr nach 45 Jahren aus dem Schuldienst ausscheiden, nach Hause gehen, obwohl ich weiß, dass sie allesamt Vollblutlehrerinnen sind. Haben die nicht auch ein Recht auf einen Ruhestand??? Halbwegs gesund und vielleicht auch noch im besten Fall mit dem Partner ein paar schöne Jahre im Kreise der Enkel oder Familie??? Viele beziehen nur die Rente und keine Pension, da sie ja damals zu alt für die Verbeamtung waren und trotzdem Vollzeit gehen, damit die Rente stimmt. Jede Stunde kostet Kraft, jede Abminderung ein Geschenk. Ich wünschte mir, dass alle die, die zu entscheiden haben, jede Woche 27 Stunden vor den Kindern stehen und unterrichten, dann zu Hause – Vorbereitung, Nachbereitung und Familie, Arztbesuche und vielleicht auch noch die Pflege der Eltern wuppen…..und dann eine Entscheidung treffen!!!!
Liebes SMK,
mir fehlen die Worte, wenn Sie diese Maßnahmen damit begründen, dass Ihnen die gute Bildung unserer Schülerinnen und Schüler am Herzen liegt. Bildung ist mehr als nur Unterricht!!! Sie torpedieren übrigens damit ihr eigenes, theoretisch gut überlegtes, Projekt von „Bildungsland 2030“. Dieses bräuchte nämlich gesunde und motivierte Lehrkräfte, das wird wohl mit diesen Maßnahmen nicht zu machen sein…Schade!
Außerdem vermisse ich als ältere Kollegin nicht nur die Wertschätzung unserer bis hierhin geleisteten Arbeit, es fehlt mir v.a. auch das Eingeständnis ihrerseits, in den letzten Jahrzehnten eine fehlgeleitete Bildungspolitik gemacht zu haben und damit verbundenen eine ehrliche Entschuldigung. Und wenn das erfolgt ist und Sie mit den an Schule beteiligten in einen echten Austausch getreten sind und um die besten Lösungen für alle gerungen haben, dann und nur dann haben Sie mein Vertrauen zurück.
Mit freundlichen Grüßen
S. Tomasini
Ich kann A.W. nur beipflichten! A.W. hat dabei aber auch die Jahre der Zwangsteilzeit vergessen. Eine Generation Lehrer wird hier benachteiligt, die, die den Laden haben am Laufen gehalten. Ob man uns dann damit motivieren kann länger zu arbeiten, wage ich zu bezweifeln.
Schulbezogene Anrechnung kürzen? Bekommt dann der PITKo, der den hybriden Unterricht und die digitalen Unterrichtseinheiten vorbereiten und begleiten müsste, auch keine Stunde mehr? Wo kommen denn die digitalen Unterrichtseinheiten her? Etwa die alten „E-Learning-Module“, die bis jetzt nicht korrigiert wurden?
Weniger Korrekturaufwand und dafür K6/K9 weg? Wurden nicht eben erst die Abituraufgaben um Wahlaufgaben ergänzt, die man als pflichtbewusster Lehrer dann auch in Klausuren verwendet, damit die Schüler vorbereitet werden??
Ich bin gespannt!
Also sind das keine Vorschläge sondern beschlossene Maßnahmen??
Wo bleibt die Autonomie der Schulen selbst für kreative Lösungen zu sorgen oder ist das beim fächerverbindenden Unterricht mitgedacht?
Ich hoffe, dass die Kündigungswelle nach dieser Veröffentlichung ausbleibt, aber ich sehe nicht, dass sich Kolleg*innen dadurch respektvoll behandelt fühlen.
Liebe Sanja Liebermann,
vielen Dank für Ihre Nachfrage. Gern am Anfang des Beitrags nachlesen: Die vorgestellten Maßnahmen sollen nach weiteren Beratungen Ende Mai beschlossen werden.
Herzliche Grüße
Lynn Winkler
Da will der neue Minister aber Zeichen setzen.
Herr Piwarz hat es einige Jahre versucht aber ohne -messbaren- Erfolg. Jetzt versucht sich der Nächste, mit zum Teil seltsamen Maßnahmen.
Die älteren Lehrer, die nicht verbeamtet wurden, selten fehlen und einen fundierten Unterricht halten, werden bestraft.
Ich bin sehr froh, dass ich jetzt mit 63 Jahren aus dem Schuldienst ausgeschieden bin, wenn ich das lese.
Das das SMK alle Grundschulwettkämpfe aus Kostengründen bis Schuljahresende gestrichen hat, ist ebenfalls unverantwortlich.
Sachsen will die Olympischen Spiele ausrichten, und den Kleinsten werden die Wettkämpfe gestrichen.
Setzen: Note 6
Wo steht das, dass die Wettkämpfe gestrichen werden? Würd ich gern als Sportlehrerin wissen.
Frau Winkler, zum Glück sind es ja nur Vorschläge. 😉 So wird es nicht funktionieren. Noch mehr Be- anstatt Entlastung führt zu noch mehr Unterrichtsausfall. Lehrerberuf attraktiv gestalten, heißt nicht mit mehr Geld zu locken, sondern bessere Bedingungen zu schaffen, Gesundheitsförderung zu stärken und nicht das kranke Pferd noch weiter zu reiten.
Ich verstehe den Ansatz, Unterrichtsausfall an den Schulen zu minimieren. Hätte mir jedoch gewünscht, dass ehrlich kommuniziert wird, wie es zu dieser Situation kommen konnte…
Es geht mit all diesen Punkten in erster Linie um Quantität. Die Qualität des Unterrichts wird jedoch durch einen ganzen Teil der geplanten Veränderungen noch weiter leiden.
Ältere Lehrkräfte sehen sich nicht wertgeschätzt, ist ihre Kraft und Motivation am Ende,folgt Krankenstand und Unterricht pro forma. Die sowieso schon unterbesetzten Fachberaterstellen werden noch weniger, folgt ebenso Qualitätsminderung durch ausbleibende fachliche Beratung. Schulartfremde Lehrkräfte benötigen, entsprechende pädagigische Eignung vorausgesetzt, längere Erfahrungszeiten, um qualitativ hochwertigen Unterricht durchzuführen. Aufgaben in verschiedenen Bereichen außerhalb von Unterricht sollen von Assistenzkräften übernommen werden – wo kommen diese her?
Keine Beurteilungen mehr auf Zeugnissen sind fast kein Aufwand und führen zu weniger Transparenz. Kürzungen bei den Kollegen in der Ausbildung werden auch dort zu Nachteilen in der Ausbildungsqualität führen.
Vielleicht ist es möglich, mir in den angeführten Punkten Antwort zukommen zu lassen. Vielen Dank.
Ich schließe mich A.W. vollständig an.
Ich werde jetzt 58 und war nie krank. Nun steht es mir wohl bevor.
Streiken wird auf Grund dieser Pläne keiner, es gibt ja fast nur noch Beamte…
Die Schüler werden demotivierte Lehrer und Schulleitungen haben.
Hoffentlich ist noch ein kleiner Teil der Maßnahmen abzuwenden und ein winziger Widerstand hörbar.
Wenn Sie wissen, dass kaum ein Lehrer es Bus zur Altersgrenze schafft; ist es da nicht naheliegend, dass das etwas mit der Belastung zu tun haben könnte? Und ist dann klug, diese Leute MEHR zu belasten, so dass dann mutmaßlich noch mehr vorzeitig ausscheiden und also Null Unterrichtsstunden leisten werden?
Meine älteren Kollegen sind die,die ständig Mehrarbeit leisten,fast nie krank sind und dann soll die Entlastungsstd.gedtrichen werden, das ist definitiv der falsche Weg. Mein Vorschlag verbeamtete Lehrer in Vollzeit einzusetzen u nur in begründeten Fällen Teilzeit zu erlauben. Die Abgabe von GTA usw.finde ich vernünftig. Das Studium der Quereinsteiger zu verkürzen finde ich nicht gut,da ohnehin schon Unterrichtserfahrung fehlt u die Tiefgründigkeit, die wir in 5 Jahren Studium erlangt haben. Ich denke es sind gute Ansätze da,aber da Lehrer ohnehin schon mehr Std arbeiten als sie bezahlt bekommen, sehe ich noch viel Potential zu Verbesserung der Lehrbedingungen ,sicher nicht durch Kürzungen der Altersstd..
Bitte erläutern Sie, was Sie mit Studium der Quereinsteiger meinen und wie viele Jahre das dauert.
Ich habe meine 3 Stunden Altersermäßigung, ich würde darauf nicht bis 65 warten, besonders nicht nach dieser Wertabsage.
Mal sehen wer die Kurse in der sek2 noch übernimmt. Unser neuer Minister hat dieses Problem scheinbar nicht wirklich erfasst. Anrechnung ohne Vorgabe, das gibt noch mehr Punkte für Missgunst (siehe Angestellte vs Beamte).
Meines Wissens gibt es auch Fachberater und Fachleiter am Seminar nicht „auf der Straße“.
Ohne jetziges MAU Stunden-Modell wird die Bereitschaft für Mehrarbeit auch zum Risiko. Konnte man doch Abi Zeiten z. B. zur Korrektur oder auch Vorbereitung der Prüfungsaufgaben nutzen. Jetzt soll man für diesen nicht unerheblichen zeitlichen Mehraufwand schon mal vorarbeiten.
Ja, holen Sie die Kollegen aus den Ämtern zurück wenn diese es denn noch können.
„…fächerverbindendes Lernen, digital gestütztes Selbstlernen, hybrider Unterricht …“ Das klingt klug, ist aber hier nur als Krücke ausgedacht.
Voll stimme ich meinem Kollegen A.W. zu!!
MH..
Sehr geehrte Frau Winkler,
ich möchte Sie zitieren: „…weil wir die Situation der Lehrkräfte dieser Generation genau kennen.“
Das ist eine treffende Aussage. Auch ich gehöre dieser Generation an, habe über ein Jahrzehnt lang Teilzeit arbeiten müssen; die Pflichtstundenzahl wurde erhöht ohne Ausgleich, es dauerte, bis wir in die E13 kamen. Wir sind im Osten sozialisiert und haben (leider) nicht gelernt, zu Dingen „Nein“ zu sagen, sondern haben versucht, den SuS das Beste mitzugeben. Das genau wissen Sie über unsere Generation und nutzen es scheinbar schamlos aus.
Wir sind mit 62 Jahren 40 Jahre im Dienst. Solange wird kaum einer der jungen KuK noch als Lehrer arbeiten, denn keiner ist mit 22 Jahren bereits voll ausgebildet. Wir sind nicht enttäuscht, sondern wütend! Denn nun sollen wir, die wir auch jetzt ganz nebenbei junge Studenten, LAA und Seiteneinsteiger ausbilden, inkludieren zum Nulltarif, das von den sächsischen Regierungen der letzten Jahrzehnte völlig vermasselte Schulsystem auf möglichst hohem Niveau retten?
Ich gehe davon aus, dass Sie mit enormen Gegenwind zu rechnen haben. Ich hoffe und wünsche, dass alle sogenannten alten KuK laut werden!
Es erscheint grotesk die Arbeitsbedingungen älterer Lehrer zu verschlechtern und im gleichen Papier deren oft frühes Ausscheiden aus dem Schuldienst zu beklagen.
Die strukturellen Probleme, die junge und alte Lehrer aus dem Beruf treiben, werden gar nicht angesprochen. Das lasche Durchgreifen vieler unterer Behörden gegen Problemschüler, die desolate Lage der häufig realitätsfernen Inklusion, riesige Klassen mit zunehmend problematischen Schülern- all dies sind Punkte, welche Lehrer zunehmend unter Druck setzen.
Zudem ersticken die Schulleitungen in Berichtpflichten und Anträgen für Fördertöpfe. Wie überall im ÖD werden die Gehaltsabstände für die Führungsebenen abgeschmolzen. Dies macht Leitung unattraktiv.
Lösungsvorschlag: Mehr Kompetenz über Budgets und weniger Verwaltung für die Leitungen, keine ideologisch motivierten Anpassungen am Schulsystem um jeden zum Abitur zu schleppen, sondern eine Qualitätsoffensive mit hohen Ansprüchen. Wenn die Gymnasien wieder für die Bildungselite da sind, spart man Personal das aktuell das erhöhte Aufkommen in Klassen 11 und 12 unterrichtet ein. Dieses kann wo anders gut gebraucht werden.
Die bestmögliche Bildung erreicht man u.a. mit gesunden, leistungsfähigen Lehrern, die Zeit für kreatives Handeln haben und stressresistent gegenüber den bestehenden und zukünftigen Aufgaben sind. Erreichten kann man so etwas mit Wertschätzung und Fürsorge.
So kann ein stabiles Lernenumfeld geschaffen werden!
Die jetzt getroffenen Maßnahmen zielen in die falsche Richtung angesichts der bestehenden Arbeitsbelastung. Aber „Sobald es zu einem Rückgang der Schülerzahlen und zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung kommt, wird es eine Rückführung der Maßnahmen geben können.“ Eine Rückführung des Deputates von 26 auf vor Unzeiten geltende 24 Unterrichtsstunden steht auch noch aus …
Hat schon jemand nachgedacht, wie man frühzeitig ausgeschiedene Kollegen zurückgewinnen kann? Wenn ich nur einen Tag 5 Unterrichtsstunden pro Woche in der Schule arbeiten könnte und nebenbei freiberuflich tätig sein dürfte, würde ich zurückkommen. Bis jetzt ist es so, dass man mit Kindern bis auf 14 Stunden runtergehen darf und nebenberuflich 1/5 davon arbeiten. Kinderlose Kollegen dürfen nicht mal reduzieren! Ich hätte noch theoretisch 27 Jahre bis zur Rente.
Einige Maßnahmen wie die Prüfung der Abordnungen als SMK und LaSuB scheinen wirklich sinnvoll, denn da geht für Verwaltungsaufgaben, die auch andere übernehmen könnten, sehr viel Unterrichtspotenzial drauf.
Eine andere Maßnahme wurde leider bisher gar nicht ausreichend in Betracht gezogen: man könnte das Lehramtsstudium in ein duales Studium umwandeln. Das würde mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. 1. deutlich höherer Praxisanteil im Studium. Vorteil für die Studierenden: Verdienst schon zu Studienzeiten. 2. dementsprechend mehr unterstützendes Personal an den Schulen. Sicherlich noch nicht vollständig ausgebildet aber da noch kurz nach dem Abi doch meistens noch recht gut im
Stoff und dennoch eine personelle Entlastung.
3. Stärkung des ländlichen Raumes: Studierende würde nur für den Therorieteil in die Ausbildungsstätten bzw. Unistädte fahren. Dadurch besteht die Chance, dass sie in ihrer Heimatregion wohnhaft bleiben und sich nicht erst 5 Jahre lang Leben und Familie in der Großstadt aufbauen.
4. Verkürzung der Ausbildungszeit, weil durch den hohen Praxisanteil das Ref. direkt Teil des Studiums sein könnte.
6. knüpft an Punkt zwei an: die Maßnahme würde nicht erst nach 5 Jahren greifen sondern quasi sofort Wirkung entfalten. Ausbildugnsschule könnte die spätere Arbeitstsätte bleiben. Das würde 7. auch die Planbarkeit der Ausbildungskapazitäten zeitlich näher an den akuten Lehrerbedarf heranrücken.
Fazit: man könnte auf sehr vielen Ebenen mit so einer Maßnahme vergleichsweise schnell Verbesserung schaffen.
Hallo MichaB,
wir bedanken uns für Ihr Feedback und Ihre Vorschläge.
Herzliche Grüße
Lynn Winkler
In Punkt 4 „Mehr Praxiserfahrung im Lehramtsstudium“ werden einige dieser Forderungen bereits aufgegriffen und an den Hochschulen gibt es bereits Projekte, die erfolgreich die Schulpraktika neu denken, z.B. „Praxis im Lehramtsstudium“ an der Uni Leipzig und auch das Projekt für Theorie-Praxis-Verzahnung der TU Dresden, das mit Erfahrungen aus dem semesterbegleitenden Praktikum an der Universitätsschule Dresden nun bereits den Stundenausfall an ausgewählten ostsächsischen Schulen abmindern hilft.
Sehr zielführende Ideen, über welche echt nachgedacht werden muss. Da ich in der Lehrkräfteausbildung arbeite, kann ich nur dazu auffordern, darüber intensiv zu diskutieren!
Vielleicht wäre es auch noch eine Maßnahme, grundständig ausgebildeten Lehrenden, die an freuen Schulen arbeiten/ gearbeitet haben, nicht nur 2 Jahre Berufserfahrung, sondern die tatsächliche Anzahl an Berufsjahren anzuerkennen. Dann könnten sie auch ohne vierstelligen Verlust ins staatliche Schulsystem wechseln. So, wie es jetzt ist, ist es äußerst unlukrativ.
Guten Tag,
diese Maßnahmen, da schließe ich mich A.W. an, sind ein Faustschlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen, die seit Jahren/ Jahrzehnten den Schulbetrieb aufrecht erhalten und Sachsen immer wieder im Vergleich mit anderen Bundesländern glänzen lassen.
Im Wissen, dass die „Alten“ keine Chance haben, sich beruflich neu zu orientieren, werden sie erneut zur Kasse gebeten! Vor allem
gesundheitlich!
Die Altersermäßigungen sind bestimmt nicht die Stunden, die am Kollaps des sächsischen Schulsystems schuldig sind. Aber es sind die Stunden, die es den älteren Lehrerinnen und Lehrern ermöglichen, noch im Schulbetrieb tätig zu sein und dann vor allem in WÜRDE ausscheiden zu können.
Es ist leider wieder ein Ökonom, der über Sachsens Schule entscheidet und die Leistungen der älteren Kolleginnen und Kollegen mit Füßen tritt.
Das ist eine Schande!
K.S.
Ich begrüße es sehr, dass künftig ausschließlich Assistenzkräfte die GTA-Koordination an Schulen übernehmen. Allerdings ist es entscheidend, dass diese auch über die notwendigen Qualifikationen verfügen. Dazu gehört insbesondere die Fähigkeit, eigenständig zu arbeiten sowie die deutsche Sprache sicher zu verstehen und anzuwenden. Nur so kann eine reibungslose und effiziente Koordination gewährleistet werden.
🙁 sind das die Ergebnisse der Schulbesuche und ersten Zwischenberichte der Arbeitszeitstudie?
Was war das heute für eine aufgewühlte Diskussion im Lehrerzimmer nach dem Unterricht. Ist das Wertschätzung für die älteren Kollegen ab 58, die seit Jahren das Schulsystem aufrechterhalten? Jetzt wäre eine Stunde Anrechnung möglich…nein erst mit 63. Gerade die 57/58 er Kollegen waren seit der Wende die Verlierer: Erst nur Teilzeit-wegen Überhang, dann zu alt für die Verbeamtung und jetzt keine Altersstunde mehr. Ist das wirklich gewollt? Soll so der Unterricht abgedeckt werden….auf Kosten der alten Kollegen? Wirtschaftlich gedacht ja, aber nicht wertschätzend für diese Altersgruppe.
Auch die schulbezogenen Anrechnungen sollen gekürzt werden? Sind doch jetzt schon zu wenig. Selbst der Schulleiter müsste mehr bekommen, da er laut Arbeitszeitstudie jetzt schon mindestens 3 Stunden pro Woche mehr arbeitet. Sollen so Schulleiter gefunden werden??
Fachberaterkürzungen ist eine Möglichkeit, die unterstützt werden kann. Weniger Klausuren/Klassenarbeiten, alles ok, aber bitte unbedingt die Staffelung der Altersstunden überdenken, sonst sind diese Kollegen krank. Unser Wunsch: Liebe Arbeitgeber, achte auf die Arbeitskraft deiner Leute. Keiner will mehr Geld, wir wollen nur gesund bleiben.
Hallo A.W.,
vielen Dank für Ihr Feedback. Gern ein paar Worte dazu: Uns ist bewusst, dass es kein einfacher Weg ist. Wir können nachvollziehen, dass die älteren Kolleginnen und Kollegen enttäuscht sind. Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, weil wir die Situation der Lehrkräfte dieser Generation ganz genau kennen. Bevor wir diesen Schritt gegangen sind, haben wir alle anderen Maßnahmen zur Lehregewinnung und Verbesserung der Unterrichtsversorgung ausgeschöpft. Wir haben den Lehrerberuf attraktiver gestaltet, wovon auch die Grundschullehrkräfte profitiert haben (Höhergruppierung). Es fällt aber weiter zu viel Unterricht aus. Das können wir nicht länger verantworten, denn die Leittragenden sind die Schülerinnen und Schüler. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Schülern die bestmögliche Bildung zu bieten. Sobald es zu einem Rückgang der Schülerzahlen und zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung kommt, werden wir auch über eine Rückführung der Maßnahmen sprechen können.
Erlauben Sie mir noch eine Ergänzung: Schauen Sie gern auch in den Brief von Kultusminister Conrad Clemens an die Lehrkräfte. Diesen haben wir noch im Beitrag verlinkt.
Herzliche Grüße
Lynn Winkler
Hallo „A.W.“, vielen Dank für den Kommentar. Dieser scheint durch die Lupe betrachtet richtig. Sicher kann man Lösungsansätze mehrseitig betrachten, dabei kann auch das Verkleinerungsglas für Gesamtheitlichen Überblick herangezogen werden. Unpopulär vielleicht. Notwendig, sicher auch. Lösungsansätze wurden von dir keine benannt. Schade. Dennis
Wer heute in der Schule war, überlegt sich ernsthaft wie weiter. Während junge Kollegen in Watte gepackt werden, sollen die Kollegen ab 50 es wieder ausbaden. Herzlichen Dank! Bei den Maßnahmen wird es Zeit, sich als Lehrer einen neuen Job zu suchen oder die Rente auch mit hohen Abschlägen in Anspruch zu nehmen. Ich gehe davon aus, dass mit diesem „Maßnahmenpaket“ kein Kollege gehalten wird. Fragt das SMK eigentlich bei Kündigung vor Renteneintritt nach den Gründen? Das wäre mal eine Maßnahme. Müsste nur noch ein Plan abgeleitet werden. Der Herr Staatsminister hat sich damit keinen Gefallen getan.
Inwiefern werden junge Kollegen denn „in Watte gepackt“ und warum ist das ein Problem? Am Ende sitzen alle im gleichen Boot und haben es „auszubaden“. Ich glaube, dass es nicht gerade konstruktiv ist sich in einem Kollegium oder Team gegenseitig auszuspielen.
Eine Abminderungsstunde erst ab 63 Jahren, nach 43 Dienstjahren. Ich empfinde es als unglaublich, wie man mit gestandenen Lehrkräften umgeht.
Bevor ein Arbeitszeitkonto eingeführt wird, sollte sich mein Arbeitgeben erst einmal um die gesetzlich vorgeschriebene Erfassung der tatsächlichen Arbeitszeit kümmern. Eine Studie mit Stichproben reicht da nicht aus.
Sie sollten sich schämen, die politischen Versäumnisse auf dem Rücken der Lehrer, besonders auch der älteren, ausbügeln zu wollen.
Ich würde mir einen klaren Fokus auf Qualität statt Quantität wünschen. Mehr Unterricht bringt keine Bildungsgerechtigkeit in einem System in dem diese gar nicht funktioniert! Wir brauchen endlich eine komplette Reform des Systems wenn wir wollen das unsere Kinder auf das Leben vorbereitet werden was sie erwartet. Kein unterrichten mehr! Nur noch Aufrichten!
Vielleicht wäre ja auch eine Maßnahme, das lange Studium der Seiteneinsteiger zu verkürzen bzw. anzupassen, damit diese mehr an den Schulen sein könnten. In anderen Bundesländern ist dies auch der Fall.
Sehe ich auch so, gerade gestandene Seiteneinsteiger die in der freien Wirtschaft Lebens- und Berufserfahrung gesammelt haben von Anfang an adäquat entlohnen dann müssen sie sich nicht jahrelang mit Stundenminderung nochmal qualifizieren nur um das gleiche Gehalt wie andere Lehrer zu erreichen.
Vorschlag : So kann man deutlich mehr Lehrerstunden gewinnen.