Führen mit Weitblick

Führen mit Weitblick

Von der Landwirtschaft in die Industrie: Ingo Hunger ist studierter Landwirtschaftslehrer, heute leitet er seit über einem Jahrzehnt die Industrieschule, das Berufliche Schulzentrum für Technik I in Chemnitz. So wie schon seine Vorgänger blickt der Schulleiter weit voraus: Er will seine Schule fit für die Zukunft machen.

Ingo Hungers Arbeitsplatz ist ein Original. Sein großzügiges Büro ist mit fast 100 Jahre altem Rüsterholz vertäfelt, dem Holz der Ulme. Der Blickfang ist ein rund zwei Meter langer Schreibtisch aus demselben Material, über und über mit Unterlagen bedeckt, genauso wie die große Magnetwand dahinter. Bis auf wenige Ausnahmen ist hier alles so alt wie die Schule selbst: Die Industrieschule Chemnitz wurde nach vierjähriger Bauzeit 1928 eröffnet. Sie wirkt von außen wie eine wehrhafte Backsteinburg. »Ein lebendiges Museum«, sagt Ingo Hunger. Doch die Schule ist mehr als das: Die Hülle mag historisch sein, hinter den Türen findet aber moderner Unterricht statt.

Von der Landwirtschaft zur Industrie

Seit dem Schuljahr 2011/12 leitet Ingo Hunger das Berufliche Schulzentrum für Technik I in Chemnitz. Die mehr als 1.700 Berufsschülerinnen und -schüler lernen hier das fachtheoretische Wissen für ihren Ausbildungsberuf. Die Industrieschule bildet unter anderem Systeminformatiker, Mechatroniker, Industrieelektriker und Berufskraftfahrer aus. Dabei kommt Ingo Hunger eigentlich aus einer völlig anderen Branche: Als Diplom-Agrarpädagoge unterrichtete er nur knapp ein Dreivierteljahr an einer Schule in der Nähe von Halberstadt, bevor es ihn zurück in seine Geburtsstadt nach Chemnitz zog. Nach Stationen an verschiedenen beruflichen Schulen und in unterschiedlichen Fachrichtungen war er viele Jahre Oberstufenberater an einem Beruflichen Gymnasium. »Damals reifte der Wunsch in mir, mich weiterzuentwickeln und die Schulleitungskarriere anzugehen«, sagt Ingo Hunger. Klar, meint er, der Beruf des Lehrers sei ausfüllend genug. Was ihn antrieb, war das Bedürfnis, etwas verändern und bewegen zu können. 2006 wechselte er dann in das Regionalschulamt, das heutige Landesamt, bevor er sich fünf Jahre später erfolgreich auf die Stelle der Schulleitung der Industrieschule bewarb.

Damals befand sich die Schule mitten im Umbau, sie wurde im laufenden Betrieb kernsaniert. »Ein echter Kraftakt«, erinnert er sich an seine Anfangszeit. Trotz der schwierigen Startbedingungen war die Ausgangslage für Ingo Hunger sehr gut. »Mein Vorgänger und seine Kollegen, von denen manche heute noch in meinem Team sind, haben sehr weit vorausgedacht und alles gut geplant – zum Beispiel mit Blick auf die Digitalisierung. Davon profitieren wir bis heute«, sagt er.

Den kompletten Beitrag können Sie in der aktuellen KLASSE, ab Seite 6, nachlesen.

 

Text: Antje Tiefenthal; Bilder: Matthias Rietschel

Lynn Winkler, Redakteurin für Social Media in der Pressestelle des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus

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