Doppelt qualifizierte Schüler starten besser

Doppelt qualifizierte Schüler starten besser

Was bislang nur für technische Berufe in Zwickau möglich war, gibt es ab dem kommenden Schuljahr 2018/19 auch für grüne Ausbildungsberufe in Dresden: Berufsabschluss und Fachhochschulreife in einem Bildungsgang. Bis zum 31. März 2018 können sich Interessenten bewerben.

Schüler des BSZ Agrarwirtschaft und Ernährung in Dresden

Wie soll es weitergehen, wenn man den Realschulabschluss in der Tasche hat? Wäre eine duale Berufsausbildung das Richtige oder doch besser die Fachhochschulreife? Eine Entscheidung fällt Schülerinnen und Schülern oft nicht leicht. Doch warum nicht beides anstreben? Die FOS+ macht es möglich.

Die Verknüpfung von dualer Ausbildung mit dem Erwerb der Fachhochschulreife ist für Schüler eine wertvolle Alternative nach dem Schulabschluss. Für sächsische Unternehmen birgt sie zugleich eine Chance im Wettlauf um Fachkräfte.

FOS+ für die „grünen Berufe“

Ab dem Schuljahr 2018/19 bietet das Berufliche Schulzentrum (BSZ) für Agrarwirtschaft und Ernährung in Dresden den Bildungsgang FOS+ GRÜN an. Er richtet sich vor allem an Oberschüler, die nach dem Schulabschluss einen höheren Bildungsabschluss erreichen wollen oder noch unsicher in der Berufswahl sind. Am BSZ ist sachsenweit einzigartig die Fachrichtung Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie in der Fachoberschule (FOS) verankert.

Mit dieser Fachrichtung in der zweijährigen Fachoberschule wird eine qualitativ hochwertige Grundlage für die sich anschließende Berufsausbildung gelegt.

Der doppelqualifizierende Bildungsgang FOS+ GRÜN unterscheidet sich zunächst nur durch einen höheren Praxisanteil und damit geringfügig vom Besuch einer regulären Fachoberschule. Daher können FOS+ Schüler in die FOS-Klassen integriert werden. Ihre Ausbildung soll durch E-Learning-Elemente ergänzt werden. Das Potenzial der 800 Praxisstunden, die in der 11. Klasse belegt werden, soll zur Berufsorientierung in grünen Berufen genutzt werden. Nach zwei Jahren erwerben die Schüler die Fachhochschulreife. In der 12. Klasse wird ein Praktikumsanteil in einzelnen Blöcken durchgeführt. Damit ist das Modell auch für Betriebe attraktiv, die etwas weiter entfernt vom Schulstandort liegen.

Anschließend beginnen die Schüler nahtlos die verkürzte duale Ausbildung in ihrem Praktikumsbetrieb. Aufgrund des hohen Praxisbezuges in den ersten beiden FOS+ Schuljahren können sie direkt im zweiten Lehrjahr einsteigen. Nach zwei Lehrjahren starten die Auszubildenden mit einem Abschluss in einem grünen Ausbildungsberuf doppelqualifiziert in das Berufsleben.

Breite berufliche Optionen durch FOS+ Grün

Bei FOS+ Grün kommen grundsätzlich alle grünen Berufe in Frage. Am BSZ in Dresden gibt es im Anschluss an die zweijährige Phase der Fachoberschule folgende Möglichkeiten der Berufsausbildung:

  • Pferdewirt/-in
  • Tierwirt/-in
  • Landwirt/-in
  • Gärtner/-in
  • Florist/-in

Das Modell der FOS+ Grün ist gemeinsam mit dem Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft entwickelt worden und wird die Attraktivität in der Ausbildung in den grünen Berufen erhöhen. Zudem wollen immer mehr junge Menschen einen höchst möglichen Bildungsabschluss erreichen. Diesem Trend wird FOS+ Grün gerecht. Durch die inhaltlich-fachlichen Schnittmengen von Fachoberschule und Berufsausbildung können die Absolventen ein Jahr einsparen.

Mit Abschluss FOS+ Grün haben die jungen Erwachsenen breite berufliche Optionen und erhalten die Studienberechtigung an Fachhochschulen. Das Modell soll insbesondere Schüler an die Unternehmensführung und -nachfolge heranführen und an den Betrieb binden.

Bianca Schulz, Redakteurin für Social Media in der Pressestelle des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus

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