Neues Schuljahr startet mit einigen Neuerungen

Neues Schuljahr startet mit einigen Neuerungen

Mit mehr Schülern und Schulen, überarbeiteten Stundentafeln und Lehrplänen sowie hunderter neuer Lehrkräfte startet das neue Schuljahr. Ein Überblick. Nach vorläufigen Zahlen lernen im Schuljahr 2019/2020 ca. 481.300 Schülerinnen und Schüler an 1.776 öffentlichen und freien Schulen. Damit sind die Schülerzahlen und die Zahl der Schulen erneut gestiegen. Vor allem die Ballungszentren Dresden und Leipzig haben Zuwachs erfahren. Im vergangenen Schuljahr besuchten 475.892 Schüler 1761 Schulen.

Neue Stundentafeln

Für die Schülerinnen und Schüler wird es neue Stundentafeln geben. So werden in Grundschulen in der 3. Klassenstufe je eine Unterrichtsstunde weniger Musik und in der 4.  Klassenstufe (Klst.) je eine Stunde weniger Deutsch und Sport unterrichtet.

Für Schüler an Oberschulen wird neu in der 7. und 8. Jahrgangsstufe je eine Stunde Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung zur Pflicht. Eine Unterrichtsstunde weniger wird dagegen in Mathematik (Klst. 5), Englisch (Klst. 6), Biologie (Klst. 7) und Sport (je Klst. 7 bis 10) erteilt.

Auch im Gymnasium wird die politische Bildung gestärkt. Ab Klassenstufe 7 gehört das Unterrichtsfach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft zur Pflicht. Demgegenüber sinkt die Unterrichtsbelastung in den Fächern, Mathematik und Technik/Computer (Klst. 5), 2. Fremdsprache (je Klst. 6 und 8), Biologie (Klst. 7), Sport (Klst. 7) und Musik (Klst. 8) um je eine Stunde.

Angepasste Lehrpläne

Aufgrund der neuen Stundentafeln aber auch um die Medienbildung, politische Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung zu stärken, wurden die Lehrpläne der allgemeinbildenden Schulen überarbeitet. Darüber wurde bereits im Blog informiert. Die angepassten Lehrpläne sind Grundlage des Unterrichtens im neuen Schuljahr. Weitere Information zu den angepassten Lehrplänen gibt jetzt es auch in einem Videoclip:

Mehr Unterstützung durch Schulassistenten

Mit dem Schuljahr 2019/2020 werden zur Unterstützung der Schulen und Lehrkräfte weitere Schulassistenten an den Schulen tätig sein. 36 Schulverwaltungsassistenten und 20 Sprach- und Integrationsmittler stehen bereits zur Verfügung. Hinzu kommen noch 114 Schulassistenten. Hier läuft allerdings noch das Einstellungsverfahren. 85 Personen sind bereits vertraglich gebunden und werden im Laufe des Schuljahres an die Schulen gehen.

Neue Lehrkräfte für Schulen

Ende April lagen 1223 Bewerbungen von grundständig ausgebildeten Lehrkräften vor. Um möglichst viele der ausgebildeten Lehrkräfte binden zu können, hatte sich das Kultusministerium zum Ziel gesetzt, 1100 Stelle zu besetzen. So erhielten alle ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer ein Stellenangebot. 958 Personen haben das Angebot bislang angenommen. „Das ist eine erfreulich hohe Bindungsquote“, wertete Kultusminister Christian Piwarz das Ergebnis.

Ausgedrückt in Stellen bedeutet das: Von 1100 Stellen konnten bis zum 14. August 916 besetzt werden. Damit sind die Einstellungszahlen im Vergleich zum Vorjahr etwas gestiegen. Damals blieben kurz vor Schulstart von 1100 Stellen 230 unbesetzt.

Zu den diesjährigen Neueinstellungen zum 1.8.2019 kommen noch 198 Stellen hinzu, die mit Seiteneinsteigern besetzt wurden. Diese Seiteneinsteiger befanden sich seit dem 1. Mai in der Einstiegsqualifizierung und fangen nun an zu unterrichten. In der Summe wurden demnach rund 1112 Stellen neu besetzt. Der Seiteneinsteigeranteil beträgt etwa 20 Prozent und ist damit so niedrig wie seit Jahren nicht mehr. Zum Vergleich: In Berlin sind zum neuen Schuljahr 6 von 10 Stellen mit Seiteneinsteigern besetzt worden.

„Wir sehen Licht am Ende des Tunnels und das Licht wird heller. Dennoch wird das Schuljahr uns Anstrengungen abverlangen. Aber wir werden diese meistern““, bewertet Kultusminister Christian Piwarz das Gesamtergebnis.

Während die Lehrerbedarfe in den Ballungszentren weitgehend gedeckt werden konnten, gibt es in den Regionen Bautzen und Chemnitz Deckungslücken. Blickt man auf die Schularten, sind in manchen Regionen mehr Lehrer eingestellt worden als geplant. Das gilt bei der Schulart Grundschule für die Regionen Dresden und Leipzig. Gymnasiallehrkräfte sind in allen Regionen Sachsens zum Teil deutlich zahlreicher eingestellt worden als geplant. Demgegenüber konnten die Bedarfe bei den übrigen Schularten in der Regel nicht gedeckt werden

Was zu tun bleibt

Die unbesetzten Stellen versucht das Landesamt für Schule und Bildung noch zu besetzen. Derzeit liegen rund 80 Stellenangebote bei Bewerbern. Zudem wird das Landesamt mit Lehrkräften das Gespräch suchen, um über freiwillige Abordnungen zu reden. Sollten dann immer noch Stellen unbesetzt bleiben, müssen sie im Rahmen erneuter Stellenausschreibungen zum 1. Februar 2020 besetzt werden. Das Einstellungsverfahren für Seiteneinsteiger zum 1. November läuft bereits. Ende August starten darüber hinaus die schulscharfen Stellenausschreibungen. Das ist vor allem für diejenigen Schulen gedacht, die bis dahin noch über freie Lehrerstellen verfügen. Nach den Herbstferien beginnt zudem das reguläre Einstellungsverfahren für grundständig ausgebildete Lehrkräfte.

Dirk Reelfs, Pressesprecher im Sächsischen Staatsministerium für Kultus

5 Kommentare

  1. Münch 5 Jahren vor

    Hallo!
    Sind denn weitere Schulverwaltungsassistenten für die Dresdner Förderschulen geplant? Ich kann derzeit keine Stellenausschreibungen finden, sehe aber selbst Bedarf für den immens hohen schulischen Organisationsaufwand. Freundliche Grüsse!

    • Autor
      Dirk Reelfs - SMK 5 Jahren vor

      Hallo zurück,
      weitere Schulverwaltungsassistenten wird es voraussichtlich nicht geben. Allerdings ist geplant, an den gut 60 Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen spätestens bis zum Februar 2020 jeweils mindestens eine Assistenzkraft einzusetzen – entweder Inklusionsassistenten oder Assistenten aus dem Programm Schulassistenz.
      Viele Grüße aus der Pressestelle

  2. Ralf Jahn 5 Jahren vor

    Und wo ist jetzt die versprochene Synopse der Pläne? Die Vorbereitungswoche ist vorbei.

    • Autor
      Dirk Reelfs - SMK 5 Jahren vor

      Sehr geehrter Herr Jahn,
      die Fassung der Lehrpläne mit den farbig hervorgehobenen Änderungen wurde den Schulen über das Schulportal zur Verfügung gestellt.
      Viele Grüße aus der Pressestelle.
      Dirk Reelfs

  3. Müller, E. 5 Jahren vor

    Es werden Kollegen mit Fachkombinationen, die nicht gebraucht werden. Warum wird Leipzig überversorgt?
    Es wurde verbeamtet, da könnte doch jetzt davon profitiert werden, dass die Beamten dorthin geschickt werden, wo man sie braucht.
    Stattdessen müssen die älteren Kollegen „springen“ , damit den Neueinstellungen Stunden gegeben werden können. Was ist das für eine Personalpolitik? Entlastung der gestandenen Kollegen sieht anders aus.