Sachsens Schulen auf dem Weg in die digitale Welt

Sachsens Schulen auf dem Weg in die digitale Welt

Wie bereitet man schulische Inhalte so auf, dass sie sicher und unkompliziert digital abrufbar sind und für die Nutzerinnen und Nutzer einen echten Mehrwert bieten?

Text: Annett Kschieschan

Am Dresdner Vitzthum-Gymnasium beschäftigt man sich schon seit vielen Jahren mit dieser Frage. Die Lernplattform OPAL Schule – ein Dienst unter Schullogin – wird hier bereits seit 2008 genutzt. »Unsere Schule hat sich schon vor der Pandemie aktiv mit dem Einsatz digitaler Medien und Werkzeuge im Unterricht beschäftigt, sodass wir den Schullockdown nicht gänzlich unvorbereitet meistern mussten«, so Almut Richter. Die Lehrerin für Informatik, Physik und Mathematik begleitet den Digitalisierungsprozess am Vitzthum-Gymnasium aktiv.

Mit Beginn der Pandemie wurden OPAL Schule-Kurse für jede Klasse eingerichtet. »Die Schüler holten sich dort ihre Materialien für ihre Fächer ab, die in entsprechenden Online-Ordnern bereitgestellt wurden. Diese Grundstruktur wurde zu Schuljahresbeginn weiter untersetzt, indem der Klassenkurs als Startseite mit den Kursen für die Unterrichtsfächer verbunden wurde. Über das Videokonferenzsystem BigBlueButton, das uns neben OPAL Schule zur Verfügung steht, schufen sich viele Lehrerkräfte Rückmeldemöglichkeiten. So gelang es uns von Anfang an, auch Online-Live-Unterricht stattfinden zu lassen«, so Almut Richter weiter.

Gerade das Eingehen auf individuelle Wissens- und Lernstände und die Kombination aus zielgerichteter Ansprache und schnellen Rückmeldungen mache die Plattform effektiv. »Alle für den Unterricht geplanten und eingesetzten Elemente werden in einem virtuellen Unterrichtsraum – dem Kurs – gebündelt. Der Lehrer kann OPAL Schule auf vielfältige Weise steuern lassen, welcher Schüler welche der Elemente bearbeiten soll«, so Almut Richter.

Gerade für Gymnasien gilt OPAL Schule als gute Basis für Digitalisierungsangebote. Weil auch die Hochschulen mit der Plattform arbeiten, wird der Übergang von der Schule zum Studium erleichtert. Für Lehrerinnen und Lehrer wiederum sind vor allem die Leistungsrückmeldungen mittels der in OPAL Schule integrierten ONYX*-Tests, über die verschiedenste Kompetenzen und Lernstände der Schülerinnen und Schüler getestet werden können, attraktiv.

Gymnasien setzen auf einfache Zugänge

Mit Beginn des neuen Schuljahres wechselte das Dresdner Gymnasium von der bis dahin genutzten zentralen Accountverwaltung des IT-Eigenbetriebs der Stadt Dresden zum Schullogin. Die Vorteile dabei: Alle Accounts werden auf der Basis der vorhandenen SaxSVS-Datensätze automatisch erstellt, was den Verwaltungsaufwand in der Schule reduziert. Zudem ermöglicht das den Zugang zu verschiedenen Web-Apps und weiteren Online-Tools. Mit den Diensten unter Schullogin in Kombination mit OPAL Schule lassen sich nach der Erfahrung am Vitzthum-Gymnasium die Wünsche von Schülern und Eltern nach einfachen und übersichtlichen Zugängen sowie schneller, individueller Kommunikation gut erfüllen.

Natürlich muss beim weiteren Ausbau des digitalen Bildungsangebotes beachtet werden: Die intensive Beschäftigung der Lehrer mit E-Learning stellt eine erhebliche Herausforderung für die Lehrerschaft dar. Die realen Bedingungen der Schülerinnen und Schüler müssen auch beachtet werden. So gibt es nicht in jedem Haushalt mehrere Computer, die Online-Zeit ist gegebenenfalls aus erzieherischen Gründen begrenzt und die Selbstdisziplin unterschiedlich ausgeprägt. Das aktive Mitwirken aller Beteiligten gilt aber als Schlüssel für ein zukunftsorientiertes Lernen.

Den kompletten Beitrag können Sie in der aktuellen KLASSE, ab Seite 6, nachlesen.

* ONYX ist eine in OPAL Schule integrierte und sehr leistungsstarke Software zur Erstellung von Fragebögen und Tests.

Lynn Winkler, Redakteurin für Social Media in der Pressestelle des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus

4 Kommentare

  1. Richter 3 Jahren vor

    Es wäre schön, wenn sich das Ministerium mit genau dieser Thematik spezieller beschäftigen würde! Solche Artikel bilden die Möglichkeiten einer einzelnen Schule in Sachsen wieder. Aus unserer Erfahrung kann ich berichten, dass grundsätzlich kein Onlineunterricht oder sonstiger digitaler Unterricht stattfinden kann. Diese Erfahrung kann ich aus mehreren Schulen wiedergeben. Es ist max. möglich Dateiaufgaben zu erstellen. Warum? Es fehlen bei beinahe allen Lehrern technische Möglichkeiten wie Wlan, Laptop, Drucker und auch das Knowhow. Warum kümmert sich der Freistaat nicht um eine solche Ausstattung seiner Bediensteten? Die 2. Welle der Pandemie war für alle absehbar. Die Zeit hätte genutzt werden müssen. Nun stehen wieder die Eltern mit ihren Kindern allein da und dürfen sich darum kümmern, dass der Bildungsauftrag selbst erfüllt wird neben dem eigenen Arbeitsleben.

  2. Therese 3 Jahren vor

    Es wäre schön, wenn die Gleichsetzung von Schule = Gymnasium ein Ende haben könnte und wir mal Vorbilder, best practice und Ideen zu digitalem (Fern-)Unterricht für GS, Hauptschule oder FS Lernen bekommen könnten.

    • Autor
      Lynn Winkler - SMK 3 Jahren vor

      Liebe Therese,

      vielen Dank für Ihren Kommentar. Gern mal einen Blick in die neue KLASSE werfen. Praxisbeispiele von einer Oberschule und eines BSZ sind auch dabei.

      Herzliche Grüße und einen schönen Freitag
      Lynn Winkler

    • Jungsmama 3 Jahren vor

      Hallo,
      wir sind nun gerade wieder im Homeschooling an einer GS, abseits der großen Städte…. hier läuft es momentan wieder so wie im Frühjahr ohne Onlineaufgabenportal für die Schüler und dadurch Kontrolle der Lehrer, weil es einfach IMMERNOCH an den technischen Vorraussetzungen in der Schule dafür fehlt. Wir zu Hause sollen/müssen Internet und Drucker etc. haben, die Schule kanns garnicht absichern, weil es unzureichend anliegt. Da nützt auch keine neue Lernplattform was, wenn die Technik dafür nicht vorhanden ist. Aber wie gesagt, wir sind hier abseits und auch kein Gymnasium, sondern eine stinknormale GS! Es macht den Eindruck, wir werden vergessen….