Was halten Sie von Kopfnoten?

Was halten Sie von Kopfnoten?

Der Sächsische Lehrerverband will mit einer Online-Petition für die Beibehaltung von Kopfnoten an sächsischen Schulen werben. Anhand von Noten in Betragen, Fleiß, Mitarbeit und Ordnung könnten Kinder und Eltern den Stand der Erziehungsziele erkennen, teilte der Verband mit. Doch was halten Sie von Kopfnoten? Beibehalten oder ganz abschaffen?

Nachdem das Verwaltungsgericht Dresden im vergangenen Jahr die Auffassung vertreten hatte, dass Kopfnoten in Sachsen rechtswidrig sind, hält die Diskussion über die Benotung des Arbeits- und Sozialverhaltens von Schülerinnen und Schülern an. Der Sächsische Lehrerverband (SLV) hat sich nun deutlich positioniert. Mit einer Online-Petition spricht sich der Lehrerverband klar für die Beibehaltung von Kopfnoten aus. Die Lehrerinnen und Lehrer erteilten Kopfnoten nach feststehenden Kriterien und sehr verantwortungsbewusst, heißt es in einer Mitteilung des SLV. Außerdem seien Kopfnoten für künftige Arbeitgeber ein wichtiges Kriterium. Mit der Petition will der Verband zugleich ein deutliches Zeichen in Richtung Landespolitik setzen.

Doch wie beurteilen die Leserinnen und Leser unseres Blogs die Erteilung von Kopfnoten? Sollte eine Einschätzung des Arbeits- und Sozialverhaltens von Schülerinnen und Schüler weiterhin Teil der Zeugnisse sein oder gehören Kopfnoten ganz abgeschafft? Reichen überhaupt die vier Kategorien Betragen, Fleiß, Mitarbeit und Ordnung aus oder sollten die Kriterien differenzierter ausfallen? Sind Kopfnoten überhaupt noch zeitgemäß oder sollten sie durch schriftliche Einschätzungen ersetzt werden? Schreiben Sie uns. Wir würden uns über zahlreiche Kommentare im Blog freuen.

Dirk Reelfs, Pressesprecher im Sächsischen Staatsministerium für Kultus

4 Kommentare

  1. S.G. 4 Jahren vor

    Ich bin Mutter zweier Söhne an einem Gymnasium. Wenn Kopfnoten als „Denkzettel“, Machtinstrument und zum „Fertig-Machen“ eingesetzt werden, frage ich mich welchen pädagogischen Ansatz Kopfnoten haben.
    Was ist die Norm?
    Kopfnoten sind und bleiben Subjektiv!

  2. Praxis 4 Jahren vor

    Ob nun die Erteilung der Kopfnoten die beste Variante ist, darüber lässt sich immer diskutieren.Fakt ist aber,dass es in unserer Gesellschaft inzwischen arg an Grundtugenden wie Anstrengungsbereitschaft, Höflichkeit, Rücksichtnahme und einem sich selbst reflektierenden Verhalten mangelt. Daher müssen diese Punkte im schulischen Alltag eingeschätzt werden,um damit auch den Start des Jugendlichen in das Berufsleben zu erleichtern. Damit wird doch keinem Menschen etwas verbaut, auch wenn nie alle Noten hundert Prozent objektiv sein können.Auch in meiner Schulzeit gab es Fehleinschätzungen,das ist im Leben normal. Schüler müssen auch da lernen, wie sie damit umgehen können.

  3. Juri Haas 4 Jahren vor

    Sehr geehrter Herr Reelfs,
    persönlich staune ich mich etwas darüber, dass der Sächsische Lehrerverband (SLV) ausgerecht die Kopfnoten für eine Petition ausgewählt hat. Immerhin hatten sich doch Kultusminister Christian Piwarz und prominente Mitglieder der CDU schon deutlich für deren Beibehaltung ausgesprochen. Sind „unsere“ Kopfnoten also wirklich in Gefahr?
    Meiner Wahrnehmung nach werden zudem andere Themen in den Lehrerzimmern nach wie vor intensiver diskutiert: die zunehmender Arbeitsverdichtung und der erhöhter Krankenstand durch den anhaltenden Lehrkräftemangel, die unterschiedliche Bezahlung von Beamten und Angestellten oder die Forderung nach einer Anrechungsstunde für die Klassenleitertätigkeit zum Beispiel.
    Ich finde es aber grundsätzlich gut, wenn Sie Themen der Interessenverbände im Blog aufnehmen und freue mich, wenn Sie dies in Zukunft auch bei Initiativen der Bildungsgewerkschaft GEW machen.
    Freundliche Grüße
    Juri Haas

  4. Jana Persigel 4 Jahren vor

    Wir sind also noch immer am großen Aneinandervorbeidiskutieren???
    Das Urteil des Verwaltungsgerichts rügt doch nicht die Kopfnoten, sondern deren fehlende gesetzliche Grundlage. Die Diskussion ob Kopfnoten oder nicht würde sich erübrigen, wenn Kultus endlich seine Hausaufgaben machen würde, ein entsprechendes Gesetz formuliert und durch die demokratischen Hürden des Parlaments bringt.
    Und damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Ich bin durchaus für die Beibehaltung von Kopfnoten/Beurteilungen.