BSZ Agrarwirtschaft und Ernährung: Smartphones im Unterricht
„Handy, Laptop und Co. gehören heute zur Lebenswelt der Schüler, sie lassen sich nicht einfach aus der Schule ausschließen. Und das wollen wir auch gar nicht“, sagt Anja Unger. Sie ist Schulleiterin am BSZ Agrarwirtschaft und Ernährung mit seinen Standorten in Dresden und Altroßthal.
Text: Ulrike Polster
Wie verändert die Digitalisierung die Berufsausbildung von Pferdewirten, Gärtnern oder Mälzern? Das BSZ Agrarwirtschaft und Ernährung macht es vor. Am BSZ ist es normal, dass Schülerinnen und Schüler ihr Smartphone im Unterricht einsetzen, zum Beispiel um ein Fremdwort zu suchen. Gerade für Schüler mit Migrationshintergrund erleichtert das Vieles. Wichtig sind dabei jedoch Regeln, wie weit die Nutzung von privaten Geräten im Unterricht gehen darf.
Interaktive Tafeln im Unterricht
Auch der Einsatz von interaktiven Tafeln ist eine klare Bereicherung für den Unterricht am BSZ, erklärt Sabine Schütze, Fachleiterin an der Schule. Sowohl Schüler- als auch Lehrerschaft arbeiten gern mit den insgesamt sechs Tafeln, die an beiden Schulstandorten zur Verfügung stehen. Mit deren Hilfe können Lehrerinnen und Lehrer zum Beispiel interessante Youtube-Videos in den Unterricht einbinden. Das bringt willkommene Abwechslung: „Mal ehrlich, kein Schüler hat Lust, 45 Minuten lang einen Dialog von mir zu hören“, sagt Schütze mit einem Augenzwinkern.
Zeitlich und örtlich unabhängig dank eLearning
Die engagierte Lehrerin ist seit 2004 am BSZ tätig und leitet den doppelqualifizierenden Bildungsgang FOS+Grün. Mit Hilfe der sicheren Plattform OPAL stellt Schütze den Schülern online Lernbausteine zur Verfügung. Die Schüler eignen sich die Inhalte selbstständig an – dabei sind sie zeitlich und örtlich unabhängig. „Auf diese Weise ist möglich, dass die Auszubildenden parallel zum Unterricht auch ihr Betriebspraktikum absolvieren. Die Lehrausbildung wird verkürzt“, berichtet Schütze.
Das eLearning verlangt Vertrauen und Selbstdisziplin – doch die Erfahrungen sind gut. „Das sind ganz neue Möglichkeiten, die sich da für uns und unsere Schüler auftun. Im Vorlauf macht es natürlich erstmal Arbeit, die Lernbausteine zu produzieren – da investiere ich schon ein paar Stunden meiner Freizeit“, so Schütze.
Auf lange Sicht lohnt sich die Mühe. Auch für die Unterrichtsvorbereitung für nachfolgende Klassen wird Schütze die produzierten Lernbausteine verwenden und bei Bedarf schnell an jede Klasse anpassen können.
Neugier siegt über Skepsis
Sie ist froh, dass Schulleiterin Unger seit 2018 frischen Wind an Schule bringt und sich für Themen wie Digitalisierung einsetzt. Anfangs zeigte sich das Kollegium des BSZ etwas skeptisch. Dabei spielten ganz praktische Bedenken eine Rolle: Wie finanzieren wir das? Wer im Kollegenteam ist fit genug, die technische Betreuung zu übernehmen? Doch die anfängliche Skepsis wich der Neugier und mittlerweile arbeiten Lehrer und Schüler gleichermaßen gern mit modernen Medien.
Schulleiterin Unger betont: „Es geht nicht darum, dass digitale Neuerungen die traditionellen Medien ersetzen.“ Sie schätzt ein gutes Lehrbuch sehr und findet es wichtig, dass junge Erwachsene in einer digitalisierten Welt noch Zugang zu Büchern haben. Jedoch weiß sie um die Grenzen des Lehrbuches, zum Beispiel die beschränkte Aktualität. Mithilfe moderner Medien können etwa aktuelle politische Entwicklungen in den Unterricht einfließen.
Der Unterricht ist so deutlich praxisbezogener, Inhalte sind für den Schüler besser nachvollziehbar. Und darum geht es ja.
Wie die Digitalisierung ins Klassenzimmer kommt, erzählen auch folgende Beiträge*:
- Grundschule „Samuel von Pufendorf“: Die Mischung macht’s
- „Clara Zetkin“ Oberschule Freiberg: Ein Tablet für ein ganzes Schuljahr
- Gymnasium Dresden-Pieschen: Digitalisierung und Verantwortung
* Aktualisiert am 10. Juli 2019.
5 Kommentare
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Sehr geehrte Frau Winkler,
mit großem Interesse lese ich fast täglich den SMK-Blog und freue mich sehr, dass Themen wie „Digitale Medien in der Schule“ hier aufgegriffen werden!
Im aktuellen Artikel steht der folgende Satz: „Mit Hilfe der sicheren Plattform OPAL stellt Schütze den Schülern online Lernbausteine zur Verfügung.“ Diesen Satz finde ich etwas ungenau:
Es handelt sich hierbei um die Lernplattform OPAL Schule (https://schule.olat.de), die auch mit dieser Bezeichnung genannt werden sollte. OPAL Schule wird von der BPS Bildungsportal Sachsen GmbH (Sitz in Chemnitz) im Auftrag des Sächsischen Staatsministerium für Kultus bereitgestellt und steht allen staatlichen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen kostenfrei zur Verfügung.Für OPAL Schule haben Lehrkräfte Autorenrechte (d.h. sie können dort eigene Kurse und Online-Tests erstellen), wenn sie sich über Schulportal anmelden und dann unter „Weiterführende Links“ auf „OPAL“ klicken.
Weitere Informationen zu OPAL Schule finden Sie beispielsweise auf den Seiten des sächsischen Bildungsservers: https://www3.sachsen.schule/sbs/lehrenlernen/werkzeuge/opal-schule/Mir ist die korrekte Nennung so wichtig, da ich OPAL Schule selbst nutze und finde, dass es eine tolle Lernplattform ist, in der die Lernszenarien im Fokus stehen: Mit OPAL Schule können unterschiedliche interaktive Unterrichtsmaterialien wie Online-Kurse inklusive Aufgaben und Tests bereitgestellt werden, die von Lehrkräften unterrichtsbegleitend genutzt werden können.
Mit freundlichen Grüßen
Eine OPAL-Schule-Nutzerin
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Sehr geehrte Opal-Nutzerin,
vielen Dank für Ihren informativen Kommentar. Davon lebt der Blog des Kultusministeriums.
Viele Grüße aus der Pressestelle
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