Neue Schülerzahlprognose bringt wenig Überraschendes

Neue Schülerzahlprognose bringt wenig Überraschendes

In Sachsen wird es bis 2030 deutlich mehr Schüler geben als heute. Die Zahl der Schüler wird in den kommenden Jahren jedoch ähnlich stark steigen, wie bereits 2016 prognostiziert. Das geht aus einer aktualisierten Schülerzahlprognose hervor, die das Kultusministerium beim Statistischen Landesamt in Auftrag gegeben hatte. Hauptursachen für die wachsenden Schülerzahlen sind eine anhaltend hohe Geburtenrate in Sachsen sowie ein positiver Wanderungssaldo. „Auf Grundlage der neuen Schülerzahlprognose wird das Kultusministerium die Lehrerbedarfsprognose bis Ende dieses Jahres fortschreiben“, erklärt Kultusminister Christian Piwarz.

 

Maximal- und Minimalvariante

Grundlage für die Prognose ist – wie bereits auch 2016 – neben der amtlichen Schulstatistik die 6. Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für den Freistaat Sachsen. Das Statistische Landesamt in Kamenz hat die Entwicklung der Schülerzahlen in zwei Varianten für die Schulen in öffentlicher Trägerschaft vorausberechnet.

In einer Maximalvariante erreichen die Schülerzahlen mit 446.300 im Schuljahr 2027/2028 ihren Höchststand und sinken am Prognoseende auf 442.400 Schüler. Die obere Variante liegt damit allerdings unter der Prognose aus dem Jahr 2016. Der Grund: Die damaligen Annahmen hinsichtlich der unvorhersehbaren Zuwanderungen konnten durch die tatsächliche Entwicklung nicht bestätigt werden. Die alte Prognose aus dem Jahr 2016 ging noch von 456.500 Schülern im Schuljahr 2027/2028 aus.

In einer Minimalvariante, die von einer moderaten Zuwanderung ausgeht, steigt die Zahl der Schüler der neuen Prognose zufolge bis zum Schuljahr 2025/2026 auf 431.100 an. Damit werden für diese Variante die Berechnungen aus dem Jahr 2016 weitgehend bestätigt. In der Prognose von 2016 gingen die Statistiker von maximal 429.200 Schülern im Schuljahr 2026/2027 aus.

Nach beiden Varianten ist jedoch eines klar: Bis 2030, dem Ende des Prognosezeitraumes, wird es in Sachsen deutlich mehr Schüler geben als heute.

Der Rückgang der Schülerzahlen setzt – beginnend mit den Grundschulen – in den allgemeinbildenden Schulen unterschiedlich ein.  Die Schülerzahl an den Förderschulen bleibt nahezu unverändert. An den berufsbildenden Schulen steigen die Schülerzahlen im gesamten Prognosezeitraum an.

Die tatsächlichen Schülerzahlen wie auch die Zahlen aus den Vorjahren (Schuljahr 2016/2017 und 2017/2018) liegen näher an der unteren Variante der Schülerzahlprognose. Die prognostizierten Entwicklungen aus der Maximalvariante haben sich dagegen nicht bestätigt (Tabelle).

Hintergrund

Die Schülerzahlprognose erscheint seit 2016 alle zwei Jahre und bildet die Grundlage für die Lehrerbedarfsprognose. Piwarz: „Im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen die Prognose alle sechs Jahre erstellt wurde, haben wir mit der jetzigen, aller zwei Jahre erscheinenden Schülerzahlprognose eine zuverlässigere Aussagefähigkeit und damit eine bessere Planungsgrundlage für die Lehrerbedarfsprognose.“

Lynn Winkler, Redakteurin für Social Media in der Pressestelle des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus

2 Kommentare

  1. Ulli 5 Jahren vor

    Man könnte der TU-Dresden beim Lehramtsstudium mal auf die Finger schauen…und zügig massiv Geld in die Hand nehmen.

    http://studieren.sachsen.de/download/SSB18_Sonderauswertung_Lehramt.pdf

  2. Vater 5 Jahren vor

    Die (gefälligen) Schülerzahlprognosen der vergangenen Jahre sind eine wesentliche Ursache der heutigen Zustände an unseren Schulen. Eine weitere Ursache ist der Umgang mit derartigen Prognosen. Sachsen hat jetzt die Chance, nicht erneut auf Kante zu planen, sondern etwas grosszügiger zu agieren und entsprechende Reserven zu planen. Keinem Schüler schaden im Ernstfall kleinere Klassen, mehr Fachlehrer, weniger Ausfall oder kürzere Schulwege oder die Rücknahme der aktuellen Stundenkürzungen. Die „optimistische“ Planung der vergangenen Jahre sollte sich bitte nicht noch einmal wiederholen.