Ein LKW ist so schwer wie zehn Elefanten – Aktionstag „Toter Winkel“

Ein LKW ist so schwer wie zehn Elefanten – Aktionstag „Toter Winkel“

Immer wieder gibt es schwere Unfälle mit großen Fahrzeugen und Kindern. Häufige Ursache: die unterschätzte Gefahr des toten Winkels. Martin Semetzky, seit 20 Jahren LKW-Fahrer und Familienvater, hat die Initiative ergriffen und machte mit einem Aktionstag zum „toten Winkel“ an der Grundschule in Kreischa auf dieses wichtige Thema aufmerksam.

Seit 20 Jahren ist er fast jeden Tag mit seinem LKW unterwegs. Martin Semetzky. Er ist Vater von drei Kindern im Alter von 8, 14 und 18 Jahren. Medienberichte über schwere Unfälle beim Abbiegen von LKW beschäftigen den Familienvater immer wieder. Auch aus eigener Erfahrung weiß er, wie oft Kinder, gerade auf dem Weg zur Schule oder von dort nach Hause mit Verkehrssituationen zu tun haben, die sie nicht richtig einschätzen können und welchem Risiko sie dadurch mitunter ausgesetzt sind: „Die Kinder stehen nicht ruhig auf der Stelle, wenn sie zum Beispiel auf den Schulbus warten. Sie zappeln, spielen und achten dabei manchmal zu wenig auf den Verkehr. Oder beim Abbiegen mit dem Fahrrad. Auch dann ist die Gefahr groß, dass sie sich im toten Winkel eines Fahrzeugs aufhalten, übersehen werden und zum Beispiel von einem LKW erfasst werden.“

Deshalb hat Martin Semetzky selbst die Initiative ergriffen und heute an der Grundschule seiner jüngsten Tochter den 1. Aktionstag „Toter Winkel“ zusammen mit seinem Arbeitgeber gestartet – weitere Aktionstage sollen folgen. „Ich sehe es als sehr wichtig an, dass meine Initiative Schule macht und Nachahmer findet. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich interessierte Schulen bei mir melden.“

Für den Schulleiter der Grundschule Kreischa, Mario Antes, ist es selbstverständlich, die Aktion zu unterstützen: „Aus eigener Erfahrung weiß ich leider, wie schnell Unfälle passieren können, weil sich ein Schüler im toten Winkel aufhält und übersehen wird. Wir müssen unsere Kinder deshalb über große Fahrzeuge und LKW informieren, denn sie können ein hohes Risiko bedeuten.“

Neun Klassen der Klassenstufe  1 bis 4 informierte Martin Semetzky über das Thema. Los ging es mit einem theoretischen Teil zur Verkehrserziehung. In einem Erklärvideo erfuhren die Schüler zum Beispiel, was es bedeutet, sich im toten Winkel aufzuhalten und wie sie sich sicher in dieser Situation verhalten müssen. Mit selbstgebastelten Elefanten veranschaulichte Martin Semetzky den Jungen und Mädchen außerdem das Gewicht eines LKW: „Ein LKW wiegt 40 Tonnen. Das ist so viel wie 10 Elefanten. Stellt euch vor, zehn Elefanten laufen über euren Fuß – dann ist der Fuß Matsch.“ Damit die Kinder aber auch praktisch etwas lernen, hat sich Martin Semetzky etwas Besonderes ausgedacht. „Ich habe extra meinen LKW mit in die Schule gebracht, damit die Grundschüler auch etwas zum Anfassen haben und am praktischen Beispiel lernen können.“ Aus der Fahrerkabine des LKW und im abgesteckten, nicht einsehbaren Bereich seitlich des Fahrzeuges bzw. vor und hinter dem Fahrzeug lernten die Schüler so den toten Winkel kennen. „Wenn mit dieser Aktion schon ein einziger Unfall verhindert werden kann, hat sie sich heute mehr als gelohnt.“

Lynn Winkler, Redakteurin für Social Media in der Pressestelle des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus

2 Kommentare

  1. Fanta 6 Jahren vor

    Ich find es Spitze, vor allem weil ich selbst Lkw Fahrer bin.

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  1. […] ergriffen und an der Grundschule seiner jüngsten Tochter, der Grundschule in Kreischa, den 1. Aktionstag „Toter Winkel“. zusammen mit seinem Arbeitgeber gestartet. Hintergrund: Den Familienvater von drei Kindern […]

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