BNE: Staatsregierung lädt zur Diskussion ein

BNE: Staatsregierung lädt zur Diskussion ein

Der Klimawandel schreitet voran. Teppiche aus Plastikmüll, viermal größer als die Fläche Deutschlands, schwimmen im Nordpazifik. Die Zahl der weltweit Hungernden nimmt wieder zu. Immer mehr Menschen flüchten vor Krieg und Klimakatastrophen. An Beispielen, dass es um die Nachhaltigkeit auf der Welt nicht gut bestellt ist, mangelt es nicht. Umso wichtiger wird die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Dazu stellt Sachsens Staatsregierung eine  Landesstrategie zur Diskussion.

„Schlage nur so viel Holz, wie der Wald verkraften kann! So viel Holz, wie nachwachsen kann“ was einst der kurfürstlich-sächsische Kammer- und Bergrat Hans Carl von Carlowitz 1713 in seinem Buch über die Ökonomie der Waldkultur formulierte, gilt als Prinzip der Nachhaltigkeit. Von Carlowitz verfolgte mit der nachhaltigen Forstwirtschaft vor allem wirtschaftliche Interessen. Seitdem hat sich der Begriff der Nachhaltigkeit weiter entwickelt. Heute herrscht die Erkenntnis vor, dass Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft nicht voneinander getrennt betrachtet werden können. „Es wird langfristig keinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt ohne intakte Umwelt geben. Ebenso wenig wird es gelingen, die Umwelt effektiv zu schützen, wenn Menschen um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen müssen“, heißt es auf dem Internetportal zum UNESCO-Weltprogramm ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘.

BNE will Menschen zum zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigen. Sie sollen die Auswirkungen ihres Handelns auf die Welt verstehen und verantwortungsvolle Entscheidungen treffen. Dabei geht es nicht nur um, Themen wie Klima-, Natur- oder Umweltschutz. Kritisches Denken, interkulturelle Kompetenz und politische Bildung sind ebenso bedeutsam. Schülerinnen und Schüler müssen erkennen und es auch ertragen, dass die Welt komplex ist. Sie müssen es aushalten, dass man nicht alle Informationen zu einem Thema zur Hand haben kann. Dennoch müssen sie Entscheidungen treffen.

Das Onlineportal www.bne-sachsen.de bietet praxisnahe Bildungsangebote, Fortbildungen, Veranstaltungen und Unterrichtsmaterialien. Die Praxisbeispiele ermuntern, das eigene Verhalten zu hinterfragen und Bildung für nachhaltige Entwicklung auch im eigenen Arbeits- und Bildungsalltag aufzunehmen.

Sachsens Kultusministerium lädt nun zur Onlinediskussion über Bildung für nachhaltige Entwicklung ein. Der dazugehörige Entwurf einer Landesstrategie kann auf der Plattform www.buergerbeteiligung.sachsen.de eingesehen und noch bis zum 23. September 2018 kommentiert und bewertet werden. Die Strategie enthält Aussagen darüber, wie dieses Bildungsziel in allen Alters- und Lebensbereichen, von Kindertageseinrichtungen über schulische und berufliche Bildung, die Hochschulbildung bis zu Volkshochschulen und Vereinen integriert werden kann.

Der Entwurf der Landesstrategie wurde in einem breit angelegten Dialogprozess zwischen den Ministerien der Staatsregierung und ihren nachgeordneten Einrichtungen, Experten aus allen Bildungsbereichen sowie Vereinen und Verbänden erarbeitet.

Dirk Reelfs, Pressesprecher im Sächsischen Staatsministerium für Kultus

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