SchulKinoWochen: Mehr als Unterhaltung

SchulKinoWochen: Mehr als Unterhaltung

Alle reden über Medienbildung. Die „SchulKinoWochen“ machen Medienbildung – und das seit vielen Jahren. Wir haben einen Blick hinter den Kinovorhang geworfen.

Kino nach sächsischem Lehrplan

© SchulKinoWochen Sachsen

Vom 12. bis 23. März 2018 ist es wieder soweit: Sachsenweit öffnen Kinos ihre Säle für Schulklassen mit einem extra zugeschnittenen Programm. Der Fokus der ausgewählten Filme liegt dabei nicht in erster Linie auf ihrem Unterhaltungs- sondern auf dem pädagogischen Mehrwert.

Die Filme werden in Abstimmung zum sächsischen Lehrplan für jede Klassenstufe ausgewählt und unterstützen so den Unterricht. Das Programm bietet Filme für jede Altersgruppe und Schulart: von der Vorschule bis zur Berufsschule. Für die Lehrkräfte wird ergänzendes Material zur Vor- aber auch Nachbereitung kostenlos zur Verfügung gestellt. Zur Orientierung sind alle Filme mit Schulfächern gekennzeichnet, in denen der Inhalt eine Rolle spielen könnte.

Große Themenauswahl

Sechs Monate vor den SchulKinoWochen beginnt die Arbeit an dem Projekt. „Dann fangen wir an, die Filme auszuwählen, Experten zu den Filmen anzufragen und mit den teilnehmenden Kinos zu planen“, erzählt der Projektleiter Oliver Weidlich vom Verein „Objektiv e.V.“.

Die Themenvielfalt ist immens. Häufig stehen gesellschaftliche Fragen oder soziale Problemlagen im Mittelpunkt, mit denen gerade Jugendliche konfrontiert sind: „Die Norm“ thematisiert beispielsweise Leistungsdruck, „Stella“ setzt sich mit Magersucht und (falschen) Idealen auseinander, „Ernest & Celestine“ zeigt bereits den kleinen Zuschauern, was Freundschaft und Zusammenhalt bedeuten.

Experten bei den Vorstellungen

© SchulKinoWochen Sachsen

Einige Vorführungen werden von Filmpädagogen und Experten begleitet, die mit den Schülern nach dem Film das Gesehene auswerten und offene Fragen beantworten. Im Programm ist in diesem Jahr etwa „The Circle“ – ein Film über neue Medien, Überwachung und Werte. Im Anschluss an den Film tauschen sich die Experten und die Schüler miteinander aus.

Einen etwas anderen Einblick geben nach einigen Kinovorstellungen Filmschaffende – also die Regisseure, Darsteller oder Ausstatter. Bei diesen Gesprächen steht das Medium „Film“ selbst im Mittelpunkt.

Mobile Kinos kommen in ländliche Räume

Die meisten Klassen kommen dabei aus den größeren Städten. „Die Teilnahme ist natürlich immer mit etwas Organisation verbunden – auch wenn wir versuchen, viel abzunehmen. Aber klar ist es für Lehrkräfte in den Städten einfacher, einen Besuch zu planen“, so Oliver Weidlich.

Doch gerade für die ländlichen Räume haben die Organisatoren eine tolle Lösung gefunden: Das Kino kommt in die Gemeindesäle und Vereinsstuben. Möglich macht dies der mobile Kinder- und Jugendfilmdienst aus Chemnitz, der vor Ort Veranstaltungsräume sucht, in denen temporär mit Beamer und Leinwand ein Kino eingerichtet werden kann. „Die Qualität ist echt super. Das kommt qualitativ ganz nah ans Kino ran“, schwärmt Weidlich.

Anmeldungen

Um möglichst vielen Klassen ein Angebot unterbreiten zu können, setzen die Organisatoren bewusst sehr viele Vorstellungen an. So können die Klassen bis zum 4. März 2018 frei zwischen allen Vorstellungen wählen – bei einer Mindestteilnehmerzahl von 30 Schülern. Danach sind Anmeldungen für die bereits feststehenden Vorstellungen aber noch möglich. Anmeldungen sind direkt auf der Internetseite möglich: Film bzw. Kino in der Nähe auswählen und buchen.

Insbesondere für körperbehinderte Schüler werden barrierefreie Kinos ausgesucht, in denen auch eine größere Anzahl von Rollstühlen Platz findet als in herkömmlichen Kinosälen. Daneben gibt es auch eine Auswahl von Filmen, die sich für den Spracherwerb eignen.

Die Tickets kosten pro Schüler 3,50 Euro – die Begleitpersonen erhalten freien Eintritt.

Die SchulKinoWochen werden von VISION KINO initiiert und in Sachsen in Kooperation mit Objektiv e.V. umgesetzt und von den Kinos und den Filmverleihern unterstützt.

Bianca Schulz, Redakteurin für Social Media in der Pressestelle des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus

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