Neue Fortbildung für Seiteneinsteiger startet

Neue Fortbildung für Seiteneinsteiger startet

Seiteneinsteiger sollen noch bevor sie unterrichten eine Einstiegsqualifizierung erhalten. Das hatte die Staatsregierung mit dem Maßnahmenpaket zur Lehrerversorgung Ende Oktober beschlossen. Mit Beginn des neuen Jahres startet für Seiteneinsteiger nun erstmalig eine dreimonatige Fortbildung.

Wie viel Seiteneinsteiger werden qualifiziert?

Das Einstellungsverfahren zum Februar 2017 läuft zwar noch auf Hochtouren, aber mit knapp 670 Lehrerstellen ist ein Großteil der geplanten 800 Einstellungen bereits besetzt. Darunter sind auch 114 Seiteneinsteiger, für die am 2. Januar 2017 die Einstiegsqualifizierung startet. 53 Seiteneinsteiger werden für den Einsatz an Oberschulen fortgebildet, 47 für Grundschulen, elf für Förderschulen und drei für das Unterrichten an Gymnasien.

Wie werden Seiteneinsteiger fortgebildet?

Seiteneinsteiger bekommen eine dreimonatige Fortbildung, in der sie sowohl fachlich als auch praktisch von erfahrenen Lehrerinnen und Lehrern geschult werden. Dabei wechseln theoretische Phasen mit praktischer Tätigkeit.

Zunächst werden die neuen Kollegen über das sächsische Schulsystem, seine Schularten und Rechtsgrundlagen informiert. Anschließend erhalten sie eine theoretische Einführung in das Unterrichten. Welche Rolle spielen Lehrpläne? Wie sollte der Unterrichtsstoff verteilt werden? Unterrichtsphasen und Grundsätze der Unterrichtsplanung spielen ebenso eine Rolle.

Nach der theoretischen Einführung folgt ein vorsichtiger Einstieg in die Praxis. Dabei müssen Seiteneinsteiger nicht gleich unterrichten, sondern sie hospitieren eine Woche lang an einer Schule.

Nachdem die zukünftigen Lehrerkolleginnen und –kollegen erste Praxisluft geschnuppert haben, geht es wieder zurück in die theoretische Fortbildung. Wie werden Schülerleistungen ermittelt und bewertet? Wie geht man mit einer zunehmend heterogenen Schülerschaft um? Allein drei Wochen sind diesen Themen gewidmet. Den größten Raum in der Fortbildung nimmt allerdings das Unterrichten ein. Dabei müssen die Seiteneinsteiger zunächst unter Anleitung später selbstständig Unterrichtssequenzen planen, erproben und reflektieren. Unterrichtshospitationen sind immer wieder Teil in dieser Qualifizierungsphase. Die letzte Phase der Qualifizierung ist nur einem Thema gewidmet: der Vorbereitung auf den zukünftigen Einsatzort – die Schule. Im März endet die dreimonatige Fortbildung. Dann geht es für die Seiteneinsteiger an die Schulen.

Wie geht es weiter?

Nach der Einstiegsqualifizierung gibt es für Seiteneinsteiger die Möglichkeit einer berufsbegleitenden Qualifizierung an einer Universität. Art und Umfang des universitären Studiums hängen vom Ausbildungsgrad der Seiteneinsteiger und der Schulart ab, in der sie tätig sind. Für angehende Grundschullehrer ist zum Beispiel das Studium der Grundschuldidaktiken Deutsch, Mathematik und Sachkunde verpflichtend. Alternativ ist aber unter bestimmten Voraussetzungen der persönlichen Vorqualifikation auch das Absolvieren einer schulpraktischen Ausbildung in einem Fach möglich. Diese Qualifizierung wird an den Ausbildungsstätten für den Vorbereitungsdienst gestaltet.

Dirk Reelfs, Pressesprecher im Sächsischen Staatsministerium für Kultus

9 Kommentare

  1. M.W. 7 Jahren vor

    Sehr geehrte Frau Kelch,

    einige Fragen des Bewerberformblattes lassen sich für einen Quereinsteiger nicht beantworten. Wird es ein modifiziertes Formblatt geben oder sollen diesen Fragen in diesem Falle unbeantwortet bleiben? Wird meine Bewerbung dann trotzdem beachtet?

    Viele Grüße

    • Manja Kelch - SMK 7 Jahren vor

      Danke für Ihr Interesse am Lehrerberuf! Leider kann ich Ihnen Ihre Frage nicht beantworten. Sie können aber bei den Experten der SBA nachfragen. Hier die Kontaktdaten: http://www.lehrerbildung.sachsen.de/offene_fragen.html

      Viele Grüße

  2. Mark Wünsche 7 Jahren vor

    Guten Tag, ich interessiere mich für den Seiteneinstieg. Besteht die Möglichkeit einer persönlichen Beratung? Leider war die Hotline permanent besetzt.

    Mit freundl. Grüssen

    • Manja Kelch - SMK 7 Jahren vor

      Hallo, vielen Dank für Ihre Anfrage, mit der Sie Ihr Interesse an einer Lehrtätigkeit im Freistaat Sachsen bekunden. Sie können Ihre Fragen auch gern per Mail schicken, falls Sie an der Hotline weiter nicht durchkommen: info@lehrer-werden-in-sachsen.de

      Grundsätzlich werden freie Stellen im sächsischen Schuldienst mit Bewerberinnen und Bewerbern besetzt, die den Abschluss der Ersten und Zweiten Staatsprüfung für ein Lehramt mit Lehrbefähigung in mindestens zwei Fächern oder eine vergleichbare Lehrerausbildung nachweisen können. Da die regionalen und fachspezifischen Einstellungsbedarfe gegenwärtig nicht vollständig mit ausgebildeten Lehrkräften abzudecken sind, können auch Seiteneinsteiger/-innen Einstellungsangebote erhalten.

      Die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen solchen Seiteneinstieg in den Lehrerberuf sind im Freistaat Sachsen in Umsetzung der Standards und ländergemeinsamen Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz zur Lehrerausbildung bindend geregelt. Voraussetzung ist ein Studienabschluss auf dem Niveau eines Masters (oder eines gleichwertigen Abschlusses), der an einer Universität, Kunst – oder Fachhochschule erworben wurde. In den Lehrämtern Grund- und Mittelschule sowie Sonderpädagogik ist darüber hinaus der Seiteneinstieg von Absolventen von Bachelorstudiengängen möglich, wenn mit dem Studienabschluss eine Ausbildung nachgewiesen wird, die einem Unterrichtsfach der gewünschten Schulart zugeordnet werden kann und nach Inhalt und Umfang nicht wesentlich von der Ausbildung nach der Lehramtsprüfungsordnung I in diesem Fach abweicht.

      Seiteneinsteiger absolvieren direkt nach der Einstellung in den Schuldienst eine dreimonatige Einstiegsfortbildung. Anschließend können fehlende pädagogische und fachliche Qualifikationen in Abhängigkeit von der Vorqualifikation berufsbegleitend erworben werben. Entsprechende Qualifizierungsangebote befinden sich derzeit in Vorbereitung. Weitere Informationen werden in Kürze im Internet unter: http://www.lehrer-werden-in-sachsen.de veröffentlicht.

      Ob Ihre spezielle Qualifikation einem konkreten schulischen Bedarf gegenübersteht und ob Sie die Zulassungsvoraussetzungen für eine Qualifizierung als Seiteneinsteiger/-in in den Lehrerberuf erfüllen, stellt die Sächsische Bildungsagentur fest, wenn Sie eine Bewerbung einreichen. Informationen zum Bewerbungsverfahren finden Sie auf den Informationsseiten des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus unter: http://www.lehrerbildung.sachsen.de/bewerber.html.

      Freundliche Grüße

  3. Peter 7 Jahren vor

    Sehr geehrte Frau Kelch,
    wie wird das Maßnahmepaket nun ab 01.01.2017 umgesetzt?
    MfG

    • Manja Kelch - SMK 7 Jahren vor

      Welche Maßnahme meinen Sie genau? das Maßnahmenpaket enthält ja verschiedene Maßnahmen.

      Freundliche Grüße

  4. Marlen 7 Jahren vor

    Hallo
    Ich habe mich für das Schulhalbjahr als Seiteneinsteiger beworben. Bis jetzt habe ich allerdings weder eine Zu- noch eine Absage erhalten. Da die Fortbildung ja bereits begonnen hat, muss ich mich da auf eine Absage einstellen?
    MfG

    • Manja Kelch - SMK 7 Jahren vor

      Hallo, dass Sie noch keine Zu- oder Absage erhalten haben, bedeutet nicht, dass Sie eine endgültige Absage erhalten werden. Wie es konkret um Ihre Bewerbung steht, können wir Ihnen von hier aus nicht beantworten, sondern nur die Regionalstelle der SBA, an der Sie sich beworben haben.

      Viele Grüße

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  1. […] Plätze hält das Sächsische Landesamt für Schule und Bildung (LASuB) dafür bereit. Die Einstiegsfortbildung wird regional innerhalb des jeweiligen Standortes des LASuB organisiert. In dieser ersten […]