Lehrermangel: Sachsen wirbt um Lehrer aus dem Ausland

Lehrermangel: Sachsen wirbt um Lehrer aus dem Ausland

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Francesca Gregori, Lehrerin an einer Grundschule in Dresden.

Im Kampf gegen den Lehrermangel wirbt Sachsen jetzt auch verstärkt im Ausland um Lehrer. Dabei setzt das Kultusministerium vor allem auf social media und Internet. Ein Videoclip ist der Startschuss für die neue Werbeaktion um Lehrer. Francesca aus Italien ist eine der drei Protagonisten. Seit zwei Jahren arbeitet die ausgebildete Gymnasiallehrerin bereits an einer Grundschule in Dresden. Damit ist sie eine von insgesamt 200 ausländischen Lehrern, die derzeit an einer sächsischen Schule unterrichten. Der Film lässt die zwei Lehrerinnen und einen Lehrer ihre teils bewegende Geschichte erzählen. Es sind Geschichten mit Happy End, denn alle drei fühlen sich wohl und es lohnt sich für sie aus vielen Gründen, in Sachsen als Lehrer zu arbeiten. Die Premiere für den Film gibt es hier bei uns im Blog.

 

Mehr Informationen zum Lebenslauf der Protagonisten im Film gibt es auf Lehrer-werden-in-Sachsen.

Bewerbungen ausländischer Lehrer nehmen zu

Der Anteil der ausländischen Lehrer beträgt in Sachsen 0,6 Prozent. Die meisten der insgesamt 200 kommen aus der Tschechischen Republik (46), Polen (40), Russland (27), Frankreich (15) und aus der Ukraine (13). Seit 2015 nehmen die Bewerbungen ausländischer Lehrer und auch die Anerkennungsverfahren für die Berufsabschlüsse deutlich zu. 2016 gingen 184 Anträge auf Anerkennung eines im Ausland erworbenen Lehrerbildungsabschlusses ein.

Gute Perspektive für Lehrer aus dem Ausland

Lehrer aus dem Ausland haben in Sachsen aktuell besonders gute Einstellungschancen an Grundschulen und Oberschulen. Bewerben können sie sich bei einer Regionalstelle der Sächsischen Bildungsagentur. Interessenten mit einem ausländischen Lehramtsabschluss können ihren Abschluss in Sachsen anerkennen lassen. Wenn im Rahmen des Anerkennungsverfahrens noch fehlende Qualifikationen, z.B. eine zweites Fach, nachgeholt werden müssen, vergehen jedoch oft mehrere Jahre bis zum erfolgreichen Abschluss des Verfahrens. Mit ihrer Berufsanerkennung sind sie den in Deutschland ausgebildeten Lehrkräften dann gleichgestellt.

Neu ist, dass auch Lehrer die noch keinen in Deutschland anerkannten Berufsabschluss haben, im kommenden Einstellungsverfahren Einstellungsangebote erhalten können und noch fehlende Qualifikationen berufsbegleitend nachholen. Wer über einen ausländischen Hochschulabschluss ohne eine spezielle Berufsqualifikation als Lehrer verfügt und gern als Lehrer in Sachsen arbeiten möchte, für den gelten die sächsischen Regelungen zum Seiteneinstieg in den Lehrerberuf.

Voraussetzung um als Lehrer aus dem Ausland hier zu arbeiten, sind in jedem Fall deutsche Sprachkenntnisse mindestens auf dem Niveau C 1.

Gleiches Entgelt

Lehrer sind Angestellte des Freistaates Sachsen. Sie werden nach den Regelungen des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) bezahlt.  Lehrer, die ihren Abschluss im Ausland erworben haben und deren Abschluss in Sachsen anerkannt wurde, erhalten das gleiche Tarifentgelt wie Lehrkräfte mit einer abgeschlossenen Lehramtsausbildung nach deutschem Recht. Die individuelle Bezahlung von Lehrern, die (noch) keinen gleichgestellten Abschluss besitzen, hängt von Ihrer konkreten Tätigkeit an der jeweiligen Einsatzschulart und Ihrer nachgewiesenen Ausbildung ab.

Mehr Informationen und Beratung

Ausländische Lehrer, die Interesse am Lehrerberuf in Sachsen haben, können sich zuerst beim IQ Netzwerk Sachsen beraten lassen. Die Infos und Formulare zur Bewerbung sind auf unseren Lehrer-werden-in-Sachsen-Seiten zu finden. Bei Amt24 gibt es außerdem alle wichtigen Informationen über das sächsische Berufsanerkennungsverfahren .

Manja Kelch, Pressereferentin und Redakteurin für Social Media in der Pressestelle des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus

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